Man hat verhandelt. Die Stadt mit dem derzeitigen Betreiber der Arena Leipzig, der ZSL Betreibergesellschaft mbH und dabei herausgekommen ist unter anderem der Wegfall der bisherigen kommunalen Zuschรผsse. Immerhin 629.417,95 Euro flieรen nach jetziger Vertragslage bis Mai 2017 jรคhrlich an den Betreiber. Die Hauptkritik der CDU-Fraktion richtete sich im Vorfeld gegen die starke Nutzung der Arena fรผr Events und Konzerthalle, obwohl sie im Kern nach wie vor eine stรคdtische Sportstรคtte sei.
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Was die Verwaltung dazu brachte, mal das Szenario der Kรผndigung des Vertrages ohne Neuabschluss zu skizzieren: โSollte die Vorlage abgelehnt werden, muss der derzeitige Betreibervertrag mit der ZSL Betreibergesellschaft mbH gekรผndigt werden, um den Vertragspartner nicht weitere fรผnf Jahre zu unverรคnderten Konditionen die ARENA betreiben zu lassen. Der Vertrag wรผrde demzufolge am 07.05.2017 enden, so dass die ARENA ab dem 08.05.2017 durch die Stadt Leipzig zu betreiben ist.โ Und genau dies traut man sich seitens der Stadt derzeit nicht zu. Man habe keine Mรถglichkeiten, weshalb ab Mai 2017 โdas รถffentlichkeitswirksame Konzert- und Veranstaltungsgeschรคft entfallen wรผrde, was einen erheblichen Imageverlust fรผr den Standort Leipzig bedeuten wรผrde.โ
Zum Betrieb sei man praktisch gezwungen, um den Auflagen des Zuwendungsbescheides des Freistaates Sachsen vom 14.07.2000 zu entsprechen. Die Krรคfte mรผssten dann aus dem Amt fรผr Sport kommen โ was sich schwierig gestalten dรผrfte. Die CDU-Fraktion hingegen forderte in ihrem Antrag kurz und trocken: โDer Betreibervertrag mit der ZSL wird gekรผndigt. Die Stadt Leipzig betreibt die ARENA selbst. Die Stadt Leipzig geht auf Stadtsportbund, Olympiastรผtzpunkt und Sportvereine zu, um eine breitere sportliche Nutzung der ARENA zu erreichen.โ Wie dies mรถglich sein soll, wollte man sich offenbar von der Stadt erlรคutern lassen โ diese hatte, wie gesagt, auf die Risiken hingewiesen.
In der Ratsversammlung stieg dann der Druck weiter an. Bรผrgermeister Heiko Rosenthal machte deutlich, dass bei Ablehnung des neuen Vertrages morgen, also am 27. Oktober 2016, die Stadt gezwungen sei zu kรผndigen. Ohne einen weiteren Anbieter zu haben. Vor allem fehlte der CDU dann in der Aussprache die Kostentransparenz. Der Nachlass durch den Betreiber sei immerhin ziemlich hoch โ vielleicht gรคbe es ja Betreiber, die etwas zahlen wรผrden, um die Arena betreiben zu dรผrfen? Zudem, so Ansbert Maciejewski (CDU), traue die CDU der Stadt den Betrieb durchaus zu. Die Beschlรผsse: Der Antrag der CDU wurde abgelehnt, die Mehrheit (ohne CDU) entschied, den Vertrag mit dem jetzigen Betreiber ZSL nach den vorgelegten Informationen zu verlรคngern.
Die wichtigsten รnderungen im Vertrag beim Neuabschluss der Vereinbarungen bis 2025/2030
Wegfall des Vornutzungsrechtes der ZSL Betreibergesellschaft mbH. Wegfall der Vergรผtung an die ZSL Betreibergesellschaft mbH von bisher 629.417,95 EUR brutto pro Jahr ab 08.05.2017. Ausdehnung des Leichtathletik-Fensters um die Zeiten des Auf- und Abbaus (Umrรผstung erfolgt kรผnftig gedeckt entgeltlich durch die ZSL Betreibergesellschaft mbH). Recht der ZSL Betreibergesellschaft mbH zur Verwertung der Namensrechte an der Halle. Vertragsdauer bis zum 30.06.2025 (zzgl. einer einmaligen, einseitigen Option zugunsten der ZSL Betreibergesellschaft mbH zur Verlรคngerung des Vertrages zu beiderseits unverรคnderten Konditionen um weitere fรผnf Jahre bis 30.06.2030).
Folgende wesentlichen Vertragsinhalte bleiben wie bisher bestehen: Das Recht der Stadt Leipzig zur Nutzung der Dreifeldhalle (Vergabe an Vereine entsprechend Vergabeordnung) sowie der weiteren, durch den OSP genutzten Sportflรคchen entsprechend Bestimmungen Zuwendungsbescheid und analog zur bisherigen Verfahrensweise. Recht der Stadt Leipzig auf bis zu vier (fรผr die Stadt Leipzig) mietkostenfreie Veranstaltungen. Recht der Stadt Leipzig zur Nutzung von vier Bรผrorรคumen in der ARENA. Sรคmtliche Regelungen zur Unterhaltung der ARENA.
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