VideoFür Autofahrer sind Blitzer ein Ärgernis, für die Stadt eine willkommene Einnahmequelle. Das Jugendparlament stellte den Antrag, die mobilen Radarkontrollen in Zukunft nur noch mit Fahrzeugen ohne Verbrennungsmotor durchzuführen. Die Verwaltung zeigte sich für die Idee durchaus offen.
Im Verwaltungsstandpunkt teilte Verwaltungsbürgermeister Ulrich Hörning (SPD) mit, das Rathaus prüfe bei der Anschaffung von neuen Kraftfahrzeugen bereits den Erwerb von Elektro- und Hybridmodellen. In Bezug auf die kommunale Verkehrsüberwachung erscheine es naheliegend, Fahrzeuge mit Elektrobetrieb einzusetzen, denn die sogenannten Radarfahrzeuge legen im Stadtgebiet keine größeren Fahrstrecken zurück.
Es müsse jedoch gleichzeitig beachtet werden, dass an diese Fahrzeuge ganz besondere Bedingungen gestellt würden, um den Einbau der Überwachungstechnik zu ermöglichen. Neben Sonderverglasung seien hier besondere Größenanforderungen zu nennen, die für Spezialtechnik (Messgeräte, zusätzliche Stromversorgung, Standheizung) benötigt würden. Eine Recherche beim Gerätehersteller habe ergeben, dass bisher keine Erfahrungswerte beim Verbau und Betrieb von Geschwindigkeitsüberwachungsgeräten in Elektrofahrzeugen vorlägen.
„Wir sind der Meinung, dass neue Technologien auch bei der Einrichtung von Radarfallen genutzt werden sollen“, erklärte Jugendparlamentarier Quentin Kübeler. „Wir wollen die Elektromobilität stärken und fördern.“ Deshalb übernahm das Jugendparlament den Verwaltungsstandpunkt, dem der Stadtrat mit deutlicher Mehrheit zustimmte.
Nun wartet man also in Leipzig prüfenden Auges darauf, dass die Autobauer sich etwas mehr als bislang einfallen lassen.
Die Debatte zu den Radarfallen am 24.10.2018 im Stadtrat
Video: Livestream Stadt Leipzig
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