Einen tiefen Blick ins Seelenleben ihrer Mitglieder hat die Leipziger CDU jetzt im Ortsverband Leipzig-Mitte genommen. Der hat nรคmlich drei Wochen lang seine Mitglieder befragt. Und die Wiedererรถffnung des Leipziger Stadtbades war nur einer der Punkte, bei dem sich die teilnehmenden 50 Christdemokraten sehr deutlich รคuรŸerten.

โ€žWir haben der Befragung unserer Mitglieder bewusst den Titel โ€šWir gestalten die Zukunft mitโ€˜ gegebenโ€œ, erklรคrte dazu Marcus Kleine, Stadtbezirksbeirat fรผr Leipzig Mitte am Dienstag, 3. Mai. โ€žHeute soll der Kick off fรผr eine neue Themendebatte sein.โ€œ

Vier kulturpolitische Themen sind den CDU-Mitgliedern aus Leipzig-Mitte dabei so wichtig, dass sie diese jetzt auch diskutieren wollen: Unterstรผtzung fรผr die nachhaltige Fรถrderung der Leipziger Notenspur und der โ€žClassic Openโ€œ, auรŸerdem die Wiedererรถffnung des Leipziger Stadtbades sowie die Entwicklung eines neuen Sportmuseums. Letzteres steht nun seit zehn Jahren auf der Tagesordnung, ohne dass eine Lรถsung absehbar scheint.

โ€žKultur und Kulturfรถrderung ist in der Mitte der Gesellschaft angekommen, gerade in Leipzig. Wir sind stolz auf die Vielfalt der kulturellen Szene auch abseits von Oper und Gewandhausโ€œ, erklรคrt Mike Demmig, ebenso wie Kleine Mitglied im Stadtbezirksbeirat und Mitinitiator der Befragung.

Und was wรคre die CDU ohne ihre Leib- und Magenthemen Ordnung und Sicherheit?

Aber auch dazu haben die Mitglieder des Ortsverbands Vorstellungen, wie man das in Leipzig-Mitte verbessern kรถnnte.

Im Bereich der Umweltpolitik mรถchten die CDU Mitglieder nicht nur mehr Papierkรถrbe in der Innenstadt, sondern auch in den Grรผnanlagen. Beides Dauerthemen auch im Leipziger Stadtrat, seit nicht nur die Innenstadt, sondern auch Johanna- und Clara-Park bei schรถnem Wetter von Menschenmassen รผberflutet werden. Da reichen die vorhandenen Papierkorbkapazitรคten und die Leistungskraft der Stadtreinigung einfach nicht mehr aus.

Zudem wurde von einigen Mitgliedern angeregt, auch รผber Strategien der Mรผllvermeidung durch eine Partnerschaft mit der lokalen Wirtschaft nachzudenken.

Nicht verwunderlich ist, dass das Sicherheitsempfinden unter den Befragten hรถchste Prioritรคt hat. Und das kรถnnte aus Sicht der CDU-Mitglieder aus Leipzig-Mitte durchaus auch ungewohnte Formen annehmen, wie man dem begegnen kรถnnte, Hauptsache: Polizei und Ordnungsamt zeigen Prรคsenz und sind jederzeit erreichbar. So wรผnschen sie sich eine kontinuierlich besetzte Innenstadtwache, die Erรถffnung eines Stadtbรผros des Stadtordnungsdienstes und รถffentliche Videoรผberwachung.

Und ihnen geht es in Mitte irgendwie ganz รคhnlich wie den Stรถtteritzern: Sie haben von den um sich greifenden wilden Feuerwerken, mit denen diverse Leipziger jedes Wochenende herumballern, die Nase voll. Deswegen fordern sie ein generelles Verbot von unkontrolliertem Abschuss von Feuerwerkskรถrpern.

โ€žWir gehen diese und andere Themen nun an. Ziel ist zunรคchst, sich durch Recherche und Expertenvortrรคge das nรถtige Themenwissen zu erarbeiten um dann konkrete Handlungsempfehlungen innerhalb der Partei und Fraktion abzugebenโ€œ, erklรคrt der Vorsitzende des Ortsverbandes Stefan Georgi das weitere Vorgehen. Die Vorschlรคge werden jetzt also erst mal auf ihre Belastbarkeit geprรผft, bevor sie dann womรถglich รผber die CDU-Fraktion in den Stadtrat gebracht werden. Aber irgendwie hat man jetzt auch bei der Leipziger CDU das Gefรผhl, dass man die Themen in der รถffentlichen Diskussion nicht unbedingt den Populisten รผberlassen muss. Georgi: โ€žWir waren oftmals zu still. Dies wird sich รคndern.โ€œ

Andererseits sieht man natรผrlich auch, dass viele Themen nicht allein in Leipzig entschieden werden kรถnnen.

Was auf die hรถhere Ebene gehรถrt, will man dann mit seinen Abgeordneten aus den Hohen Hรคusern diskutieren. So lรคdt der Ortsverein am 24. Mai zu einem โ€žBund, Land, Stadt-Abendโ€œ in den Ratskeller ein, wo man mit dem Bundestagsabgeordneten Dr. Thomas Feist, der Landtagsabgeordneten Christine ClauรŸ, Stadtrรคtin Dr. Sabine Heymann und Stadtrat Stefan Georgi diskutieren will.

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