Der Kita- und Schulneubau bleibt weiterhin eines der dominierenden Themen in der Stadt. Über einzelne Standorte, wie jenen in der Eigenheimstraße, wurde über Monate erbittert gestritten. Und die Verwaltung sah sich kürzlich gezwungen, mit der sogenannten „Leipzig-Kita“ in die Offensive zu gehen. Auch in der aktuellen Sitzung der Ratsversammlung landeten die Bildungseinrichtungen wieder auf der Tagesordnung, unter anderem bei den Anfragen an den Oberbürgermeister.
So machten die Freibeuter die Öffnungszeiten zu einem Thema: „Zunehmend weniger Kindertageseinrichtungen der Stadt Leipzig öffnen bis 18 Uhr. In einigen Einrichtungen sind die Eltern jüngst über geänderte Öffnungszeiten mit verkürzten Schließzeiten von 18 auf 17 Uhr mit Verweis auf eine Bedarfserfassung informiert worden.“
In wie vielen Kitas die Öffnungszeiten in den vergangenen Jahren eingeschränkt oder erweitert wurden, konnte Sozialbürgermeister Thomas Fabian (SPD) nicht sagen, da entsprechende Änderungen nicht dokumentiert werden. Zu den jeweiligen Gründen vermochte Fabian deshalb ebenfalls nichts zu sagen. Aber allgemein sei es so, dass die Träger der Kita die Öffnungszeiten in Abstimmung mit dem Elternbeirat festlegten. Zudem seien die Öffnungszeiten mit dem zur Verfügung stehenden Personal zu realisieren.
Der konkrete Bedarf richte sich nach den erfassten Anwesenheitslisten jener Kinder, die die Kitas bereits besuchten. Zudem: „Eltern können sich einzeln an die Schulleitung wenden, wenn sie wissen, dass sich die Bedarfe bei ihnen perspektivisch ändern.“ Eltern, die für ihre Kinder zwar Interesse angemeldet, aber noch keinen Vertrag abgeschlossen haben, werden bei der Planung nicht berücksichtigt.
Anschließend hatten die Grünen einige Fragen zum Bau einer Kita am „Bildungscampus Großzschocher“. Bereits vor einem Jahr hatte der Stadtrat beschlossen, eine Studie für einen Neubau einer 4-zügigen Grundschule für das Schuljahr 2021/22 zu erarbeiten, die auch eine Zweifeld-Sporthalle und eine Kita berücksichtigen sollte. Später teilte die Verwaltung mit, dass auf Grundlage der Studie mittlerweile ein Vergabeverfahren durchgeführt werde. Eine Kita mit 165 Betreuungsplätzen soll für 4,3 Millionen Euro gebaut werden – allerdings erst später. Hier setzten nun die aktuellen Fragen der Grünen an.
So stellte sich in der Ratsversammlung heraus, dass im Rahmen des Vergabeverfahrens endgültig darüber entschieden werden soll, ob eine Kita integriert wird. Zumindest der Architekt plant das laut Fabian so. Eine weitere Frage betraf den Bedarf in dieser Gegend. Laut Fabian ist dieser in den benachbarten Ortsteilen nicht gedeckt, weshalb der Neubau auch für diese ein zusätzliches Angebot darstellen soll.
Eine dritte Anfrage befasste sich schließlich mit einem Thema, das ebenfalls den Bereich Bildung betrifft: Schulsport. Die Linksfraktion zeigte sich besorgt um die Situation im Leipziger Süden, wo es zu verstärkten Nachfragen durch Anwohner gekommen sei.
Die erste Frage lautete deshalb ganz direkt: „Kann der Sportunterricht in diesen Schulen sowohl in den genutzten Turnhallen als auch auf den Sportfreiflächen quantitativ und qualitativ im Sinne des Sächsischen Lehrplanes abgedeckt werden?“ Die Antwort von Fabian lautete: „Ja.“ Im Schuljahr 2018/19 sei ein Bedarf von insgesamt 700 Stunden zu erwarten – dem stünden Kapazitäten von etwa 900 Stunden gegenüber.
Gleichzeitig gibt es aber auch Schulen, die die Sporthalle von anderen Schulen oder Grünanlagen beziehungsweise Parks nutzen müssten, weil die eigenen Turnhallen für manche Sportarten zu klein sind. In diesem Zusammenhang verwies Fabian auf die Sportanlage in der Teichstraße, die gerade der Rote Stern Leipzig wieder in Schuss setzt. Dort könnte ab Beginn des kommenden Schuljahres ebenfalls Sport stattfinden.
Die Stadt plant ihrerseits derweil eine neue Zweifeldersporthalle in der Bernhard-Göring-Straße. Die Sporthalle der Oswald-Schule soll „perspektivisch durch einen Neubau abgelöst werden“.
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