Noch stand in der vergangenen Woche ein bisschen Wasser im Rosentalteich. Aber er wird auch in diesem Jahr austrocknen. Fische sind eh keine mehr drin. 2018 hat das Amt für Stadtgrün und Gewässer das Thema der austrocknenden Teiche noch nicht so deutlich thematisiert. Aber nach dem viel zu trockenen Winter hat auch der Sommer 2019 viel zu wenig Wasser. Und nur wenige Teiche können mit Grundwasser befüllt werden.

Das extrem trockene Jahr 2018 hat dazu geführt, dass sich viele Leipziger Teiche nicht wieder stabilisieren konnten.

„Die meisten Teiche werden allein durch Grund- und Regenwasser gespeist, einige besitzen eine Anbindung an ein Fließgewässer, welches jedoch oftmals auch nicht dauerhaft Wasser führt“, erläutert Rüdiger Dittmar, Leiter des Amtes für Stadtgrün und Gewässer. „Um die Wasserdefizite aus dem letzten Jahr auszugleichen, wäre wenigstens ein langanhaltender sogenannter Landregen erforderlich. Sofern dies auch in diesem Jahr ausbleibt, ist davon auszugehen, dass sich der Wasserstand auch weiterhin nicht auf das erforderliche Maß erhöhen wird.“

Nur für wenige wichtige Teiche gibt es Lösungen, die ihnen trotzdem noch Wasser zuführen.

Der Paunsdorfer Bogensee bekommt Wasser aus dem Waldkerbelgraben. In den Parkteich Miltitz und in den Parkteich Schönauer Park werden Grundwasser gepumpt. Der mit dem Bassin Anton-Bruckner-Allee zusammenhängende Johannaparkteich erhält im Wechsel mit diesem ebenfalls Grundwasser, wobei immer nur einer der beiden Teiche gespeist werden kann. Die Knauthainer Dorfteiche werden über eine Pumpe mit Wasser vom Knauthainer Elstermühlgraben in den südlichen Teich versorgt, welcher mit dem mittleren und nördlichen verbunden ist.

Wird mit Grundwasser befüllt: Bassin in der Anton-Bruckner-Allee. Foto: Ralf Julke
Wird mit Grundwasser befüllt: Bassin in der Anton-Bruckner-Allee. Foto: Ralf Julke

Wasser in alle Leipziger Teiche zu pumpen, wäre hingegen nicht sinnvoll, teilt das Amt für Stadtgrün und Gewässer mit. Man habe diese Option gemeinsam mit den Leipziger Wasserwerken, dem Amt für Umweltschutz (der zuständigen unteren Wasserbehörde) sowie weiteren Akteuren schon im Dürresommer 2018 geprüft.

Rüdiger Dittmar: „Die Abwägung hat ergeben, dass der zur Befüllung der Teiche erforderliche Aufwand in keinem Verhältnis zum Nutzen stünde. Sollten auch dieses Jahr die intensiven Niederschläge ausbleiben, wäre ein Erfolg nur von kurzer Dauer.“

Damit die Fische dann nicht ersticken, holt sie der Anglerverband rechtzeitig aus dem Wasser.

Der Anglerverband engagiert sich für alle Teiche, die nicht befüllt werden. Sobald ein Fischsterben in einem Gewässer droht, wird er aktiv, um die noch lebenden Fische zu retten, bzw. die bereits gestorbenen Fische dem Gewässer zu entnehmen, soweit die Voraussetzungen dafür gegeben sind, betont das zuständige Amt.

Wenn Wasser knapp ist, hat auch der Rosentalteich keine Chance

Wenn Wasser knapp ist, hat auch der Rosentalteich keine Chance

Empfohlen auf LZ

So können Sie die Berichterstattung der Leipziger Zeitung unterstützen:

Ralf Julke über einen freien Förderbetrag senden.
oder

Keine Kommentare bisher

Kleiner Vorgeschmack auf das, was kommen wird, auch hier: die Kriege der Zukunft werden nicht um Erdöl, sondern um Wasser geführt. Aber solange wir noch für bllig Geld das von Nestlé weltweit aufgekaufte Trinkwasser in Flaschen heimtragen können und der Wasserhahn uneingeschränkt ausspuckt, während andernorts die Menschen nicht mehr an ihre mafiamäßig privatisierten Brunnen kommen, kann man das nur daran merken, dass die Teiche austrocknen. Und sich damit, ganz nebenher, auch so ein WTNK ad absurdum führt wird (: die Elbe, auf der man von Hamburg nach Zwenkau düsen können soll, ist auch nur trocken im Sommer, wie die Teiche, TROCKEN!!). Nur zu: wir haben doch hier zum Glück genug Wasser…. Und genug Steuergelder.

Schreiben Sie einen Kommentar