Wie kommen die Leipzig-Kitas voran? Was sagt die Stadt zum Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung? Warum lassen die sozialen Erhaltungssatzungen auf sich warten? Mit diesen Fragen war die Verwaltung in der Ratsversammlung am Mittwoch, den 29. Januar, konfrontiert.
Die Fortsetzung der Januar-Ratsversammlung am Mittwoch, den 29. Januar, begann mit den Anfragen an die Verwaltung. Der Antwort auf die erste Anfrage war die Verwaltung in der vergangenen Woche eigentlich schon zuvorgekommen.
Die Linksfraktion wollte wissen, wann die Richtwerte fรผr die Kosten der Unterkunft (KdU) an die Leipziger Mietpreisentwicklung angepasst werden. Die KdU-Werte sind wichtig fรผr Bezieher/-innen von Arbeitslosengeld II, da deren Ausgaben fรผr Wohnen und Heizen รผbernommen werden โ sofern sie โangemessenโ sind.
Vor einer Woche hatte die Stadt angekรผndigt, die KdU-Richtwerte zum 1. Februar zu erhรถhen. Fรผr einen Ein-Personen-Haushalt beispielsweise sind es dann 294,93 Euro statt 279,60 Euro. Bei einer Bedarfsgemeinschaft mit fรผnf Personen sind es kรผnftig 644,51 Euro statt 604,39 Euro. Entsprechend kurz fiel die Antwort des Sozialbรผrgermeisters Thomas Fabian (SPD) aus. Der Stadtrat soll am 26. Februar รผber eine entsprechende Vorlage abstimmen.
Linke-Stadtrรคtin Franziska Riekewald fรผhrte die nun erfolgte Anpassung auf den Druck durch ihre Anfrage zurรผck. Auf Nachfrage, wann mit der nรคchsten Anpassung zu rechnen sei, antwortete Fabian, dass dies vom nรคchsten Mietspiegel abhรคnge. Dieser werde alle zwei Jahre aktualisiert.
Auch bei den sogenannten Leipzig-Kitas war Fabian gefragt. Diese hatte der Stadtrat vor etwas mehr als zwei Jahren als Reaktion auf das Bevรถlkerungswachstum und fehlende Plรคtze beschlossen.
Auf Anfrage der Freibeuter-Fraktion teilte Fabian nun mit, dass es nur bei sieben der zwรถlf geplanten Kitas nicht zu Verzรถgerungen gekommen sei. Bei den รผbrigen fรผnf Kitas sei mit Verzรถgerungen von sechs bis 16 Monaten zu rechnen. Dennoch soll schon in diesem Sommer eine โbedarfsgerechte Versorgungโ in Leipzig erreicht sein.
Optimistisch gab sich Fabian auch beim Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung aller Grundschรผler/-innen. Die Verwaltung rechnet damit, dass 2025 rund 23.700 Personen einen Anspruch darauf haben werden โ und dass 2025 exakt so viele Plรคtze zur Verfรผgung stehen werden. Davon abgesehen warte die Stadt noch auf konkrete rechtliche Rahmenbedingungen.
Nicht ganz so harmonisch verlief die Fragerunde, als sich Baubรผrgermeisterin Dorothee Dubrau (parteilos) zu den sozialen Erhaltungssatzungen รคuรern sollte. Ursprรผnglich sollten diese schon im vergangenen Oktober fertig sein. Nun ist der April als neues Ziel benannt. Seit der Verรถffentlichung der Aufstellungsbeschlรผsse seien 82 Bauantrรคge geprรผft worden. Davon erhielten 40 eine Genehmigung und 33 eine Zurรผckstellung.
Linke-Stadtrat Mathias Weber warnte die Verwaltung davor, dass die 33 zurรผckgestellten Antrรคge genehmigungspflichtig seien, wenn die Beschlรผsse ein Jahr nach der Aufstellung ablaufen. โHier ist Eile geboten.โ Dubrau musste anschlieรend Stellung dazu beziehen, warum die Satzungen auf sich warten lassen, und begrรผndete dies mit einem โSonderwegโ in Leipzig. Weil hier mehr Daten zur Verfรผgung stehen als in anderen Stรคdten, dauere es auch lรคnger.
Der Stadtrat tagt: Die Fortsetzung der Januar-Sitzung im Livestream und als Aufzeichnung
Der Stadtrat tagt: Die Fortsetzung der Januar-Sitzung im Livestream und als Aufzeichnung
Hinweis der Redaktion in eigener Sache (Stand 24. Januar 2020): Eine steigende Zahl von Artikeln auf unserer L-IZ.de ist leider nicht mehr fรผr alle Leser frei verfรผgbar. Trotz der hohen Relevanz vieler Artikel, Interviews und Betrachtungen in unserem โLeserclubโ (also durch eine Paywall geschรผtzt) kรถnnen wir diese leider nicht allen online zugรคnglich machen. Doch eben das ist unser Ziel.
Trotz aller Bemรผhungen seit nun 15 Jahren und seit 2015 verstรคrkt haben sich im Rahmen der โFreikรคuferโ-Kampagne der L-IZ.de nicht genรผgend Abonnenten gefunden, welche lokalen/regionalen Journalismus und somit auch diese aufwendig vor Ort und meist bei Privatpersonen, Angehรถrigen, Vereinen, Behรถrden und in Rechtstexten sowie Statistiken recherchierten Geschichten finanziell unterstรผtzen und ein Freikรคufer-Abonnement abschlieรen (zur Abonnentenseite).
Wir bitten demnach darum, uns weiterhin bei der Aufrechterhaltung und den Ausbau unserer Arbeit zu unterstรผtzen.
Vielen Dank dafรผr und in der Hoffnung, dass unser Modell, bei Erreichen von 1.500 Abonnenten oder Abonnentenvereinigungen (ein Zugang/Login ist von mehreren Menschen nutzbar) zu 99 Euro jรคhrlich (8,25 Euro im Monat) allen Lesern frei verfรผgbare Texte zu prรคsentieren, aufgehen wird. Von diesem Ziel trennen uns aktuell 350 Abonnenten.
So kรถnnen Sie die Berichterstattung der Leipziger Zeitung unterstรผtzen:
Keine Kommentare bisher