Mit Worten kann man Kulissen bauen. Was kann ein Stadtrat gegen einen Forstwirtschaftsplan sagen, der nun auf einmal als naturnah und nachhaltig verkauft wird? Als hรคtte Leipzigs Verwaltung wirklich die Kritik an den massiven Eingriffen in den Auenwald aufgenommen, sich besonnen und jetzt tatsรคchlich einen รผberarbeiteten Forstwirtschaftsplan vorgelegt, der auch die Schutzgรผter des Natura-2000-Gebietes bewahrt?

โ€žDie MaรŸnahmen des Forstwirtschaftsplanes 2019 basieren auf aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen und dienen den Zielen der Schutzgebietsverordnungen und insbesondere den Plรคnen der Europรคischen Unionโ€œ, lรคsst sich Leipzigs Umweltbรผrgermeister Heiko Rosenthal zitieren, der an der Pressekonferenz zur Vorstellung des neuen Forstwirtschaftsplans am Freitag, 8. November, aus Zeitgrรผnden nicht teilnahm.

โ€žEine der wichtigsten Aufgaben im Leipziger Auwald ist die nachhaltige Sicherung des Baumartenreichtums sowie die Strukturvielfalt der Hartholzaue, um dadurch den Artenreichtum zu erhalten. Dabei muss die Bewirtschaftung so erfolgen, dass die Erholungsfunktion des Leipziger Auwaldes ausreichend gewahrt wird.โ€œ

Am Wort Bewirtschaftung darf man sich stoรŸen. Denn hier steckt der Grundkonflikt, der in Leipzig seit zwei Jahren mit zunehmender Schรคrfe ausgetragen wird. Denn in Leipzig treffen zwei vรถllig unterschiedliche Herangehensweisen aufeinander.

Ist das FFH-Gebiet Leipziger Auenwald so zu schรผtzen und zu bewahren, wie es ist?

Oder soll es umgebaut werden, so wie es die Leipziger Forsteinrichtung vorsieht?

Die Stadtverwaltung formuliert ihren Ansatz so: โ€žDer Leipziger Stadtwald wird in den nรคchsten Jahren weiter naturnah umgebaut. Der verbindliche Fahrplan dazu ist im jetzt vorgelegten Forstwirtschaftsplan 2019 festgeschrieben und wird jetzt den politischen Gremien zum Beschluss vorgelegt. Als Waldbesitzer dokumentiert die Stadt, dass die enthaltenen MaรŸnahmen vollstรคndig den Plรคnen der Europรคischen Union zum Erhalt der biologischen Vielfalt entsprechen (Natura-2000-Schutzgebiete). Insbesondere die Erhaltung und mรถglichst Erhรถhung des Anteils der Stieleiche ist eine wesentliche Aufgabe mit dem Ziel, die Waldbestรคnde an die verรคnderten Klimabedingungen anzupassen und widerstandsfรคhiger zu machen.โ€œ

Femelloch im Waldgebiet Die Nonne. Foto: Ralf Julke
Femelloch im Waldgebiet Die Nonne. Foto: Ralf Julke

Schon im Sommer hatte das Umweltdezernat den neuen Forstwirtschaftsplan vorgelegt. Aber da lag noch kein Ergebnis zur Klage des NuKLA e. V. gegen den Forstwirtschaftsplan von 2018 vor. Die Kritik des NuKLA e. V.: Der Leipziger Forstwirtschaftsplan entspricht nicht den FFH-Erhaltungszielen, auf die sich die Stadt beruft, sondern zerstรถrt in Wirklichkeit das, was erhalten werden soll.

Unter Punkt 4. der Erhaltungsziele fรผr das FFH-Gebiet โ€žLeipziger Auensystemโ€œ liest sich das so: โ€žBesondere Bedeutung kommt der Erhaltung beziehungsweise der Fรถrderung der Unzerschnittenheit und funktionalen Zusammengehรถrigkeit der Lebensraumtyp- und Habitatflรคchen des Gebietes, der Vermeidung von inneren und รคuรŸeren Stรถreinflรผssen auf das Gebiet sowie der Gewรคhrleistung funktionaler Kohรคrenz innerhalb des Gebietssystems NATURA 2000 zu, womit entscheidenden Aspekten der Kohรคrenzforderung der FFH-RL entsprochen wird.โ€œ

โ€žVermeidung von inneren und รคuรŸeren Stรถreinflรผssenโ€œ aber wรผrde heiรŸen: Keine groรŸen forstwirtschaftlichen Eingriffe. Nur punktuelle dort, wo es wirklich um Wegesicherheit geht. Denn kรผnstlich schaffen kann man einen Auenwald nicht. Der entwickelt von ganz allein eine stabile und natรผrliche Artenzusammensetzung. Aber nur, wenn er wirklich wieder ans Auensystem angeschlossen ist, also wieder die ganz natรผrlichen Wasserdurchflรผsse, Hochwasser und Grundwasserstรคnde hat, die ihn erst zum Auenwald machen.

Deswegen steht in den FFH-Zielen auch nichts vom forstwirtschaftlichen Bauen eines Auenwaldes. Das erste Erhaltungsziel ist ein vรถllig anderes: โ€žErhaltung der mitteleuropรคisch bedeutsamen, naturnahen Flussauenlandschaft von Elster, PleiรŸe und Luppe mit groรŸflรคchigen Altbestรคnden der Hartholzaue, grundwassernahen Stieleichen-Hainbuchenwรคldern, Resten von Weichholzauen, wertvollen Stromtal-Auenwiesen, Frisch-, Feucht- und Nasswiesen, ephemeren Stillgewรคssern sowie Restgewรคssern in ehemaligen Lehmstichen.โ€œ

Leipzig mรผsste also โ€“ wenn es die FFH-Regelungen ernst nimmt โ€“ alles dafรผr tun, das natรผrliche Flussregime wieder herzustellen.

Heute ein Standgewรคsser: Die Alte Luppe. Foto: Ralf Julke
Heute ein Standgewรคsser: Die Alte Luppe. Foto: Ralf Julke

Stattdessen aber setzt es seit 20 Jahren auf den kรผnstlichen Umbau des Auenwaldes hin zu einem โ€“ ebenso kรผnstlich definierten โ€“ Ziel, das Andreas Sickert, Leiter der Abteilung Stadtforsten im Amt fรผr Stadtgrรผn und Gewรคsser, am Freitag auch noch einmal nannte: Der aktuelle Anteil der im Auenwald vorkommenden Stieleiche soll systematisch von 21 Prozent auf 40 Prozent erhรถht werden.

Ob ein natรผrlicher Auenwald in der Elsteraue genau diesen Eichenbestand haben wรผrde, wenn der Mensch nicht eingreift, weiรŸ niemand. Die Zahl wurde anhand der Eichenbestรคnde im 19. Jahrhundert festgesetzt, als der Auenwald schon mehrere Jahrhunderte menschlicher Bewirtschaftung hinter sich hatte.

Was fรผr ein Mammutwerk sich die Leipziger Stadtforsten da vorgenommen haben, bezifferte Sickert auch: Danach mรผssten jedes Jahr 1,1 Hektar Wald gefรคllt und in Verjรผngungsflรคche verwandelt werden. Wie das aussieht, ist an den Verjรผngungsflรคchen in der Nonne schon zu sehen. Das wรคre die Mindestflรคche, so Sickert, um den Leipziger Auenwald im Lauf von 300 Jahren komplett zu verjรผngen. Da man die Strategie schon seit 20 Jahren verfolge, hรคtte man jetzt noch 280 Jahre Waldumbau vor sich.

Wie sehr dabei rein forstwirtschaftlich gedacht wird, machte auch Rรผdiger Dittmar, Leiter des Amtes fรผr Stadtgrรผn und Gewรคsser, deutlich: โ€žDer Forstwirtschaftsplan 2019 ist das Ergebnis eines umfangreichen Abstimmungs- und Prรผfungsprozesses, an dem anerkannte Naturschutzverbรคnde und die Untere Naturschutzbehรถrde der Stadt Leipzig beteiligt waren. Er umfasst unter anderem das Auslichten, Jung- und Altdurchforstungen, Jungwuchs- und Jungbestandspflege, das Fรคllen von absterbenden Bรคumen sowie die รœberfรผhrung einer Flรคche aus dem Hochwald- in den Mittelwaldbetrieb.โ€œ

Hochwald- und Mittelwaldbetrieb sind aber rein forstwirtschaftliche Begriffe. Sie beschreiben eine kรผnstliche Waldbewirtschaftung.

Auch wenn sich in den jetzt geplanten Einschlรคgen die ForstmaรŸnahmen vermischen.

Geplant sind โ€“ wenn der Stadtrat diesem Forstwirtschaftsplan im November zustimmen sollte โ€“ der Einschlag von rund 10.500 Festmeter Holz. Dazu gehรถren zum Beispiel Durchforstungen von Jungbestรคnden wie am Revierort Lauer (Nordufer des Cospudener Sees), wo Baumbestรคnde, die vor rund 20 Jahren gepflanzt wurden, durchforstet und aufgelichtet werden sollen. Die verbliebenen Bรคume sollen grรถรŸere Abstรคnde bekommen, damit sie stรคrkere Stรคmme ausbilden. Ganz รคhnlich ist das im PlauรŸiger Wรคldchen geplant.

Aber: Beide Gebiete liegen auรŸerhalb des FFH-Gebietes.

Im FFH-Gebiet liegt dafรผr das Waldgebiet Nonne, wo die Altbestรคnde durchforstet werden sollen. Altbestรคnde aber heiรŸt: Hier geht es um mehrere hundert Jahre alte Bรคume, die mit einiger Gewissheit auch einige der im FFH-Gebiet streng geschรผtzten Tierarten beherbergen โ€“ von geschรผtzten Fledermausarten bis hin zum Eremiten, dem Kรคfer, der im Auensystem unter ganz besonderem Schutz steht.

Geschรผtzte Kรคferlarven aus den Baumfรคllungen bei Gundorf. Foto: NuKLA e.V.
Geschรผtzte Kรคferlarven aus den Baumfรคllungen bei Gundorf. Foto: NuKLA e. V.

Jeder einzelne Baum mรผsste also von Fachleuten daraufhin untersucht werden, ob diese geschรผtzten Arten auf ihm vorkommen. Und schon jetzt sind hunderte dieser Bรคume beim zustรคndigen Umweltministerium genau deswegen gemeldet: Es sind Biotopbรคume, die gar nicht gefรคllt werden dรผrfen.

Noch prekรคrer wird es bei den Planungen fรผr neue Verjรผngungsflรคchen, die als Femel in der Burgaue angelegt werden sollen. โ€žWerden alle HolzeinschlagsmaรŸnahmen durchgefรผhrt, kรถnnen 2,6 Hektar Pflanzflรคchen fรผr circa 26.000 Bรคume angelegt werden, womit ein wichtiger Beitrag zur Verjรผngung des Leipziger Stadtwald geleistet wirdโ€œ, meint die Stadtverwaltung dazu.

Hier wird mitten in der streng geschรผtzten Hartholzaue eben das umgesetzt, was als planmรครŸiger Waldumbau angedacht ist. Nur dass die im letzten Winter geplanten Holzeinschlรคge ja nicht erfolgt sind, sodass sich die Einschlรคge fรผr Verjรผngungsflรคchen diesmal mehr als verdoppeln.

Es ist ja nicht so, dass sรคmtliche Forstarbeiten in der Kritik stehen, sondern vor allem die, mit denen erheblich in die Bestรคnde des FFH-Gebietes eingegriffen wird. Und es ist auch nicht so, dass das Leipziger Verwaltungsgericht diese Klage von unabhรคngigen Instanzen hat begutachten lassen. Das Gericht hat sich ganz auf die Selbsteinschรคtzung der Stadt verlassen.

Wie viele Bรคume hinter dem Einschlag von 10.000 Festmetern Holz stehen, kann die Stadt gar nicht sagen. In den Jungbestรคnden werden es einige tausend sein, da ein Jungbaum, so Sickert, eher nur 0,1 bis 0,3 Festmeter ergibt.

Ausgewachsene Eichen aber bringen eher 2 bis 3 Festmeter. Und um solche ausgewachsenen Bรคume geht es ja in der Nonne, wo allein 2.315 Festmeter ausgeschlagen werden sollen. Das ist eine Menge Holz, von dem zur Pressekonferenz natรผrlich auch gefragt wurde, was das eigentlich bringt. Verdient die Stadt damit eigentlich Geld?

Baumfรคllungen an der Hans-Driesch-StraรŸe 2017. Foto: Jan Kaefer
Baumfรคllungen an der Hans-Driesch-StraรŸe 2017. Foto: Jan Kaefer

โ€žWir zahlen draufโ€œ, sagte Andreas Sickert. Denn beim eingeschlagenen Holz rechnet er nur mit einem Erlรถs von 90.000 bis 100.000 Euro, wรคhrend die Beauftragung der Fรคllarbeiten allein 150.000 bis 200.000 Euro kostet.

Wobei zu ergรคnzen ist: Zur Pflege der Jungbestรคnde und zum Auslichten kranker Baumbestรคnde wie an der B2 sind diese Forstarbeiten angebracht und wichtig.

Das Problem sind die geschรผtzten Bestรคnde im FFH-Gebiet, die eben gerade auch deshalb, weil die Bestรคnde hier dicht sind und alt, รผber einen enormen Artenreichtum verfรผgen, den in Wirklichkeit noch niemand erfasst hat. Alle wissenschaftlichen Untersuchungen erfolgten immer nur punktuell, oft nur auf wenige geschรผtzte Arten beschrรคnkt. Eine wirklich umfassende Bestandsforschung zum Auenwald steht noch aus. Sie mรผsste erst einmal finanziert werden und Forschern unterschiedlichster Disziplinen รผber mehrere Jahre Forschungssicherheit geben.

Entsprechend der รถrtlichen Gegebenheiten und Prioritรคten, wie beispielsweise bei VerkehrssicherungsmaรŸnahmen, werde der Gesamtplan schrittweise abgearbeitet, betonte das Umweltdezernat noch. Andreas Sickert, Leiter der Abteilung Stadtforsten: โ€žZum Beispiel kรถnnen die Arbeiten in milden Wintern in den feuchten Bereichen des Auwaldes nicht durchgefรผhrt werden, sodass wir auf MaรŸnahmen auรŸerhalb der Leipziger Aue ausweichen mรผssen. Dies hat in den letzten Jahren auch dazu gefรผhrt, dass die tatsรคchlich eingeschlagene Holzmenge deutlich unter der ursprรผnglichen Planung lag.โ€œ

Beginnen kรถnnen die Arbeiten erst, wenn der Stadtrat dem Forstwirtschaftsplan zugestimmt hat. Bis zum 31. Januar sollen, so Sickert, die Fรคllarbeiten erledigt sein. Bis zum 28. Februar soll das gefรคllte Holz aus dem Wald transportiert sein.

Der Umweltausschuss des Stadtrates beschรคftigt sich noch mit dem erst in der letzten Dienstberatung des OBM beschlossenen Forstwirtschaftsplan. Und zumindest die Fraktionen von Grรผnen und Linken hatten im Zusammenhang mit dem Beschluss zum Klimanotstand schon betont, dass sie kรผnftig die Nachhaltigkeit der Auenwaldbewirtschaftung ebenfalls unter Klimaaspekten betrachten wollen.

Wenn sie ihre Position ernst nehmen, lassen sie das komplette FFH-Gebiet aus den Leipziger Forstwirtschaftsplรคnen herausnehmen โ€“ und zwar so lange, bis endlich der Punkt 1 der FFH-Ziele erfรผllt ist: die Wiederherstellung des natรผrlichen Wasserregimes.

Dann hat die Abteilung Stadtforsten genug Zeit, sich um die Jungbestรคnde auรŸerhalb des FFH-Gebietes zu kรผmmern.

Dass sich die Dinge im Leipziger Forstwirtschaftsplan (und auch in dem des Sรคchsischen Staatsbetriebes Sachsenforst) so vermischen, liegt an der schrรคgen Denkweise der Staatsregierung, die sรคmtliche Wรคlder (auch die unter Naturschutz stehenden) dem sรคchsischen Waldgesetz unterordnet. Und das bedeutet, so die Stadtverwaltung: โ€žAufgrund des Waldgesetzes fรผr den Freistaat Sachsen (SรคchsWaldG) ist der Leipziger Stadtwald auf der Basis der Forsteinrichtung und jรคhrlicher Wirtschaftsplรคne zu bewirtschaften. Die Forsteinrichtung fรผr den Stadtwald Leipzig war im Oktober 2015 von der Ratsversammlung beschlossen worden.โ€œ

Die geplanten forstwirtschaftlichen MaรŸnahmen im Forstwirtschaftsplan 2019/2020.

Die Erhaltungsziele des FFH-Gebietes โ€žLeipziger Auensystemโ€œ.

Wie zwei Umweltschutzbehรถrden meinten, sie seien fรผr den Umweltschutz gar nicht zustรคndig

Wie zwei Umweltschutzbehรถrden meinten, sie seien fรผr den Umweltschutz gar nicht zustรคndig

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Es gibt 5 Kommentare

#Kurt: Mal in Bezug auf die Diskussion zum Beitrag รผber die Forderung des ร–kolรถwen am 24. November
https://www.l-iz.de/politik/brennpunkt/2019/11/Oekoloewe-Im-Leipziger-Forstwirtschaftsplan-fehlen-verbindliche-naturschutzfachliche-Auflagen-305254?highlight=%C3%B6kol%C3%B6we
Dort haben im Grunde Mitglieder von NuKLA und ร–kolรถwe miteinander diskutiert. Niemand hat da die Moderation รผbernommen, weil es eine sehr informative und bereichernde Diskusion war, die auch deutlich gemacht hat, warum der ร–kolรถwe seine Forderung gestellt hat.
An solchen Diskussion dรผrfen sich auch Mitglieder von Nabu und BUND beteiligen.

Oh, interessant, Kurt. Ich bin ja immer sehr ambivalent diesem Verein gegenรผber. Vom Prinzip her teile ich ja die Kritik NuKLAs am Forstwirtschaftsplan, aber sie sind so oft inhaltlich und politisch sowas vonโ€ฆ ungeschickt? Ich weiรŸ nicht, wie ich es netter sagen soll.

Ich wรผsste auch gar nicht, wozu diese seltsame Aktion gut sein soll?

Ich kenn den Forstwirtschaftsplan nicht und hab ihn im Netz auch nicht gefunden. Aber ich bin sicher, dass die vorgeschlagenen MaรŸnahmen aus der einen oder anderen Perspektive kritisiert werden kรถnnen.

Was ich an den Berichten von Herrn Julke kritisiere, ist die Tatsache, dass ich meistens nur die Perspektive von NUKLA prรคsentiert bekomme. Implizit im Bericht, auch in verschiedenen links im Artikel und unter dem Artikel geht es um die Position von NUKLA. Und wenn es mal um den ร–kolรถwen geht (L-IZ vom 24. Nov.), รผbernimmt NUKLA die Kommentarfunktion.

Ich habe mich ja schon mal kritisch darรผber geรคuรŸert, dass die L-IZ die Positionen dieses Vereins ungefiltert wiedergibt.
Aber angesichts der Tatsache, dass NUKLA jetzt Leute dafรผr bezahlen will, dass sie am Freitag fรผr ihn demonstrieren gehen, rege ich an, doch mal zu รผberlegen, ob sich das mit den Prinzipien der L-IZ vereinbaren lรคsst. Vielleicht muss man sich auch mal von den inhaltlichen Positionen eines Anzeigenkunden distanzieren.

Nebengedanke:
Was geschieht eigentlich mit dem Baum, der aus seiner, auch fรผr den Menschen, lebensbedingenden, komplexen und รผber Jahrzehnte gewachsenen Umweltbeziehung โ€˜heraus-geholztโ€™ wird?
โ€˜Billigesโ€™ Echtholz-Parkett fรผr (auch dadurch) รผberteuerte โ€˜Luxusโ€™-Immobilien.
(Die KI-gesteuerte Werbung fรผr Holz-Uhren in diesem Artikel finde ich seeehr lustig ;(((
Holzkopf wรคre passender..)

Ansonsten kann man wirklich nur unserem Stadtrat in so einer starken Stadt wie Leipzig,
in unser aller Interesse wรผnschen,
diesem unsinnigen (auch finanziellem)
AB- und WEGHOLZEN gegen die Interessen der Menschen und damit auch der Zerstรถrung unserer lebenswerten Umwelt โ€“
EINHALT zu GEBIETEN!

Dankeschรถn an die demokratischen Fraktionen.

Ein schlechter Waldรถkologe ist immer auch ein schlechter ร–konom, so einfach ist das eigentlich in der Forstwirtschaftsbranche.

รœber die erheblichen Beeintrรคchtigungen des empfindlichen Waldรถkosystems ist bereits genรผgend geschrieben worden. Leider ist die Leipziger Forstverwaltung solchen Argumenten gegenรผber offensichtlich vรถllig ignorant, aus welchen Grรผnden auch immerโ€ฆ vielleicht geht es ja einfach um die sog. โ€œFรถrsterehreโ€ wie in vielen anderen Gebieten Deutschlands auch, wo Wรคlder nach und nach durch die Fortstwirtschaft zerstรถrt werden (z.B. Steigerwald und Spessart). ร–konomische Grรผnde kรถnnen es eigentlich nicht sein.

Vรถllig klar, dass man tiefrote Zahlen schreibt, wenn man einen solch hohen arbeitstechnischen Input hat, haben MUSS, wenn man auf plantagenartige Kunstverjรผngung und die โ€œklassischenโ€ Instrumente der Intensivforstwirtschaft wie Kahlschlag, massive Jungdurchforstung, Altdurchforstung uswโ€ฆ setzt. Anstatt die Natur das meiste selbst machen zu lassen โ€“ รผber Fรถrderung von Naturverjรผngung und das Zulassen einer natรผrlichen Waldentwicklung mit entsprechender Biomassezunahme (die man dann auch schonend nutzen kann).

Und der finazielle Input wird sich zukรผnftig immer weiter steigern, wenn man ca. weitere 20 % des Auwaldes (Erhรถhung Eichenanteil von 21% auf 40%) in monotone Altersklassen-Eichenplantagen verwandeln will, die am Tropf der Intensivforstwirtschaft mit all den hierfรผr notwendigen โ€œPflegeaufwendungenโ€ hรคngen werden. Ein รถkologisch wie รถkonomisches Schreckensszenario!

In Lรผbeck hat man das schon seit 1992 erkannt, man lรคsst die Natur so weit wie mรถglich agieren, greift mรถglichst wenig ein, setzt auf eigene qualitative Fรถrsterarbeitskraft und hat entsprechend auch einen finanziell geringen Input. Die logische Konsequenz, man schreibt schwarze Zahlen im Lรผbecker Stadtwald!

Peter Wohlleben hat das mal schรถn formuliert: Die Fรถrster Eures Waldes (ob kommunal, Land oder Bund, รถffentlicher Wald ist der Wald der Bรผrger!), das ist Euer Personal!
Der Forstwirtschaftsplan ist nicht nur ein รถkologisches, sondern auch ein รถkonomisches Desaster! Fรถrster, die derart รถkonomische und รถkologische Fehllesitungen erbringen, sollten sich dringend umschulen lassen.

Liebe Stadtrรคte, die Bรผrger haben Euch gewรคhlt, jetzt mรผsst Ihr entscheiden ob Ihr diesem Forstwirtschaftsplan zustimmt oder ein klares NEIN setzt, aus Grรผnden der ร–kologie, des Klimaschutzes und der ร–konomie.

Ich wรผsste nicht, warum ich Steuern zahlen sollte fรผr eine Intensivforstwirtschaft, die meinen Wald zerstรถrt.

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