Seit heute gibt es eine neue technische Spielerei im Stadtrat zu bestaunen. Mittels Tastendruck abzustimmen konnten die Räte heute das erste Mal testen und dann ging es zur ersten elektronischen Abstimmung im Leipziger Rathaus. Die erste Abstimmungsfrage lautete: Ist Leipzig eine schöne Stadt?
Es gab eine Menge grün auf der Tafel zu sehen, welche erstmals auch die Namen der Räte mit angab. Handheben oder namentliche Einblendung der Räte war dann doch noch mal eine Frage. OBM Burkhard Jung (SPD) wies deshalb darauf hin, dass ein „offenes Bekenntnis durch das Handheben“ ebenso laut der sächsischen Gemeindeordnung möglich ist, wie das Einblenden der Ergebnisse. Da man sich auch mal „verdrücken“ kann, gab es zu einer weiteren Neuregelung eine Debatte. So konnten heute Stadträte sich noch umentscheiden, während bereits die ersten Abstimmungen eingeblendet wurden.
Nicht ok, fand unter anderem Sven Morlok (FDP) und verlangte vom technischen Anbieter ein anderes Prozedere. So soll zukünftig, so lang die einzelne Abstimmung noch läuft, für eine abgegebene Stimme ein blaues Feld angezeigt werden. Erst wenn der OBM die Abstimmung schließt, werden die Felder Grün, Rot und Gelb. Die Anregung wurde mitgenommen, um eventuell stärker taktisches Abstimmen in Zukunft besser zu unterbinden.
61 von 64 anwesenden Stadträten stimmten übrigens zur Frage „Ist Leipzig eine schöne Stadt?“ mit Ja, also Grün, bei zwei Enthaltungen (Gelb) und einer hatte sich doch den Spaß erlaubt, ein rotfarbenes Veto einzuwerfen.
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