Zahlreiche Jugendliche sind sportlich aktiv – viele in Vereinen, noch mehr in der Schule, wo diese Form der Betätigung zum Pflichtprogramm gehört. Das Leipziger Jugendparlament wollte nun erreichen, dass in einigen Stadtteilen neue Sportanlagen errichtet und bestehende Plätze nach Möglichkeit für Freizeitaktivitäten geöffnet werden. Der Stadtrat stimmte jedoch nur dem zweiten Vorhaben zu.
Wäre es nach dem Willen des Jugendparlaments gegangen, hätte die Stadtverwaltung geprüft, ob in Wahren, Seehausen, Probstheida, Wiederitzsch und Leutzsch jeweils eine öffentliche Sportanlage errichtet werden kann. Die Verwaltung verwies in ihrem Standpunkt auf das „Sportprogramm 2024“, demzufolge Neubauten nicht nötig seien. Stattdessen sollen bestehende Anlagen saniert und modernisiert werden. Derzeit würden sich nur elf Sport- beziehungsweise Bolzplätze in einem „uneingeschränkt gebrauchsfähigen Zustand“ befinden.
Jeweils 34 Stadträte votierten für und gegen diesen Teil des Antrags, welcher somit abgelehnt wurde.
Darüber hinaus plädierte das Jugendparlament dafür, Sportplätze von Vereinen und Schulen für Freizeitaktivitäten zu öffnen. Dies sei laut Antragstext wichtig, damit „Jugendliche selbstbestimmt miteinander Sport treiben“ können. Jens Lehmann aus der CDU-Fraktion hielt dagegen: „Wir sehen damit eine Missachtung der Vereinsarbeit. Die einen zahlen Mitgliedsbeiträge, die anderen nicht und würden das Vereinsgelände dann trotzdem nutzen.“
In diesem Punkt war der Stadtrat jedoch auf der Seite des Jugendparlaments: Es gab 44 Ja- und 24 Nein-Stimmen. Die Stadtverwaltung muss nun prüfen, welche rechtlichen Rahmenbedingungen für dieses Vorhaben vorhanden sind.
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