Wer sparen will, braucht einen langen Atem. Aber es lohnt sich. So wie beim Schauspielhaus, wo jetzt sowieso die nächsten Schritte bei der Sanierung der Außenhülle anstehen. Das will das Schauspiel auch gleich mit einer energetischen Dämmung der Gebäudehülle verbinden, um den Energieaufwand für das Haus deutlich zu senken. Ein Bündel von Maßnahmen im Umfang von 1,789 Millionen Euro soll dazu bis 2022 umgesetzt werden. Und die Außenbeleuchtung soll auch endlich sparsamer werden.
Das Schauspielhaus hat die ersten Maßnahmen für 2019 schon in seinem Wirtschaftsplan festgeschrieben. Aber jetzt braucht es noch den nötigen Stadtratsbeschluss, damit die Gelder ordentlich geplant und die Fördergelder abgerufen werden können.
Das Dezernat Kultur hat die entsprechende Vorlage jetzt veröffentlicht. Darin kann man auch in Kürze den Bedarf nachlesen: „Die Gebäudeaußenhülle ist in großen Teilen noch ungedämmt (z. B. Dachbereiche, hofseitige Fassaden, Bühnenturm), was eine erhebliche Energieverschwendung darstellt. Darüber hinaus weisen die Fassaden auch großflächige Schäden auf.“
Dazu kommt noch: „Die Haus- und Anlagentechnik ist in großen Teilen veraltet und arbeitet nicht energieeffizient. Sie muss daher ausgetauscht werden. Dies betrifft insbesondere die zentrale Kältemaschine sowie diverse Lüftermotoren und Pumpen.“ Und der schöne Schein ist bislang auch noch teuer im Strom: „Die Beleuchtung des Hauses hat aufgrund der hohen Leuchtenanzahl (ca. 2.700 Leuchtkörper mit insgesamt über 3.500 Leuchtmitteln) und der teilweise sehr hohen Betriebsdauer pro Tag (in Teilbereichen von morgens 5:00 Uhr bis nach Mitternacht) einen erheblichen Anteil am Energieverbrauch des Gebäudes. Hier wird sich eine Umstellung auf energieeffiziente LED Beleuchtung sehr energiesparend auswirken.“
Die Kosten verteilen sich auf mehrere Einzelmaßnahmen, die in den Jahren 2019 bis 2022 umgesetzt werden sollen.
„Die Gesamtkosten betragen 1.789.000,00 €. Der Eigenanteil des Schauspiel Leipzig beträgt 1.002.789,80 €, darin enthalten sind 41.866,40 € nicht förderfähige Kosten. Der Fördermittelanteil der Sächsischen Aufbaubank beträgt 786.210,12 €, vorbehaltlich der förderrechtlichen Bewilligung der Sächsischen Aufbaubank.“
Und das Ergebnis?
„Die vorgeschlagenen Baumaßnahmen dienen in erster Linie der Erhöhung der Energieeffizienz und damit der Gesamtwirtschaftlichkeit des Objektes“, so das Kulturdezernat. „So kann mit Umsetzung der Maßnahmen eine Energieeinsparung von insgesamt ca. 750.000 kWh / Jahr bzw. eine Reduzierung von ca. 300.000 kg CO2 / Jahr erreicht werden. Gleichzeitig kann mit den vorgesehenen Maßnahmen eine Beseitigung von wärmeschutztechnischen und baukonstruktiven Mängeln erzielt und vorhandener Sanierungsstau behoben werden.“
Und jede Kilowattstunde, die nicht verheizt werden muss, ist wieder bares Geld, das nicht ausgegeben werden muss. Die jährliche Kostenersparnis nach Umsetzung aller Maßnahmen berechnen die Planer auf 106.000 Euro. Das heißt: In rund 18 Jahren hat sich diese Investition amortisiert. Wobei allein der Austausch der Außenbeleuchtung 391.000 Euro kostet, sich aber schon nach 10 Jahren gerechnet hat.
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