Der Stadtrat widmet sich bei seiner Sitzung am 22. November unter anderem der Essensversorgung an Schulen und Kitas, den Statements der Fraktionen zum kommenden Haushalt und dem Verfahren fรผr die Wahl beziehungsweise Bestimmung des Migrantenbeirates. Die L-IZ bietet ab ca. 14 Uhr einen Livestream an und berichtet im Laufe des Tages รผber ausgewรคhlte Themen.
Livestream vom 22. November 2018 / Teil 1 (Mitschnitt)
Livestream vom 22. November 2018 / Teil 2
Im September hatte die Verwaltung dem Stadtrat erstmals den Entwurf fรผr den Haushalt der kommenden beiden Jahre prรคsentiert. Dieser sei insgesamt ausgeglichen und habe 2019 und 2020 jeweils ein Volumen von knapp zwei Milliarden Euro. Ein groรer finanzieller Sprung sei das, sagte damals Oberbรผrgermeister Burkhard Jung (SPD). Als besonders dringend und wichtig wurden Sanierung und Bau von Kitas und Schulen identifiziert.
Die Verwaltung geht davon aus, dass in diesem Bereich in den kommenden fรผnf Jahren insgesamt etwa eine Milliarde Euro investiert wird. Ein Zeichen fรผr einen gehรถrigen Stau, verursacht durch jahrelange Planungsverzรถgerungen auch in der sรคchsischen Landesregierung, gespiegelt durch die Debatte um fehlende Lehrer und Kitamitarbeiterinnen.
Bei der Ratsversammlung am Donnerstag, den 22. November, stehen nun die Statements der Fraktionen zum Haushaltsplanentwurf auf der Tagesordnung. In den vergangenen Wochen hatten einige Fraktionen bereits konkrete รnderungsantrรคge angekรผndigt. So mรถchte beispielsweise die SPD einen stรคrkeren Fokus auf die Sicherheit legen.
Angekรผndigt fรผr die November-Sitzung ist seitens der Stadtverwaltung unter anderem eine neue Abfallwirtschaftsgebรผhrensatzung. Eine wichtige รnderung: Die Rest- und Bioabfallentsorgung soll ab Januar 2019 auch wรถchentlich mรถglich sein โ derzeit sind es 14 Tage. Auch die Straรenreinigungsgebรผhrensatzung wurde รผberarbeitet โ die Gebรผhren sollen zu Beginn des kommenden Jahres steigen.
Eine Kontroverse ist beim Verfahren zur Einrichtung des Migrantenbeirates in der kommenden Wahlperiode absehbar. Wรคhrend die Verwaltung weitgehend an dem bisherigen Verfahren festhalten mรถchte, wonach sich Interessierte fรผr das Gremium bewerben mรผssen, fordert der Migrantenbeirat erneut eine allgemeine Wahl durch die Leipziger Bevรถlkerung.
Essen an Kitas und Schulen, Tauschboxen und saubere Luft
Weitere Themen kommen direkt aus den Fraktionen. So beschรคftigen sich Antrรคge von Freibeutern, Grรผnen und CDU mit der Essensversorgung an Schulen und Kitas: Die Ausschreibungsverfahren sollen sich an den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft fรผr Ernรคhrung orientieren und die Schulkonferenz auch kรผnftig in die Entscheidung รผber den Anbieter einbezogen werden. Gleichzeitig wird gefordert, dass alle kรผnftigen Ausschreibungen fรผr Kitas รผber eine รคhnliche Rahmenvereinbarung wie schon jetzt bei Schulen erfolgen.
Auch mit โTauschboxenโ beschรคftigen sich mehrere Fraktionen. Solche existieren derzeit beispielsweise im Lene-Voigt-Park oder in Schleuรig. Kostenlos kรถnnen dort im รถffentlichen Raum nicht mehr benรถtigte Gegenstรคnde hinterlegt werden, sodass andere Personen diese mitnehmen kรถnnen.
Die SPD schlรคgt vor, dass die Stadtverwaltung prรผft, inwiefern solche Boxen kostenlos im Stadtgebiet aufgestellt werden kรถnnten โ und dann entsprechende Regelungen bezรผglich Grรถรe und Inhalte trifft. Die Grรผnen werden noch konkreter und fordern eine zweijรคhrige Testphase mit drei Tauschboxen im Stadtgebiet. Die Stadt solle die ehrenamtlichen Betreiber wรคhrend dieser Zeit unterstรผtzen, etwa durch Verzicht auf Gebรผhren und รberregulierung.
Um Gegenstรคnde, die wohl nicht mehr genutzt werden kรถnnen, geht es dem Jugendparlament. Dieses mรถchte bis 2024 die Anzahl der Papierkรถrbe in Leipzig verdoppeln. Die Verwaltung soll dafรผr ein entsprechendes Konzept vorlegen. Es ist nicht das erste Mal, dass sich das Jugendparlament dem Abfallthema widmet โ so hatte es bereits erfolglos sogenannte Pfandringe an Papierkรถrben angeregt.
Ein wichtiges Umweltthema rรผckt zudem die Freibeuter-Fraktion noch mal in den Fokus: den Luftreinhalteplan. Die Verwaltung soll vorschlagen, wie bislang nicht umgesetzte Maรnahmen des Plans in den kommenden beiden Jahren finanziert werden kรถnnen. Hintergrund ist die Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts zum rechtmรครigen Einfahrverbot von Dieselfahrzeugen. Die Verwaltung selbst sowie deren Tochterunternehmen und Eigenbetriebe besรครen selbst mehr als 1.000 Diesel-Fahrzeuge.
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