Die Leipziger Stadtverwaltung wird den Veranstaltungskalender auf ihrer Homepage ausbauen. Eine entsprechende Vorlage haben die Stadträte ohne Gegenstimme angenommen. Negativ fiel hingegen die Prüfung eines ambitionierteren Vorhabens aus: Ein zentrales, der Stadt gehörendes Online-Ticketportal für Kultureinrichtungen wird es nicht geben.

Kulturdezernat, Kulturamt, Vertreter der Eigenbetriebe Kultur und der kommunalen Museen der Stadt Leipzig sowie weitere Institutionen haben in einer Arbeitsgruppe über ein Online-Ticketportal beraten und sind zu dem Ergebnis gekommen, dass dieses nicht umsetzbar sei. Zum einen habe ein Blick auf andere Städte gezeigt, dass dies eine komplexe Aufgabe darstelle, die häufig nur unbefriedigend erfüllt werde. Zum anderen haben die städtischen Kultureinrichtungen häufig bereits eigene Online-Ticketportale.

Zumindest soll jedoch der Veranstaltungskalender auf der eigenen Homepage ausgebaut werden, unter anderem durch Import der Kalender der jeweiligen Kulturbetriebe. Zum Erwerb der Tickets sollen Links auf die jeweiligen Homepages der Einrichtungen führen. Auch die Museen sollen mit ihren Angeboten im Veranstaltungskalender der Stadt vertreten sein.

Grünen-Stadträtin Gesine Märtens sagte in der Ratsversammlung, dass ihre Fraktion grundsätzlich zufrieden sei, sich jedoch mehr gewünscht hätte. Die Grünen stellten deshalb einen Änderungsantrag: „Der Ticketverkauf aller Kultureinrichtungen der Stadt wird schrittweise in einem kommerziellen Ticketportal zusammengeführt und auf alle Einrichtungen ausgeweitet.“

Diesen Vorschlag lehnte Kulturbürgermeisterin Skadi Jennicke (Linke) jedoch ab: „Wir würden de facto eine Monopolstellung für einen Anbieter auf dem freien Markt schaffen.“ Der Antrag der Grünen fand keine Mehrheit; die Vorlage der Verwaltung hingegen schon: 60 Stadträte stimmten dafür; es gab keine Enthaltungen oder Gegenstimmen.

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