Am Freitag, 13. Juli, wird vor dem Leipziger Rathaus um 16 Uhr wieder anlässlich des Christopher Street Days (CSD) die Regenbogenfahne gehisst. Aber eigentlich könnte die Stadt mehr tun für den gelebten Respekt in der Stadt, finden die Grünen. Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Leipziger Stadtrat nimmt die Eröffnung der diesjährigen CSD-Woche mit der Flaggenhissung vor dem Rathaus zum Anlass, von der Stadt Leipzig mehr Engagement für die Akzeptanz von Vielfalt in der Stadt Leipzig zu fordern.
Leipzig hat vor drei Jahren die „Charta der Vielfalt“ unterzeichnet und bekennt sich damit zu dem „Ziel, ein Arbeitsumfeld zu schaffen, das frei von Vorurteilen ist. Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sollen Wertschätzung erfahren – unabhängig von Geschlecht, Nationalität, ethnischer Herkunft, Religion oder Weltanschauung, Behinderung, Alter, sexueller Orientierung und Identität.“ So der Wortlaut der Charta.
Die Gleichstellungspolitische Sprecherin der Stadtratsfraktion Dr. Gesine Märtens, die zur Flaggenhissung anwesend sein wird, sagt dazu: „Wir haben lange darum gekämpft, dass die Regenbogenflagge zur CSD Woche gehisst wird und auch die ganze Woche vor dem Rathaus weht. Das ist ein schöner Erfolg. Jetzt geht es darum, in der Stadtverwaltung ganzjährig und strukturiert die Akzeptanz von Vielfalt zu fördern und dies dann auch gezielt öffentlich zu machen.“
Die Fraktion fordert in ihrem Antrag von der Stadt ein Konzept zur Umsetzung der Charta der Vielfalt, die regelmäßige Teilnahme am Diversity-Tag und mehr Einfluss auf die Eigenbetriebe und Beteiligungsunternehmen zur Förderung der Vielfalt der Unternehmen.
„Wir freuen uns, dass heute nicht nur am Rathaus, sondern auch an den drei Leipziger Hochschulen, der Universitätsklinik und dem Theater der Jungen Welt die Regenbogenfahne wehen wird, aber warum weht sie nicht vor der Oper, der LWB-Zentrale oder am St. Georg Klinikum?“, fragt Dr. Gesine Märtens. „Eine Teilnahme am jährlichen Diversity-Tag gibt uns Gelegenheit, die Leipzigerinnen und Leipziger für mehr Vielfalt zu gewinnen.“
Leipzig brauche noch viel mehr Engagement für die Akzeptanz von Vielfalt und gegen Hass in unserer Gesellschaft.
„Der jüngste brutale Übergriff gegen eine transsexuelle Studentin mitten in Leipzigs City, den wir zutiefst verurteilen, zeigt uns, wie weit unser Weg zu einer wirklich offenen und vielfältigen Gesellschaft noch ist. Wir sind dankbar für die Welle der Solidarität, aber wenn wir darüber hinaus dem Hass nicht aktiv begegnen, wird diese Gewalt unter uns bleiben.“
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