Mit zwei Sofort-Paketen hat Oberbürgermeister Burkhard Jung ja in der jüngsten Vergangenheit den Stadtrat überrascht und gezeigt, dass man mit dem gemächlichen Planungs-Rhythmus im Rathaus nicht schafft, all das schnell hochzuziehen, was die wachsende Stadt dringend braucht. Das eine war das 45-Millionen-Paket für die Leipzig-Kitas, das andere das 150-Millionen-Sofortpaket für die Schulen. Ein paar dieser Schulprojekte gehen jetzt wirklich an den Start.

Der von Verwaltung und Stadtrat forcierte Ausbau der Schulkapazitäten in Leipzig wird umgesetzt. Wie aus der jüngsten Sitzung der Verwaltungsspitze hervorgeht, haben für Schulen an Standorten im gesamten Stadtgebiet die Bauvorbereitungen begonnen. Leipzig hat damit das Tempo erneut erhöht, um auch im Schulbau den Anforderungen der wachsenden Stadt schnellstmöglich gerecht zu werden.

Eine erste Sofortmaßnahme, die 2019/2020 am Barnet-Licht-Platz (Reudnitz-Thonberg) entstehen soll, ist eine vierzügige Oberschule. Hier sei die Dialogphase mit den Bietern weitestgehend abgeschlossen. Die Abbruch- und die Freianlagenplanung verlaufen ebenfalls planmäßig. Nicht mehr benötigte Container, die für einen Einsatz als Unterbringungsmöglichkeit für Asylsuchende geplant waren, werden städtischen Einrichtungen übertragen und wurden bereits umgesetzt (zum Beispiel für Sportvereine). Die zügige Realisierung der künftigen Schule soll durch eine Systembauweise ermöglicht werden.

Vorher hat die Stadt ein großes Grundstückstauschprogramm mit der stadteigenen LWB aufgelegt, bei dem die Stadt lauter Grundstücke, die für Wohnungsbau geeignet sind, mit Grundstücken der Leipziger Wohnungs- und Baugesellschaft LWB getauscht hat, die für soziale Baumaßnahmen wie eben Schulen gebraucht werden. Dazu gehört auch der Barnet-Licht-Platz, der in diesem 5-Millionen-Euro-Paket von der LWB an die Stadt wechselt.

Für das Gymnasium in der Mannheimer Straße und im Schraderhaus (Nutzung auch als Oberschule geplant) wurden die Planungen zur Entkernung der Gebäude beauftragt bzw. sind in Vorbereitung, teilt die Stadt mit. Hier gibt es für beide Schulen ähnliche Vergabeverfahren. In der Mannheimer Straße soll mit der Entkernung voraussichtlich im Januar 2019 begonnen werden.

Erst im Juni hatte die Stadt Leipzig den Startschuss zum größten Schulbauprogramm der vergangenen Jahrzehnte gegeben. Die Stadt kann also auch schnell agieren, wenn sie alle Kräfte bündelt. Rund 150 Millionen Euro zusätzlich zur bisherigen mittelfristigen Haushaltsplanung sollen in den nächsten Jahren in neue und erweiterte Schulhäuser fließen. Diese Bauprojekte werden zusätzlich zu den bereits in der Schulentwicklungsplanung Fortschreibung 2017 geplanten Maßnahmen in Angriff genommen. Sie sind unabdingbar, um den Mehrbedarf, der in der bisherigen Planung nicht abgebildet ist, zu decken.

Geplante Schulerweiterungen im nächsten Jahr sind unter anderem die 91. Schule (Uranusstraße), die 172. Schule (Prießnitzstraße), die Grundschule Portitz (Göbschelwitzer Weg) sowie für 2020 die Christoph-Arnold-Schule (Gaswerksweg), die August-Bebel-Schule (Husemannstraße) und die Schule Böhlitz-Ehrenberg (Heinrich-Heine-Straße). Als Neubau sollen die Grundschule Mitte in der Jablonowskistraße (wo die Bauarbeiten auch schon begonnen haben) sowie die Grundschulen in der Baumannstraße und in der Gießerstraße fertiggestellt werden.

Gemeinsam mit dem Stadtrat soll ein Prozedere gefunden werden, das ein deutlich schnelleres Bauen in den nächsten Jahren ermöglicht. Ab sofort werde der Stadtrat zudem monatlich ausführlich über die Umsetzung der beschlossenen Sofortmaßnahmen und der Maßnahmen aus dem Schulentwicklungsplan informiert.

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