In einer eigens einberufenen Pressekonferenz teilte Leipzigs OberbĆ¼rgermeister Burkhard Jung (SPD) heute mit, dass wegen der Ausbreitung des Coronavirus sƤmtliche Veranstaltungen mit mehr als 1.000 Teilnehmern abgesagt werden. AuƟerdem fĆ¼hrt die Verwaltung eine Meldepflicht fĆ¼r Veranstaltung mit Ć¼ber 200 Besuchern ein. Schulen und Kitas sollen vorerst geƶffnet bleiben. ā€žWir sehen fĆ¼r die Stadt Leipzig diese Notwendigkeit bisher nichtā€œ, erklƤrte Jung.

ā€žEine dynamische Zeit, ohne Zweifel. Es ist ganz wichtig, dass nun nicht jeder seine eigene Strategie entwickelt, mƶglichst Ć¼ber Landesgrenzen hinweg. [ā€¦] Oberstes Ziel ist jetzt, Zeit zu gewinnen und die Ausbreitung zu verlangsamenā€œ, so der OBM. Man dĆ¼rfe sich nicht von Angst leiten lassen. Es ginge um eine gemeinsame Verantwortung, insbesondere fĆ¼r die SchwƤchsten in der Gesellschaft. Jung appellierte an die Leipziger BĆ¼rger: ā€žEs geht jetzt um SolidaritƤt.ā€œ Auch Veranstalter sollten nun dafĆ¼r sorgen, dass Events Ć¼berschaubar blieben.

In den nƤchsten Wochen wird der Krisenstab regelmƤƟig tagen und die MaƟnahmen gegebenenfalls verschƤrfen. MaƟstab dabei sind die EinschƤtzungen des Robert-Koch-Instituts. ā€žAlles, was wir heute sagen, kann morgen schon anders seinā€œ, warnte Dr. Regine Krause-Dƶring, Leiterin des Gesundheitsamtes.

Die ersten Auswirkungen des Coronavirus waren in Leipzig am 3. MƤrz zu spĆ¼ren gewesen, als die Stadtverwaltung und die Leipziger Messe die Absage der diesjƤhrigen Leipziger Buchmesse verkĆ¼nden mussten. Nach Aussagen des Robert-Koch-Instituts ist eine weitere Ausbreitung nicht zu verhindern.

In Leipzig gibt es bisher sechs gemeldete FƤlle. Etwa 40 Personen befinden sich in hƤuslicher QuarantƤne. Wer wissentlich eine Infektionskrankheit verbreitet, sich also unerlaubt aus der QuarantƤne begibt, dem drohen bis zu 25.000 Euro Strafe.

Die World Health Organization (WHO) erklƤrte die Krankheit Covid-19 gestern zur Pandemie. Wegen grippeƤhnlicher Symptome sei es laut Krause-Dƶring, schwer, eine Infizierung durch das Coronavirus bei Betroffenen zu erkennen. In der Regel treten die Symptome am fĆ¼nften und sechsten Tag auf.

Am Klinikum St. Georg wurde eine eigens eingerichtete Ambulanz zum Test des Virusā€™ eingerichtet. ā€žWir alle mĆ¼ssen Ruhe bewahren und wir sollten unseren gesunden Menschenverstand nicht verlierenā€œ, appellierte auch Prof. Dr. Christoph LĆ¼bbert, Chefarzt der Klinik fĆ¼r Infektiologie/Tropenmedizin am Klinikum St. Georg. Noch immer sei die Wahrscheinlichkeit, an Influenza zu erkranken, weitaus hƶher. Im Gegensatz zu Italien sei das Virus in Deutschland wesentlich eher erkannt worden. Dadurch kƶnne das Land besser reagieren und vorsorgen.

Noch einmal betonte Dr. Ingrid Mƶller, Abteilungsleiterin Hygiene im Gesundheitsamt, wie sich jeder am besten schĆ¼tzen kann: ā€žHƤnde waschen ā€“ man kann es wirklich nicht oft genug sagen! Die Nies- und Hustenetikette einhalten und bei Grippeverdacht zu Hause bleiben.ā€œ

Erst am gestrigen Mittwoch hatte Sachsens MinisterprƤsident Michael Kretschmer (CDU) alle GroƟveranstaltungen mit mehr als 1.000 Teilnehmern gekippt. Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow (CDU) hatte die Verschiebung des Semesterstarts an sƤchsischen UniversitƤten empfohlen. Diese haben ebenfalls heute mit ersten Verschiebungen reagiert.

FĆ¼r Veranstalter, welche ab 200 Besucher erwarten, gilt eine Meldepflicht beim Ordnungsamt Leipzig. Dazu kƶnnen sie sich an die Veranstaltungsstelle des Ordnungsamtes unter einsatz.veranstaltungsstelle@leipzig.de wenden.

FĆ¼r dringende VerdachtsfƤlle auf eine Infektion mit dem Corona-Virus hat das Leipziger Gesundheitsamt eine Telefon-Hotline eingerichtet (0341 1236852). Das BĆ¼rgertelefon des SƤchsischen Gesundheitsministeriums zum Thema ist unter 0351 56455855 zu erreichen.

Weitere Informationen gibt es auf Leipzig.de und beim Robert-Koch-Institut im Netz.

UniversitƤt und Handelshochschule reagieren auf die Empfehlungen des Wissenschaftsministers

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Leipzig liest doch ā€¦ und streamt live

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