Der Stadtrat hat mit großer Mehrheit einen Antrag der Freibeuter-Fraktion abgelehnt, wonach die rechtlichen Voraussetzungen für die Zulassung von Hausbooten zu prüfen gewesen wären. Die Fraktion bezeichnete dies als alternative Wohnform und Maßnahme gegen möglichen Wohnungsmangel. Die Stadtverwaltung stand dem Vorhaben ebenfalls ablehnend gegenüber.

Wohnen auf dem Wasser – die Freibeuter-Fraktion wollte dafür die Voraussetzungen schaffen und die Stadtverwaltung zur Prüfung der rechtlichen Möglichkeiten auffordern. Konkret ging es um „schwimmende bauliche Anlagen ohne eigenen Antrieb“.

Die Verwaltung lehnte einen entsprechenden Prüfantrag in ihrer Stellungnahme jedoch ab: „Die Gewässer im Bereich der Stadt Leipzig sind aus wasserwirtschaftlichen, naturschutzrechtlichen und wasserrechtlichen Gründen nicht für die Flächenausweisung zur Errichtung von schwimmenden Häusern oder Liegeplätzen für Wohn- und Hausboote geeignet.“

Stadträtin Ute Elisabeth Gabelmann (Piraten/Freibeuter) warf der Stadtverwaltung zu Beginn ihrer Rede vor, „Schiffe versenken“ zu spielen. Sie argumentierte, dass die ablehnende Haltung der Stadt nicht dazu passe, dass Leipzig sich selbst als Wasserstadt präsentiere, andere alternative Wohnformen wie Wagenplätze dulde und es wegen des Bevölkerungszuwachses ständig Beschwerden über Wohnungsmangel gebe.

Siegfried Schlegel (Die Linke). Foto: L-IZ.de
Siegfried Schlegel (Die Linke). Foto: L-IZ.de

Aus der Linksfraktion antwortete Siegfried Schlegel. Er verwies darauf, dass es bereits umfangreiche Anhörungen der Bevölkerung gegeben habe und diese überwiegend der Meinung sei, dass Seen für Erholungszwecke freizuhalten seien.

Die große Mehrheit des Stadtrates sah es ähnlich. Außerhalb der Freibeuter-Fraktion stimmte nur eine Person für den Antrag, drei enthielten sich.

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