Zum Auftakt der CSD-Woche hat Verwaltungsbürgermeister Ulrich Hörnig (parteilos) am Donnerstag die Regenbogenfahne vor dem Neuen Rathaus gehisst. Bis zum 15. Juli laden die Organisatoren zu einem bunten Veranstaltungsprogramm ein. Höhepunkte sind am 15. Juli die Demonstration mit anschließendem Straßenfest auf dem Markt und der Prideball im Täubchenthal.
Der Auftakt beim Leipziger Christopher Street Day gehörte der Politik. Neben Ulrich Hörnig ließen sich beim traditionellen Flaggenhissen sowohl zahllose Vertreter aus der Kommunalpolitik, Abgeordnete und Bundestagskandidaten als auch Vertreter diverser Initiativen aus Leipzigs queerer Szene sehen.
Nur Leipzigs Christdemokraten blieben dem CSD-Auftakt fern. CDU-Stadträtin Andrea Niermann verließ wenige Minuten vor Veranstaltungsbeginn demonstrativ das Rathaus.
Die Atmosphäre ist familär. Man kennt sich größtenteils aus der alltäglichen Antidiskriminierungs- und Aufklärungsarbeit. Wie in vielen Städten rund um den Globus ist der jährliche CSD in Leipzig die Plattform, um die eigenen politischen und sozialen Anliegen medienwirksam in die Öffentlichkeit zu tragen.
„Ich möchte Sie herzlich einladen, die vielen Veranstaltungen und das Straßenfest am 15. Juli zu besuchen“, sagte Mitorganisator Sebastian Thiele vom RosaLinde e.V.
Unter dem Motto „No hate“ möchten die Veranstalter in diesem Jahr den Blick auf nach wie vor stattfindende Diskriminierungen sexueller Minderheiten werfen. „Der sogenannte Minderheitenschutz bleibt ein wichtiges Anliegen“, betonte die gleichstellungspolitische Referentin der Stadt, Kathrin Darlatt, beim anschließenden Empfang.
Ein besonderes Anliegen hatte Stadträtin Naomi-Pia Witte (parteilos) mitgebracht. Mit einem Offenen Brief möchte sich die Kommunalpolitikerin bei Justizminister Sebastian Gemkow (CDU) für die Einhaltung des Transsexuellengesetzes am Leipziger Amtsgericht stark machen.
Wie L-IZ.de berichtet hatte, wurden Antragstellern, die ihren Vornamen und Personenstand ändern lassen möchten, von dem zuständigen Richter zuletzt unverhältnismäßig hohe Hürden in den Weg gelegt. Der offene Brief kann von interessierten Bürgerinnen und Bürgern bei den CSD-Veranstaltungen unterzeichnet werden.
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Naja, auf geheucheltes Interesse der CDU kann man wahrscheinlich auch besser verzichten.