Mit großer Mehrheit hat sich der Stadtrat hinter die Pläne der Cinémathèque gestellt, in Leipzig an einem anderen Standort ein Filmkunsthaus zu errichten. In den nächsten Jahren könnte so ein neues Kino mit drei Sälen, Ausstellungsfläche und Gastronomie entstehen.

Über die Zukunft der Cinémathèque wird schon seit geraumer Zeit diskutiert. Schon seit Jahren ist bekannt, dass das in der naTo beheimatete Kino gerne den Standort wechseln würde. Die Stadtratsfraktionen von Linken, Grünen und SPD möchten dieses Vorhaben unterstützen. Per Antrag forderten sie ein Bekenntnis der Stadt zur „Etablierung eines Filmkunsthauses in Leipzig“ und Unterstützung bei der Suche nach einem Standort. Zudem soll die Stadt das Filmkunsthaus gegebenenfalls fördern – zunächst sollen jedoch externe Partner gesucht werden.

„Ein Filmkunsthaus bietet für die Fernseh- und Filmbranche die Möglichkeit eines öffentlichen Treffs, Screeningmöglichkeiten in einem gut ausgestatteten Kinosaal und unterstützt das Wachsen der Branche in Leipzig weiter“, heißt es in dem gemeinsamen Antrag. Derzeit gebe es „keine Institution, die kontinuierlich die vielschichtige Verflechtung des Films in seinen kunsthistorischen Zusammenhängen für Publikum aufbereitet und zugänglich macht“.

Videoquelle: Livestream der Stadt Leipzig

Die Verwaltung übernahm diesen Antrag weitgehend in ihren Standpunkt, stellte jedoch klar, dass ein „tragfähiges Konzept“ Voraussetzung für eine Förderung sei. Im Stadtrat bezeichnete Mandy Gehrt (Linke) eine Zustimmung zum Antrag als Signal an potentielle Fördermittelgeber, dass die Stadt hinter dem Projekt stehe. Zudem verwies sie auf das enorme ehrenamtliche Engagement des Cinémathèque-Vereins. Annette Körner (Grüne) beklagte in diesem Zusammenhang, dass solche Initiativen häufig lange kämpfen müssten, um von der Stadt Unterstützung zu erhalten. Zudem sagte sie: „Es freut mich sehr, dass auch vom Freistaat positive Signale kommen.“

Linke, Grüne und SPD übernahmen den Verwaltungsstandpunkt, der breite Zustimmung im Stadtrat erhielt. Lediglich die CDU-Fraktion enthielt sich. Die Suche nach einem Objekt, das drei Kinosälen, Ausstellungsflächen und Gastronomie Platz bietet, kann nun also Fahrt aufnehmen.

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