Es ist offenbar ein Rufen im Wind, รผber die innere Jahnallee zu klagen und die jeweilig Schuldigen der vielen Unfรคlle auszumachen, solang die Fahrbahnrรคnder einfach weiter als Haltemรถglichkeiten fรผr Pkws ausgewiesen sind. Die beiden verbleibenden Fahrspuren sind zu eng fรผr das Verkehrsaufkommen, Rad, Bahn und Auto haben schlicht zu wenig Platz. Und so bleibt aufgrund des unterlassenen Verbots seitens der Stadtverwaltung Leipzig weiterhin nur, die Unfรคlle zu zรคhlen. So wie den vom heutigen Tag.

Am 13. Mai traf es nun erneut eine Radfahrerin. Gegen 19 Uhr waren nur noch Schmerzensschreie zu hรถren, der Verkehr kam zum Erliegen. Die Frau war gegen 19 Uhr offenbar stadteinwรคrts unterwegs, als sie in einem noch unbekannten Hergang stรผrzte und sich schwer am Kopf verletzte. So jedenfalls die Situation nach dem Unfall, als Passanten ihr in der Mitte der Fahrbahn zu Hilfe eilten. Kurz darauf trafen die Rettungskrรคfte ein, die Sanitรคter bargen die verletzte Frau. Zurรผck blieben rings um die Unfallstelle verstreute erste Hilfe-Utensilien, die Polizeibeamten, welche die Ermittlungen zum Hergang aufnahmen, umstehende Beobachter und Besucher der Freisitze auf den Gehwegen.

Und die immergleiche Frage blieb auch: Warum ist das Parken und die damit einhergehende Fahrbahnverengung auf einem mit tรคglichen 15.500 Pkws, 800 Bahnen und unzรคhligen Radfahrern stark befahrenen inneren Jahnallee noch immer erlaubt?

Weil die Unfallkommission der Stadt keine Veranlassung sieht, hier einen Unfallschwerpunkt auszumachen und ein Halteverbot auszusprechen (L-IZ.de berichtete mehrfach 2017, seit 2015 ist das Problem รถffentlich bekannt). Man argumentiert fรผr die Beibehaltung der Halte- und Parkmรถglichkeiten seitens der Stadt unter Anderem mit dem Lieferverkehr fรผr die anliegenden Geschรคfte. Eine Art der Verkehrsbehinderung, die unter den geparkten Autos einen Anteil von unter einem Prozent gemessen an der Haltezeit ausmachen dรผrfte. Und das am Morgen, ganz sicher jedoch nicht an einem Sonntag. Weiteres Argument: es geschรคhen nicht genรผgend Unfรคlle, um hier einen Unfallschwerpunkt zu definieren.

An dieser Haltung der Stadtverwaltung รคnderten bislang auch nicht ein vom Lkw รผberfahrener Senior, eine von der Bahn erfasste junge Radfahrerin und diverse Unfรคlle dank der unรผbersichtlichen Verkehrslage bereits im vergangenen Jahr. Der stetig steigende Radverkehr in Leipzig trug ebenfalls nicht zum Umdenken bei.

Und auch das Wissen, dass es keinem Autofahrer oder der Bahn laut StVO mรถglich ist, auf diesem Teilstรผck der Jahnallee ein Rad regelkonform mit einem Mindestabstand von mindestens 1,50 Metern zu รผberholen, scheint nicht durchzudringen.

Nimmt man es ganz genau, ist dieser Abstand auch fรผr die Radfahrer vorgeschrieben โ€“ hier gegenรผber den nahezu stรคndig am Fahrbahnrand parkenden Autos.

รœber 20:30 Uhr hinaus stellte die Polizei den Unfallhergang nach und ermittelte vor Ort. Foto: L-IZ.de
รœber 20:30 Uhr hinaus stellte die Polizei den Unfallhergang nach und ermittelte vor Ort. Foto: L-IZ.de

Eine Gesamtbreite von 3 Metern also, plus Rad und Auto โ€“ man findet sich so automatisch auf der Mitte der Gegenfahrbahn wieder, will man die innere Jahnallee mit dem Auto durchqueren und gesetzeskonform ein Rad รผberholen. Zwischen all dem noch Schienen, in welche womรถglich auch die Radfahrerin heute mangels Platz am Fahrbahnrand geraten sein kรถnnte. Oder es war mal wieder eine geรถffnete Tรผr eines parkenden Autos oder eine kleine Schrecksekunde, die sie ausweichen lieรŸ oder, oder. Alles jedoch Varianten, welche am Fahrbahnrand unmรถglich wรคren, also das Erlebnis der Radfahrerin und der anderen Opfer der immergleichen โ€œVersuchsanordnungโ€ vor ihr unterbinden wรผrde.

Auf den Gehwegen ist unterdessen Freisitzsaison und zusรคtzliche Passanten gibt es bei jedem FuรŸballspiel oder einem der vielen Sport- und Kulturevents in der Arena. Und lรคngst fahren die Bahnen nach den bereits geschehenen Unfรคllen oft in Schrittgeschwindigkeit durch diesen fรผr Radler letztlich vollstรคndig ungeeigneten, weil brandgefรคhrlichen Streckenabschnitt zwischen LeibnizstraรŸe und Waldplatz.

Da bleibt es eine mรผรŸige Frage, wer von den Verkehrsteilnehmern jeweils schuld am einzelnen Unfall sein soll. Es ist das Verschulden durch Unterlassen seitens der Stadt Leipzig, wenn nun erneut eine Frau mit einer Kopfverletzung ihren Sonntag im Krankenhaus beendete. Noch gegen 20:30 Uhr stellte die Polizei den Hergang nach und befragte Augenzeugen. Der Rest der Geschichte dรผrfte sich mal wieder in der Polizeimitteilung vom Montag finden lassen.

Am Mittwoch, den 16. Mai findet um 19 Uhr eine Gedenkveranstaltung fรผr getรถtete RadfahrerInnen namens โ€œRide of Silenceโ€ auch in Leipzig statt. Treffpunkt ist der Wilhelm-Leuschner-Platz.

Die StraรŸenbahn der Linie 4 um 19:10 Uhr. Foto: L-IZ.de
Die StraรŸenbahn der Linie 4 um 19:10 Uhr. Foto: L-IZ.de

Update um 23 Uhr: Nach ersten Informationen der Polizei ist die Radfahrerin nicht nur โ€“ wie erahnt โ€“ in das Schienengleis geraten, sondern kollidierte auch noch mit einer entgegenkommenden StraรŸenbahn. Es dรผrfte sich demnach um die Bahn der Linie 4 handeln, welche nach dem Unfall an der Kreuzung LessingstraรŸe stand.

Was die aufgeworfenen grundsรคtzlichen Fragen nur noch dringlicher macht. Die Verunglรผckte ist nun in รคrztlicher Behandlung.

Zum Bericht vom 27. November 2017

Und schon wieder die Innere Jahnallee: Ein Rad am StraรŸenrand

Am Meer: Ein Versuchsaufbau an der Jahnallee + Bildergalerie

Am Meer: Ein Versuchsaufbau an der Jahnallee + Bildergalerie

So kรถnnen Sie die Berichterstattung der Leipziger Zeitung unterstรผtzen:

Michael Freitag รผber einen freien Fรถrderbetrag senden.
oder

Es gibt 20 Kommentare

@Ellen
Am 15. Mai hast du folgendes geschrieben: โ€œWarum eigentlich nicht die stadtauswรคrtige, derzeitige Parkspur am rechten Fahrbahnrand, fรผr zwei Radwege in beide Richtungen, teilen?
Inklusive Trennstreifen mit Blumenkรผbeln etc. zum Schutz der Autofahrer vor entgegenkommenden Radfahrern ^^โ€
Da steht, dass du einen Zweirichtungsradweg haben mรถchtest inklusive Trennung durch Blumenkรผbel.
Hierfรผr benรถtigst du mehr Flรคche als nur 2,40m lichte Breite, weil diese Kรผbel auch Abstand haben mรผssen zur Fahrbahn des anderen Fahrverkehrs (StraรŸenbahn, LKW., PKW), die Kรผbel selbst eine Breite haben und daneben sollte auch noch Flรคche sein, bis der Radweg anfรคngt. Fรผr Poller benรถtigt man allein fรผr den Sicherheitsstreifen 0,85m.
Grundsรคtzlich aber noch mal der Hinweis: Das Schlechteste, was man Radverkehr antun kann, ist das Fรผhren auf der falschen Seite โ€“ sogenannte linke Radwege. Sie sind innerorts die Unfallschwerpunkte Nr. 1. Der Gesetzgeber hat daher auch geregelt, dass es linke Radwege innerorts nur im absoluten Ausnahmefall geben darf. Diesen Fall haben wir dort nicht.
Das andere, was ich oben zwar auch schon mal schrieb, dir aber offensichtlich egal ist: 2,40m lichte Breite ist das MindestmaรŸ fรผr eine benutzungspflichtige Radverkehrsanlage im Zweirichtungsbetrieb. Du kannst auf einem so schmalen Weg nicht solche Radverkehrsmengen abwickeln. Du provozierst auf diese Weise sehr viele gefรคhrliche Situationen und sorgst damit erst dafรผr, dass es dort wirklich gefรคhrlich wird mit dem Rad zu fahren.

@Alexander
Hier geht es darum, einen Kompromiss zwischen allen Beteiligten zu finden, um die lebensbedrohliche Situation schnellstmรถglich (und ohne Verlegung der StraรŸenbahnschienen) zu beenden.
Dazu gehรถren gut begrรผndete Argumente. Gedanklich fรผr andere nicht nachvollziebare Aussagen sind nicht lรถsungsorientiert, im schlimmsten Falle โ€˜gewinntโ€™ der, der am lautesten schreit.
Wenn ich dich recht verstehe, mรถchtest du links und rechts zwei Radfahr(schnell)wege, ohne Lieferverkehr und Kurzzeitpark-Kunden.
Nun, da denke ich, das wird nichts bessern, die Radwege bzw. die mittleren Fahrspuren werden dann wohl trotz Verbot immer wieder verstellt werden.

Zur lichten Breite bei der Freigabe linker Radwege fรผr die Gegenrichtung:
Die Allgemeine Verwaltungsvorschrift zur StraรŸenverkehrs-Ordnung (VwV-StVO) zum Selbernachlesen: http://www.verwaltungsvorschriften-im-internet.de/bsvwvbund_26012001_S3236420014.htm

Auf 3,25 m ist da genรผgend Platz fรผr mehr als die empfohlene Breite fรผr einspurige Fahrrรคder. Selbst zwei Lastenrรคder (unter 1 m breit) passen da locker an einander vorbei; wer โ€˜zu breitโ€™ ist, darf ja sowieso die StraรŸe benutzen und ist auch nicht so gefรคhrdet, รผbersehen zu werden oder in die Schienen zu kommen.
Nun und รผberholen kann man, wenn kein Rad-Gegenverkehr kommt, bei einem breiteren Radweg auch besser.
Zur Sicherheit: Als Gefahrenquelle kรคme die Einmรผndung der Tschaikowski- und der FunkenburgstraรŸe in Betracht, aber da gibt es Verkehrszeichen dafรผr.
FuรŸgรคnger mรผssen sich sowieso vor รœberquerung nach links und rechts orientieren, mit einem โ€˜stรคrkerenโ€™ Verkehrsteilnehmer aus der โ€˜falschenโ€™ Richtung muss man immer rechnen. Was du mit den 85 cm meinen kรถnntest, erschlieรŸt sich mir nicht.
Denkbar wรคre eine quasi โ€˜Sicherheitsinselโ€™ fรผr querende FuรŸgรคnger zwischen Rad- und Fahrspur, mit Sperrlinien markiert, zur Fahrbahn hin Poller.

Und nur mal so.. Die Zahl von 5.000 Radfahrenden/Tag sagt gar nichts aus, hรถchstens dass im Schnitt 3,5 Radfahrer pro Minute (beidseitig) in den Abschnitt einfahren.
Hier brรคuchte es die Verteilung รผber den Tag und den Spitzenwert.

Also, nicht dass ich eine autoarme Stadt nicht auch fรผr wรผnschenswert halte, aber Fรผr- und Gegenmeinungen mรผssen gut begrรผndet sein, ansonsten erzeugt man nur Unfrieden und verhรคrtete Fronten. Und bewegt nichts zum Guten..

@Ellen
Linksseitige Radwege soll es innerorts nach Mรถglichkeit nicht geben, weil dort die Gefahr des Verunfallens besonders hoch ist.
Du kannst dort auch keine MindestmaรŸe umsetzen. MindestmaรŸe kann man bei geringen Radverkehrsmengen im Ausnahmefall umsetzen. Wir reden hier aber nicht von 50 Radfahrenden/Tag, sondern von gut 5.000 Radfahrenden/Tag und diese sind zum Teil auch mit Anhรคnger, Lastenrad, Gepรคck unterwegs. Von den 3,25 musst benรถtigst du im รœbrigen mindestens 85 cm Sicherheitsabstรคnde (Fahrbahn โ€“ Poller โ€“ Radweg). In der KarLi kann man schon heute sehr gut sehen, wie viel Flรคche man benรถtigt. Dort ist der Radfahrstreifen 2m breit und reicht nicht mal fรผr die Abwicklung der Verkehrsmenge in eine Richtung.
Entweder nimmst du also die jeweils rechte Fahrspur/Richtung weg und machst sie zu einem Radweg oder du musst das Ganze umbauen.

โ€œโ€ฆbis die Bewohner, also wir, jeden Tag massenweise auf der StraรŸe stehen, um ihren, also unseren Raum wieder in Besitz zu nehmen.โ€
DAS allerdings ist ein wirklich verlockender Gedanke, nicht nur beim Thema Verkehr. Wir sollten viel รถfter gemeinsam und deutlich sichtbar einfordern, was uns zusteht.

Autos sind unsere heiligen Kรผhe, wehe dem, der sich daran vergreift. AnlรครŸlich des nรคchsten toten Radfahrers wird die selbe Diskussion wieder gefรผhrt. Daran wird sich solange nichts รคndern, bis die Bewohner, also wir, jeden Tag massenweise auf der StraรŸe stehen, um ihren, also unseren Raum wieder in Besitz zu nehmen.

Der Charme des Vorschlags von Ellen besteht darin, dass man den Radweg dann auch weiterfรผhren kรถnnte, er also stadtauswรคrts rechts entlang Arena und Festwiese ginge. Bis ihn dann die nรคchste schreckliche Situation an der Zeppelinbrรผcke einbremst. Ob dort die zwei Autospuren zu halten sein werden, mรถchte ich gern auch anzweifeln. In diesem Nadelรถhr mรถchte man noch nicht einmal FuรŸgรคnger sein, obwohl die Szenerie zum Spazieren einlรคdt. Was man an Lebensqualitรคt durch die Blechkarren gewinnt, geht anderswo durch sie auch verloren. Durch ihre schiere Masse ist es jedoch kein Nullsummenspiel (mehr) โ€“ es muss in Zukunft (wieder) mit weniger Auto gehen!

@Alexander
So eine โ€˜FuZo mit Rad und ร–PNV freiโ€™ wรคre schon, menschlich gesehen, was Gutes. Aber der Abschnitt gehรถrt zu einer BundesstraรŸe. Ich sehe auch derzeit nichts Konstruktives und Bezahlbares, was die Autos von dort โ€˜verbannenโ€™ kรถnnte.
Somit bleiben ca. 350 Meter Lebensgefahr. (Und โ€˜Adrenalin-Schรผbeโ€™ bis hin zu Traumata fรผr StraรŸenbahn- und Autofahrer.. und Anwohner bzw. Laufkundschaft.)

Da kann man schon mal รผber eine Neuaufteilung des vorhandenen Platzes nachdenken, meine ich.
Wenn die Breite, der fรผr einen Radweg umzunutzenden Parkspur, 3,25 m betrรคgt;
ein Zweirichtungsradweg auf einer StraรŸenseite lt. VwV-StVO, Nummer II 3 zu ยง 2 Abs. 4 Satz 3, โ€œdie lichte Breite des Radweges einschlieรŸlich der seitlichen Sicherheitsrรคume durchgehend in der Regel 2,40 m, mindestens 2,0 m betrรคgt;โ€,
mรผsste man nichts โ€˜komplett umbauen'(?). Und eine (Kurzzeit-)Parkspur bliebe fรผr Anlieferung.

Es wรคre eine durch StraรŸenmarkierungen und โ€˜Radfahr-Ampelnโ€™ kurzfristig und preisgรผnstig realisierbare Mรถglichkeit, bis sich eine โ€˜bautechnischโ€™ bessere Lรถsung findet.
Und fรผr die beiden โ€˜Seitenwechsel-Kreuzungenโ€™ gibt es bestimmt Verkehrsplaner, die sich mit Ampelschaltungen und Radwegefรผhrungen auskennen. Und so breit ist die StraรŸe ja nun auch nicht, dass der Seitenwechsel zu beschwerlich wรคre. An den Ampeln stoppen mรผssen die Radfahrer ja sowieso.. Bzw. wirdโ€™s ja erst eng, ab dem โ€˜Parkbeginnโ€™, also kรถnnte der Seitenwechsel auch innerhalb erfolgen, ampelgesteuert zwischen StraรŸenbahn und Autos.

PS: โ€˜Blumenkรผbelโ€™ mรผssen ja nicht sein, gegenseitige Rรผcksichtnahme kรถnnte auch genรผgen ^^ Aber bis dahin, werden wohl Poller nรถtig sein.

@Ellen
Wie kommen die Radfahrdenden auf die falsche Seite und wie kommen sie nach der kurzen Strecke wieder auf die richtige Seite? Man sollte ja meinen, das die grรคssliche Radwegefรผhrung am Trรถndlinring ausreichen sollte, um festzustellen, dass es nicht toll ist, wenn man eine StraรŸenseite mehrfach wechseln muss, um von A nach B zu kommen.

Nebenbei noch angemerkt: Man bekรคme dann ca. 3,25m, darunter die Sicherheitsabstรคnde und Hindernisse, die du dort platzieren mรถchtest. Anders formuliert: Man mรผsste das dann dort komplett umbauen und auch die Gleise neu verlegen. Wenn man das macht kรถnnte ich mir bessere Lรถsungen fรผr diesen Abschnitt vorstellen, bspw. eine FuZo mit Rad und ร–PNV frei.

AbschlieรŸend von mir: Ich hab die Beitrรคge quasi auch mit bezahlt (Vergangenheit). Bekomme ich noch was raus ohne Auto?

Warum eigentlich nicht die stadtauswรคrtige, derzeitige Parkspur am rechten Fahrbahnrand, fรผr zwei Radwege in beide Richtungen, teilen?
Inklusive Trennstreifen mit Blumenkรผbeln etc. zum Schutz der Autofahrer vor entgegenkommenden Radfahrern ^^
Querende FuรŸgรคnger mรผssen dort sowieso in beide Richtungen schauen.

Der Anlieferverkehr kann dann weiterhin stadteinwรคrts halten und StraรŸenausbaubeitrรคge sind ja jetzt auch kein Argument mehr, fรผr die Anlieger.

Und die stadtauswรคrtigen Einzelhรคndler hรคtten, fรผr den etwas lรคngeren AnlieferfuรŸweg, den Vorteil einer Lรคrm- und Abgas-Schutzzone vor der Haustรผr..

@Christian
Ich stimme dir vollkommen zu.

Ob da am Ende ein Radfahrstreifen kommt oder nur ein absolutes Halteverbot, ist im Prinzip egal. Leichter durchzusetzen ist das Halteverbot รผbrigens mittels Radfahrstreifen.

@Neulindenauer
Zumindest landwรคrts wird es bei einer Fahrspur bleiben, weil nur eine zufรผhrt.
Stadteinwรคrts wird sich auch schon dadurch was รคndern, dass an der MarschnerstraรŸe eine Pfรถrtnerung geschaffen wird. Wie stark sich dadurch allerdings der PKW-Verkehr reduziert, ist schwer abzuschรคtzen

Grundsรคtzlich sind Rad/StraรŸenbahn und PKW in landwรคrtige Richtung voneinander zeitlich separiert. D.h. der Konflikt besteht in erster Linie zwischen Rad und StraรŸenbahn.
Stadteinwรคrts sind StraรŸenbahn und PKW/Rad zeitlich separiert.
Man benรถtigt also mรถglicherweise fรผr unterschiedliche Richtungen unterschiedliche Problemlรถsungen.

Die Jahnallee als HauptstraรŸe wird und kann keine StraรŸe fรผr persรถnliche Vierrad-Parkplรคtze sein.
Wenn man dort wohnt weiรŸ man, dass in der Stadt der Platz begrenzt ist, es sei denn, man einigt sich unter den Hausbesitzern, welche StraรŸenseite abgerissen und 10m daneben wieder aufgebaut wird.

Zahlt man StraรŸenausbaubeitrรคge, kann man sich doch glรผcklich schรคtzen, wenn weniger Verkehr die Haltbarkeit der StraรŸe verlรคngert.
Abgesehen davon, dass die Beitrรคge ja nun auch wieder Geschichte sind.

Einzelhรคndler gut und gern, aber:
Einen Laden mieten; an einer HauptstraรŸe; zum Geldverdienen โ€“ ja, klar.
Aber man kann nicht auch noch kostenlose Parkplรคtze von der Stadt verlangen!
Diese Mentalitรคt โ€“ wie auch die der IchHabEinRechtAufMeinenParkplatzInDerStadtLer โ€“ sowie die bei allen Verkehrsteilnehmenden ansteigende Rรผcksichtslosigkeit macht das Miteinander leider kaputtโ€ฆ

Ich kรถnnte mir ebenfalls eine Autospur und eine separate Radspur vorstellen.
Poller sind gut, da es zu viele MIV-Fahrer gibt, welche den Radweg missachten.

Ach ja โ€“ ich fahre auch Auto, wenn ich mal nicht Rad fahre. ๐Ÿ™‚

@ Sebastian

Wenn man mรถchte, dass seine Argumente genauer betrachtet werden, dann sollte man andere Menschen nicht so arrogant und herablassend behandeln โ€“ daher haben Sie vollkommen Recht โ€ฆ ich habe mir keinen, der von Ihnen angebotenen Links angesehen!

Ich kenne drei Einzelhรคndler in der Jahnallee persรถnlich und zumindest diese drei Einzelhรคndler mรถchten Parkmรถglichkeiten fรผr die Kundschaft haben.
Diese Menschen leben nรคmlich auch von der Kundschaft, welche mit dem Auto ankommt!

Wie ich schon schrieb, ich benutze die STRAรŸENBAHN (mittels einer absolut รผberteuerten Jahreskarte der LVB โ€ฆ aber dieses Thema โ€œPreissteigerung im MDVโ€ klรคrt ja gerade zum x-ten mal die Leipziger SPD *laut-lach*) โ€“ trotzdem denke ich, haben Autofahrer einen berechtigten Anspruch, auch weiterhin am StraรŸenverkehr teilzunehmen!

Es gibt nรคmlich Menschen, die aus vielerlei Grรผnden (u.a. ein vรถllig รผberteuerter und wenig Kunden orientierter ร–PNV) auf ein Fahrzeug angewiesen sind und dies wird wohl auch noch lange so bleiben!

Einen schรถnen Tag noch!

Es ist ja immer witzig das die ganze Diskussion um die parkenden Autos geht. Ja da leben Menschen in dieser StraรŸe und ja die haben manchmal auch ein Auto was sie parken wollen. Die NebenstraรŸen sind voll und die Bewohner haben auch viel fรผr diese StraรŸe bezahlt (StraรŸenausbaubeitrรคge). Die sollen jetzt am besten ihre Autos abschaffen um die die da durchfahren wollen eine bessere Durchfahrt zu ermรถglichen. Seht ihr Euch eigentlich noch?

@Neulindenauer Ich zweifle nicht an Ihrem IQ, aber Ihr erster Beitrag lieรŸ vermuten, dass Sie gaaanz tief in einem Teller sitzen. Der Tellerrand erschien jedenfalls reichlich hoch zu sein. Sie schreiben ja nur was von โ€œdann kรถnnten zwei Fahrstreifen in jeder Richtung befahren werden. Ob das sicherer wird, wenn nicht nur eine, sondern zwei fahrende โ€žAutoschlangenโ€œ in jeder Richtung existierenโ€

Darum unser Hinweis mit dem Radweg.

Und zum Zuparken: Das ist in der Tat ein erstes Problem, was mich als Radfahrer frustriert, ja zeitweise durchaus auch innerlich kochen lรคsst, und als Autofahrer zumindest zum Kopfschรผtteln bringt. Aber wenn Sie mal auf meinen Link geklickt hรคtten, mindestens auf den 1., besser auf den 2., hรคtten Sie gesehen, dass andere Stรคdte, Berlin (Status: geplant), Kopenhagen, Amsterdam, Vancouver (Status: realisiert) da durchaus Lรถsungen gefunden haben. Seien es Poller, Blumentรถpfe oder Bordsteine. Die bergen zwar neue Unfallgefahren, aber das bergen parkende Autos auch. Und zumindest ein bisschen Grรผnzeug wรผrde die Jahnallee auch etwas aufwerten.

Und zu den Einzelhรคndlern. Ein gern vorgebrachtes Argument, meist von Autofahrern, selten von den Hรคndlern selbst. Ich gebe zu, ich bin nicht tรคglich in der Jahnallee. Nach meiner ganz subjektiven Einschรคtzung nach sind das eher Anwohner als spontane Einkรคufer. Mal eben mit dem Auto zum Dรถner, Fleischer oder Bรคcker, und dann DORT einen Parkplatz finden, mรถglichst noch vor dem Laden, Wenden schier unmรถglich? Also ganz ehrlich, wenn ich schon im Auto sitze, um Brรถtchen zu kaufen, dann fahre ich entweder in die NebenstraรŸen oder gleich 800m weiter, z.B. zum Lindenauer Markt/Kaufland Parkdeck. Das ist etwas entspannter.
Aber wie gesagt, subjektiv.

@ Herr Freitag und Sebastian

Zuerst danke ich herzlich fรผr die Erklรคrung von Sebastian, wie man einen Radweg im รถffentlichen Verkehrsraum anlegen und kennzeichnen kann.
Das war sehr hilfreich fรผr mich! Denn als wirklich dummer Mensch, war mir das (bis zu Ihrer Erklรคrung) gar nicht bekannt โ€“ also nochmals, herzlichen Dank!

Aber nun zum eigentlichen Sachverhalt, der mit einer Erklรคrung zum Anlegen von Radwegen leider noch nicht ausreichend (oder gar nicht) belichtet wurde.

Dazu denken kann man sich den Radweg gern โ€“ sogar anlegen kann man diesen.
Leider wird das kaum den gewรผnschten Erfolg zeitigen, um das Problem zu lรถsen.

Die Einzelhรคndler, welche auf dem Abschnitt der Jahnallee ansรคssig sind, haben ein gesteigertes Interesse daran, genau diese Parkplรคtze nicht zu beseitigen.

Aber selbst wenn man dieser Variante nachgehen wรผrde, dรผrfte folgendes passieren.

Der gekennzeichnete Radweg wรผrde von Lieferfahrzeugen zugestellt, von Autofahrern, welche โ€œnur mal kurz einen Dรถner holen wollenโ€, oder was weiรŸ ich noch von wem und womit, zugestellt werden.

Radfahrer werden also nicht etwa anhalten, weil sich ein Hindernis auf dem Radweg befindet, sondern weiterhin ausweichen.
Da dies nun vom โ€œeigenstรคndigenโ€ Radweg aus passiert, wird es fรผr den Autofahrer noch unvorhersehbarer geschehen (rechtliche Bewertungen dazu wรคren sicherlich auch noch interessant).

Wo hier mehr Sicherheit entstehen soll, kann ich nicht erkennen.
Wie ich schon erwรคhnte, ich schaue mir dies (mindestens zwei mal am Tag) aus der STRAรŸENBAHN heraus an (ehe ich jetzt auch gleich wieder der bรถse Autofahrer bin) โ€“ daher meine Einschรคtzung.

Ach ja, mรถglicherweise kommt dann noch die Empfehlung von Kontrollen durch Ordnungsamt und Polizei.
Kann man machen, nรผtzt aber dem Unfallopfer nicht wirklich was โ€“ und eine 24 Stunden Streife des Bereiches wird es ja wohl nicht geben.

@Neulindenauer: Man entferne die Parkplรคtze, teile die รคuรŸere Fahrbahn in 2 etwa gleich groรŸe Streifen, male auf den in Fahrtrichtung rechten Streifen in regelmรครŸigem Abstand groรŸe Kreise, gefรผllt mit 2 kleineren Kreisen und ein paar Strichen (hier eine Schematische Abbildung: ๐Ÿšฒ) und zu guter Letzt malt man auf den in Fahrtrichtung linken Streifen diagonale Striche (man nennt es auch Sperrflรคche). Fertig ist der halbwegs sichere Radweg durch die Jahnallee.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Verkehrssicherheit in diesem Bereich steigt, wenn man ein Halte- oder Parkverbot festlegt โ€“ dann kรถnnten zwei Fahrstreifen in jeder Richtung befahren werden.

Ob das sicherer wird, wenn nicht nur eine, sondern zwei fahrende โ€œAutoschlangenโ€ in jeder Richtung existieren, ist fรผr mich eher fraglich โ€“ und verbreitert ist die StraรŸe dadurch auch nicht (was das Vorbeifahren oder รœberholen angeht).

Wenn ich dort in der StraรŸenbahn sitze und durch diesen Abschnitt fahre, denke ich immer โ€“ hier wรผrde ich nicht mit dem Rad lang fahren.

Aber das darf ja jede(r) fรผr sich entscheiden!

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