Wie so oft in letzter Zeit war es das Jugendparlament, das mit einer pfiffigen Idee vorpreschte und dabei auf echtes Wohlwollen in der Stadtverwaltung stieß. Auch wenn sich das Wohlwollen jetzt mit einem halben Jahr Verzögerung ausdrückt. Denn die Idee, die Namensgeberinnen für Leipziger Parks sichtbar zu machen, findet man im Umweltdezernat gut.

„Die Stadtverwaltung wird beauftragt, bis zum Ende des I. Quartals 2021 in jeder Parkanlage der Stadt eine deutliche Gedenktafel zu installieren, welche den*die Namensgeber*in der Parkanlage mit Lebensdaten und wichtigen Errungenschaften vorstellt“, hatte das Jugendparlament beantragt.

„Jede Gedenktafel soll zudem das Konterfei der Person tragen. Parkanlagen, welche nicht nach einer Person benannt sind, erhalten Informationstafeln, welche den Hintergrund der Benennung erläutern. Alle Tafeln sollen aus hartem Material sein und einer ähnlichen Gestaltungsweise folgen.“

Dem folgt das Umweltdezernat jetzt, macht aber einen etwas davon abweichenden Alternativvorschlag: „Die Stadtverwaltung wird beauftragt, bei neu beginnenden Maßnahmen in ausgewählten Parkanlagen Infotafeln mit Angaben zu den Namensgebern und zur Historie der Anlage aufzustellen. Parkanlagen, welche nicht nach Personen benannt sind, erhalten Hinweistafeln, welche den historischen Hintergrund der Benennung erläutern.“

Extra-Geld soll das Ganze nicht kosten: „Die Maßnahme wird im Rahmen von umfangreichen Sanierungs- oder Erneuerungsmaßnahmen in den Parkanlagen umgesetzt und aus dem Budget des Amtes für Stadtgrün und Gewässer finanziert. Im Zusammenhang mit wichtigen Umgestaltungs- und Sanierungsmaßnahmen von öffentlichen Grünanlagen werden Hinweistafeln mit Angaben zum Hintergrund der Namensgebung und historischem Kontext aufgestellt.“

Frühlingsgefühle: Blick über den Teich im Johannapark im April 2015. Foto: Ralf Julke
Frühlingsgefühle: Blick über den Teich im Johannapark im April 2015. Foto: Ralf Julke

Was zumindest die Spannung erhöht. Denn damit dürften dann Marianne, Cäcilie, Lene und Johanna nach und nach an den Parkeingängen sichtbar werden. Eine vergleichbare Informationssäule gibt es ja schon am Rabensteinplatz. Sie informiert recht ausführlich über die durchaus gänsehauterzeugende Vorgeschichte des Platzes und seine Parkwerdung in den letzten 200 Jahren.

Das Umweltdezernat erläutert auch etwas ausführlicher, wie es sich die Sache vorstellt: „Das Anliegen, im Bereich von öffentlichen Grünflächen Informationen über den Hintergrund der Namensgebung und den historischen Kontext zu vermitteln, wird grundsätzlich befürwortet. An einigen wichtigen Orten wie z. B. im Clara-Zetkin-Park, am Rabensteinplatz und dem Stöckelplatz wurden bereits entsprechende Stelen aufgestellt. An ausgewählten, besonders prägnanten Parkanlagen und Stadtplätzen, soll dieses Prinzip fortgeführt werden. Gegenwärtig wird z. B. die Visualisierung für den Großen Garten Paunsdorf vorbereitet.“

Nur etwas Zeit wird das Ganze kosten: „Angesichts des Vorbereitungs- und Bauaufwandes und der Notwendigkeit, solche in jeder Form der Ausführung pflegeaufwendigen Zusatzausstattungen auch in einem attraktiven Zustand zu erhalten, wird dies nur schrittweise erfolgen können und schwerpunktmäßig mit umfangreichen Umgestaltungs- oder Sanierungsmaßnahmen verbunden und finanziert werden.“

Gebt den Namensgebern der Leipziger Parks ein Gesicht!

Gebt den Namensgebern der Leipziger Parks ein Gesicht!

 

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Ein bisschen peinlich ist es schon: dass erst das Jugendparlament auf die Idee kommen muss, den Namensgeberinnen der Leiziger Parkanlagen ein Gesicht zu geben. Dank den jungen Menschen!

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