Bislang konnte sich das Deutsche Kleingärtnermuseum aus den Beiträgen der deutschlandweiten Kleingartenfreunde selbst tragen. Aber dann kam der 1. Vorsitzende des „Verein Deutsches Kleingärtnermuseum in Leipzig“ e.V. auf die Idee, man könnte die Stadt Leipzig ja mal um einen Zuschuss anfragen. Peter Paschke ist in persona gleichzeitig Vorsitzender des Bundesverbands Deutscher Gartenfreunde. Und er trifft auf eine Verwaltung, die augenscheinlich Geld übrig hat.
Denn nachdem der Kleingartenbeirat der Stadt die Bitte des Bundes- und Landesvorsitzenden als Antrag an den Stadtrat weitergeleitet hat, findet das Leipziger Kleingartendezernat die Sache gar nicht abwegig. Irgendwo wird sich ja noch eine Tüte Geld finden lassen.
Und so ist die Stellungnahme des Umweltdezernats durchaus zustimmend: „Die Ratsversammlung bestätigt das städtische Interesse am Erhalt des Deutschen Kleingärtnermuseums am Standort Leipzig. Der Oberbürgermeister wird beauftragt, vom Bundesverband deutscher Gartenfreunde und vom Landesverband Sachsen der Kleingärtner konkrete konzeptionelle Angaben zur Ausgestaltung einer Unterstützung seitens der Stadt Leipzig einzuholen und auf dieser Basis die Anspruchsgrundlage für die Auszahlung von Zuwendungen nach Rahmenrichtlinie zur Vergabe von Zuwendungen der Stadt Leipzig an außerhalb der Stadtverwaltung stehende Stellen zu prüfen. Das Ergebnis wird der Ratsversammlung vorgelegt.“
Die wird sich sicher freuen, nachdem ihre eigenen Haushaltsänderungsanträge reihenweise abgelehnt wurden. Auch vom Umweltdezernat.
„Eine finanzielle Unterstützung durch die Stadt Leipzig kann nur in Form einer Zuwendung und auf Grundlage der Rahmenrichtlinie zur Vergabe von Zuwendungen der Stadt Leipzig an außerhalb der Stadtverwaltung stehende Stellen erfolgen. Nach dieser Richtlinie dürfen Zuwendungen nur gewährt werden, wenn
– am Zuwendungszweck ein städtisches Interesse besteht
– das Vorhaben ohne die Zuwendung nicht oder nicht im notwendigen Umfang durchgeführt werden kann“, formuliert das Dezernat in seiner Stellungnahme.
Und damit die Stadträte zustimmen, betont es noch: „Das Museum leistet einen unverwechselbaren und wertvollen Beitrag zur Geschichte und Entwicklung des Kleingartenwesens, zur Umweltbildung und zum Verständnis der Natur und Gartenkultur. Gleichzeitig hält es den Markenkern Leipzigs als ‚Hauptstadt der Kleingärtner‘ im Bewusstsein und dient damit der Imagepflege der Stadt. Aus diesen Gründen besteht ein städtisches Interesse am Erhalt des Deutschen Kleingärtnermuseums in Leipzig.“
Man will also gar nicht erst abwägen, ob man das Museum unterstützen will, sondern möchte eigentlich nur den benötigten Betrag gern besser kennen: „Um die Notwendigkeit und den Umfang einer möglichen Zuwendung seitens der Stadt Leipzig ermitteln zu können, bedarf es konkreter Aussagen zum Aufbau der künftigen Finanzierung des Museums am Standort Leipzig. Erst im Ergebnis der Prüfung können die Art und die Höhe einer möglichen Zuwendung benannt werden.“
Die Stellungnahme des Umweltdezernats zum Kleingärtnermuseum.
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