Die Zukunft des Sportmuseums bleibt weiter offen. Der Stadtrat konnte sich am Mittwoch nicht auf eine CDU-Initiative verständigen, wonach das Museum zweimal jährlich Sonderausstellungen in den Räumlichkeiten des Stadtgeschichtlichen Museums im Böttchergässchen durchführen möge.
„Zwei Ausstellungen im Jahr tragen dazu bei, die Sammlung öffentlich zugänglicher zu machen“, meinte Jens Lehmann (CDU). Alles darüber hinaus sei nur mit externen Partnern möglich. Er verwies auf erste Überlegungen bei RB Leipzig, in Kooperation mit dem Stadtgeschichtlichen Museum eine Dauerausstellung zu entwickeln. „Heute könnte vom Stadtrat ein deutliches Signal ausgehen, dass wir zum Sportmuseum stehen“, so der frühere Olympiasieger.
Die AfD beantragte, lediglich eine Sonderausstellung im Jahr durchzuführen. „Damit die Historie der einst großen Sportstadt Leipzig nicht in Vergessenheit gerät“, begründete Christian Kriegel den Änderungsantrag. „Wir streben dauerhaft nach Flächen für Themen des Sportmuseums“, sagte Annette Körner (Grüne). Ihre Fraktion plädierte für den Verwaltungsstandpunkt. „Der Antrag bringt uns keinen Schritt weiter“, ergänzte Michael Schmidt (Grüne). „Wir brauchen einen dauerhaften Standort.“
„Wir haben in Wirklichkeit kein Sportmuseum. Wir haben ein Archiv in einem Keller“, empörte sich Ansbert Maciejewski (CDU). „Ein ungeliebtes Kellerkind des Stadtgeschichtlichen Museums.“ Der Verwaltungsstandpunkt, das Museum führe seine losen Bemühungen nach Durchführung von Ausstellungen in Zusammenarbeit mit externen Partnern durch, sei keinesfalls zukunftsfähig. Schließlich hätten zuletzt in manchen Jahren keine Ausstellungen stattgefunden, so dass die Bestände für die interessierte Öffentlichkeit nicht zugänglich gewesen seien.
Die Linken machten sich ebenfalls den Verwaltungsstandpunkt zu eigen. Ja, es gebe Gespräche mit RB Leipzig, an deren Ende eine Ausstellungsfläche stehen könnte, die von dem Museum genutzt werden könnte. „Wir brauchen ein Sportmuseum, dass die Bestände in angemessener Größe präsentieren kann“, berichtete Margitta Hollick (Linke).
Die kontrovers geführte Debatte brachte kein einhelliges Ergebnis. Mit 21 Gegenstimmen und einigen Enthaltungen stimmte der Stadtrat dem Verwaltungsstandpunkt zu. Demnach sei das Ziel, eine eigenständige Ausstellungsfläche zu etablieren. Einen konkreten Zeitpunkt nennt die Vorlage nicht.
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