Im Januar beantragte der Ortschaftsrat Seehausen: „Die Mittel zur Realisierung der Schaffung einer Dreck-Weg-App für Leipzig werden eingestellt.“ Der Antrag wurde dann im Doppelhaushalt nicht mehr berücksichtigt, auch weil diese App ja noch in der Erprobungsphase war. Das Sächsische Innenministerium hat die App bereitgestellt. Und Leipzig werde sie jetzt so, wie sie ist, übernehmen, teilt das Umweltdezernat mit. Aber erst 2020.
„Die Verwaltung hat sich vom Sächsischen Staatsministerium des Innern für die Basiskomponente der online basierten Anwendung einer Dreck-Weg-App die Zugangsberechtigung für ein internes Testsystem beschafft. Die durch den Freistaat Sachsen zur Verfügung stehende Basiskomponente Beteiligungsportal ist eine browser-basierte Anwendung und für die Benutzung mit mobilen Endgeräten ausgelegt. Sollte es zu einer Einführung dieses Produktes kommen, strebt die Verwaltung an, die eigenen Kartengrundlagen des Themenstadtplans der Stadt Leipzig zur Orientierung und Verortung der Mängel für die Bürgerinnen und Bürger einzubinden. Das damit verbundene Meldeverfahren für die einzuführende Dreck-Weg-App befindet sich seitdem im verwaltungsinternen Test“, erläutert das Dezernat jetzt in seiner Stellungnahme zum Antrag des Ortschaftsrats Seehausen.
In der App gibt es mehrere Meldekategorien, „die verschiedenen Verwaltungseinheiten zugeordnet sind, so zum Beispiel: Schaden an Spielplatz, Gewässerverunreinigung, Überfüllter Abfallbehälter etc. Im Testbetrieb sind zu den einzelnen Kategorien fiktive Meldungen erzeugt worden, um die Funktionalität der App durchspielen zu können. Dabei wird über ein integriertes Ampelsystem (rot: Neu; orange: In Bearbeitung und grün: Geschlossen) dem jeweils meldenden Hinweisgeber signalisiert, welchen Status seine Meldung gerade hat. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, über ein Eingabefeld eine korrekte Rückmeldung zu jeder relevanten Meldung zu hinterlegen, um den Bürger/-innen ein Feedback zugeben, was genau von der Verwaltung unternommen worden ist, um die Meldung zu bearbeiten.“
Aber warum dauert es dann doch noch ein Jahr bis zur Einführung?
Die Vorlage listet eine Reihe von Schritten zur Einrichtung auf, darunter die „Definition der zuständigen Stellen je Meldekategorie (Ämterbeteiligung)“, die „Einrichtung der betreffenden Mitarbeiter (E-Mailadressen)“ und die „Einrichtung der beschreibenden Texte.“
„Der gesamte Prozess der Implementierung der Dreck-Weg-App wird zur Beteiligung an den Personalrat gegeben und erst nach Freigabe durch diesen wird das System online gehen“, teilt das Umweltdezernat noch mit. Denn irgendwie geht es ja auch um Mehrarbeit, nicht nur für die Mitarbeiter im Büro, die die Beseitigung der Abfallabladungen organisieren müssen, sondern gerade für die Bodentruppen, die den Dreck dann wirklich zeitnah beseitigen müssen.
Aber im Oktober 2020 soll es dann losgehen: „Im Ergebnis des Testbetriebes wird die Basiskomponente der online basierenden Anwendung einer Dreck-Weg-App zum 01.01.2020 in der Stadt Leipzig in Betrieb genommen. Die Dreck-Weg-App wird in der Stadtverwaltung Leipzig umgesetzt. Der externe Zugang ist ab dem 01.10.2020 online.“
Der Stadtrat tagt: Implementierung einer „Dreck-weg-App“ beschlossen
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