Es war bereits einige Male Gegenstand ausfรผhrlicher Diskussionen im Leipziger Rat. Wie sind eigentlich sogenannte Sponsoringaktivitรคten von kommunalen Unternehmen wie den Stadtwerken, der LVB, der Wasserwerke oder aller gemeinsam zu bewerten, wenn es um Transparenz dabei geht? Am Beispiel Sponsoring fรผr RB Leipzig entzรผndete sich die letzte Debatte heftig, immerhin handelte es sich um keinen kleinen Deal zwischen den kommunalen Unternehmen und dem Fuรballclub. Doch irgendwie war niemand rechenschaftspflichtig gegenรผber dem Stadtrat und somit der รffentlichkeit, was mit Geldern geschieht, die teils aus Steuermitteln (LVB) bestehen oder Querfinanzierungen innerhalb der Holding wie bei den Stadtwerken dienen.
Das Audio der Debatte vom 8. Februar 2017 zum Nachhรถren
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Die Verwaltung hatte bereits im Vorfeld mehrere Argumente gegen die รnderungsantrรคge der Grรผnen und der FDP eingebracht. Im Wesentlichen sei die รffentlichmachung von Sponsoringaktivitรคten nicht anzuraten, da dies bei bereits geschlossenen Vertrรคgen rechtwidrig sei, zukรผnftige Sponsoringpartner abschrecken kรถnnte und die Mรถglichkeiten der gegenseitigen Geschรคftsverhรคltnisse mit Leistungen und Gegenleistungen womรถglich verhindern wรผrde.
Wenig รผberraschend wollte die Verwaltung die bisherige Praxis unter Kontrolle des kommunal besetzten Aufsichtsrates beibehalten. Einbringerin des รnderungsantrages fรผr die Grรผnenfraktion war Katherina Krefft. Explizit nahm sie erneut Bezug auf den Vorgang Mitte vergangenen Jahres, als man von einem Sponsoring zwischen RB Leipzig und der LVV โรผberrascht wordenโ sei. โWir fordern die Offenlegungโ, so Krefft bevor sie auf den รnderungsantrag der FDP einging. Dies wรคre nur eine รffentlichkeit der 70 Stadtrรคte, da die FDP-Stadtrรคte eine nichtรถffentliche Bekanntgabe der Sponsoringaktivitรคten der LVV nur im Stadtrat beantragt hatte.
Sven Morlok (FDP) รคuรerte anschlieรend Skepsis zu den Argumenten des OBM und der Verwaltung. Wรคhrend bei bereits geschlossenen Vertrรคgen sicher auf juristische Ausschlรผsse Rรผcksicht genommen werden mรผsse, kรถnnte man bei zukรผnftigen Vertrรคgen im Vorfeld die Sponsoringpartner der LVV รผber die รffentlichmachung informieren.
Insgesamt folgte der Stadtrat jedoch der Haltung der Verwaltung und stimmte mehrheitlich erst gegen den Antrag der Grรผnen-Fraktion und anschlieรend auch gegen den Antrag der beiden FDP-Stadtrรคte. Es wird demnach weiterhin Praxis bleiben, dass Sponsoringvereinbarungen zwischen kommunalen Eigenbetrieben und Partnern gegenรผber dem Aufsichtsrat, nicht jedoch dem Stadtrat Leipzigs gegenรผber rechenschaftspflichtig sein werden.
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