Am 2. Februar sind Oberbürgermeister/-innenwahlen in Leipzig. Dann tritt für die Grünen auch die langjährige Fraktionsvorsitzende Katharina Krefft an, die auf jeden Fall zu den aussichtsreichen Bewerber/-innen gehört. Und die am heutigen Jahreswechsel anstehende Knallerei auf Leipzigs Straßen nimmt sie zum Anlass, eine nur allzu logische Idee zu thematisieren: die stadtweite Böllerei künftig zu begrenzen und böllerfreie Quartiere zu definieren. Für eine Ärztin nur ein allzu logischer Gedanke.
Leipzigs Grüne wünschen sich schon lange klare Regeln für das Silvesterfeuerwerk und wollen den laxen Umgang mit frei verkäuflicher Pyrotechnik beenden.
„Als Grüne sehen wir die Knallerei zu Silvester kritisch. Traditionell sollten so die bösen Geister vertrieben werden. Inzwischen ist das Feuerwerk selbst zu einem bösen Geist geworden: für viele Menschen, besonders für Babys und Kleinkinder, Alte und Kranke. Auch für die Tiere in der Stadt, nicht nur für die Wildtiere, ist Silvester ein Albtraum“, sagt dazu Ulrike Böhm, Ärztin und Sprecherin der Leipziger Grünen.
„Es ist völlig absurd, dass ausgerechnet in der Silvesternacht bar jeglicher Vernunft gehandelt werden darf: Oder wie soll man es sonst bezeichnen, wenn alkoholisierten Menschen der Umgang mit explosiven Stoffen gestattet wird?“
Jedes Jahr gibt es schwere und auch tödliche Unfälle nicht nur beim Gebrauch zertifizierter Silvesterraketen, sondern insbesondere auch durch Abbrennen nicht genehmigter oder selbst gebauter Feuerwerke.
Und das ist auch ein Thema für Katharina Krefft, OBM-Kandidatin der Leipziger Grünen und von Beruf ebenfalls Ärztin.
„Zum Jahreswechsel sind die Notaufnahmen voll mit von Feuerwerkskörpern verletzten Patient/-innen: Verbrennungen und Gehörschäden gehören da noch zu den harmloseren Verletzungen“, berichtet sie. „Diese Unfälle mit ihren oft lebenslangen Folgen könnten vermieden werden, wenn Feuerwerke von Fachleuten an entsprechenden Orten in der Stadt gezielt abgebrannt würden.“
Die Hinweise der Stadtverwaltung Leipzig gehen ihr nicht weit genug. Sie verspricht: „Als Oberbürgermeisterin werde ich mich dafür einsetzen, dass in unserer Stadt in Zukunft böllerfreie Zonen geschaffen werden. Viele europäische und auch deutsche Großstädte gehen hier schon längst mit gutem Beispiel voran!“
Schon über 150.000 Menschen haben die Petition „Verbot von Silvesterfeuerwerk für Privatpersonen“ unterschrieben
Hinweis der Redaktion in eigener Sache (Stand 1. November 2019): Eine steigende Zahl von Artikeln auf unserer L-IZ.de ist leider nicht mehr für alle Leser frei verfügbar. Trotz der hohen Relevanz vieler unter dem Label „Freikäufer“ erscheinender Artikel, Interviews und Betrachtungen in unserem „Leserclub“ (also durch eine Paywall geschützt) können wir diese leider nicht allen online zugänglich machen.
Trotz aller Bemühungen seit nun 15 Jahren und seit 2015 verstärkt haben sich im Rahmen der „Freikäufer“-Kampagne der L-IZ.de nicht genügend Abonnenten gefunden, welche lokalen/regionalen Journalismus und somit auch diese aufwendig vor Ort und meist bei Privatpersonen, Angehörigen, Vereinen, Behörden und in Rechtstexten sowie Statistiken recherchierten Geschichten finanziell unterstützen und ein Freikäufer-Abonnement abschließen.
Wir bitten demnach darum, uns weiterhin bei der Erreichung einer nicht-prekären Situation unserer Arbeit zu unterstützen. Und weitere Bekannte und Freunde anzusprechen, es ebenfalls zu tun. Denn eigentlich wollen wir keine „Paywall“, bemühen uns also im Interesse aller, diese zu vermeiden (wieder abzustellen). Auch für diejenigen, die sich einen Beitrag zu unserer Arbeit nicht leisten können und dennoch mehr als Fakenews und Nachrichten-Fastfood über Leipzig und Sachsen im Netz erhalten sollten.
Vielen Dank dafür und in der Hoffnung, dass unser Modell, bei Erreichen von 1.500 Abonnenten oder Abonnentenvereinigungen (ein Zugang/Login ist von mehreren Menschen nutzbar) zu 99 Euro jährlich (8,25 Euro im Monat) allen Lesern frei verfügbare Texte zu präsentieren, aufgehen wird. Von diesem Ziel trennen uns aktuell 400 Abonnenten.
Keine Kommentare bisher