Nicht nur Leser/-innen der L-IZ haben seit Jahren das Gefühl, dass es auf Leipzigs Straßen rücksichtloser zugeht. Nun nimmt auch Leipzigs Verwaltung das Thema ernst und rückt dem wahrnehmbaren Fehlverhalten insbesondere der Raser zuleibe. Die Verkehrsüberwachung in Leipzig soll mit neuer Messtechnik erweitert werden. Dies geht aus der Dienstberatung des Oberbürgermeisters am Dienstag, 3. Dezember, hervor.

Die neuen Anlagen sollen zur Überwachung der Geschwindigkeit und des roten Lichtzeichens an Ampeln möglichst flexibel im Stadtgebiet zum Einsatz kommen.

„Angesichts des Verkehrs- und Unfallgeschehens in Leipzig, anhaltender Bürgerbeschwerden über Verkehrsverstöße und nicht zuletzt, um die städtischen Umweltziele zu unterstützen, hat sich die Verwaltung entschieden, der Ratsversammlung am 12. Dezember einen Vorschlag zur Erweiterung der Verkehrsüberwachungstechnik zu unterbreiten“, erläutert Ordnungsbürgermeister Heiko Rosenthal.

„Es sollen fünf neue Verkehrsüberwachungsanlagen angeschafft werden, um vorwiegend an bisher nicht oder unzureichend überwachten Straßenabschnitten die Verkehrssicherheit zu erhöhen.“

In der Vorlage wird es noch deutlicher.

Denn viele Verkehrssünden werden gar nicht erfasst, sorgen aber trotzdem dafür, dass bestimmte Straßenabschnitte deutlich gefährlicher wurden.

„Das Unfallgeschehen im Stadtgebiet, zahlreiche Bürgerbeschwerden und die Umweltziele der Stadt Leipzig machen jedoch eine quantitative Ausweitung der Verkehrsüberwachung nötig. Darüber hinaus erlaubt es der heutige Stand der Technik, bedarfsgerechter den fließenden Verkehr an Standorten zu überwachen, die mit der Bestandstechnik aufgrund technischer Einschränkungen nicht überwacht werden können. Vorgeschlagen wird, keine reine zahlenmäßige Erweiterung der Bestandstechnik, sondern die Beschaffung von bisher in Leipzig noch nicht verwendeten Messeinheiten“, liest man da.

„Hintergrund ist u. a. die Tatsache, dass sich bei stationären Verkehrsüberwachungsanlagen nach längerer Betriebszeit ein Gewöhnungseffekt einstellt: Ortskundige bremsen kurz vor der Messstelle ab und beschleunigen nach dem Passieren derselben. Gleiches gilt auch für die mobilen Messstellen, da bestimmte Standorte sehr häufig überwacht werden und hierdurch die genannten Gewöhnungseffekte eintreten.“

Für die Erweiterung der Verkehrsüberwachungstechnik wurden verwaltungsintern verschiedene Varianten hinsichtlich ihrer Auswirkungen auf das Verkehrsverhalten und ihrer Wirtschaftlichkeit geprüft, so die Vorlage.

Angeschafft werden sollen drei Geräte „Enforcement Trailer“ zur semistationären Geschwindigkeitsüberwachung und zwei Geräte „PoliScanSpeedTower“ zur kombinierten Rotlicht- und Geschwindigkeitsüberwachung.

Die Anschaffungskosten für die zusätzliche Technik betragen insgesamt 984.000 Euro. Bei entsprechender Beschlussfassung wäre unter Beachtung der Beschaffungsvorgänge und Lieferfristen mit einer Inbetriebnahme im III. Quartal 2019 zu rechnen.

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