Im Dezember tagte ja bekanntlich die Welt in Paris, um ein neues Klimaschutzabkommen abzuschlieรŸen. Und die Leipziger Grรผnen nutzten den Anlass, um bei Leipzigs Stadtverwaltung mal nachzufragen, wie klimagesund eigentlich die Leipziger Finanzanlagen sind. Oder unterstรผtzt die Stadt gar mit ihrem Geld Kohlekraftwerke und andere Umweltsรผnder? Die Antwort gab's jetzt. Vom OBM persรถnlich.

Er hat sich von Finanzbรผrgermeister Torsten Bonew zuarbeiten lassen. Das Bild ist, wie es zu erwarten war: In Beteiligungen der Stadt steckt natรผrlich ein ganzes Stรผck fossiler Brennstoffe, aber weniger Kohle, sondern Erdgas. Das ist bei der Verbundnetz Gas AG (VNG) so, an der die Leipziger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft (LVV) fรผr Leipzig 7,46 Prozent der Anteile hรคlt. Das ist aber auch bei den Stadtwerken Leipzig so, die ihre groรŸen und kleineren Kraftwerke in Leipzig vorrangig mit Erdgas (und zum kleineren Teil mit leichtem Erdรถl) betreiben. Und solche Kraftwerksbeteiligungen haben die Stadtwerke dann auch wieder รผber ihre polnische Tochter Gdaล„skie Przedsiฤ™biorstwo Energetyki Cieplnej sp. z o.o. (GPEC). Ob man die Versorgung von Stรคdten mit Heizenergie und Strom kรผnftig ohne fossile Energietrรคger, auch ohne Erdgas bewerkstelligen kann, ist derzeit eine strategische Projektaufgabe innerhalb der LVV.

Aber das war wohl eher nicht das, was die Grรผnen wissen wollten. Sie haben ja deswegen auch extra nach Aktien und Finanzanlagen gefragt, jenen stillen Papierchen, von denen ihre Besitzer oft selbst nicht wissen, in welchen Firmen und Geschรคften sie so stecken.

Aber Torsten Bonew weiรŸ es. Dazu hat er sich die ganzen Finanzpapiere der Stadt zu genau angeschaut: โ€œDie Stadt Leipzig tรคtigt in geringem Umfang Finanzanlagen in den Branchen Energie und Grundstoffindustrie, die im Rahmen der Portfoliosteuerung durch das Fondsmanagement erfolgen. Die Stadt Leipzig hat mit ihrem Spezialfonds bei der Union Investment zu einem geringen Teil (ca. 4 Mio. EUR) in den Branchen Energie und Grundstoffindustrie investiert. Gemessen am Gesamtvolumen der langfristigen Finanzanlagen (insg. 103,5 Mio. EUR= 95,8 Mio. EUR Spezialfonds und 7,7 Mio. EUR Festgeldanlage) macht dies aktuell einen Anteil von nur 3,86 % aus.โ€

Bei der Frage nach den Aktien wird es dann schon ein wenig komplizierter. Denn Aktien hรคlt die Stadt tatsรคchlich keine: โ€œZur Beantwortung der Frage ist grundlegend noch hinzuzufรผgen, dass die Stadt Leipzig aufgrund der gรผltigen kommunalen Vorschriften des Freistaates Sachsen keine Finanzanlagen in Aktien und Aktienfonds tรคtigen darf.โ€

Aber irgendwie wollte sich der Oberbรผrgermeister den kleinen Hinweis nicht ersparen, dass die Grรผnen auch noch nach anderen Papierchen hรคtten fragen kรถnnen, denn โ€œdie Stadt Leipzig hat nur in Renten bzw. Rentenfonds investiert.โ€

Was natรผrlich die Frage mit sich bringt: Und in was investieren diese Rentenfonds? Das wรคre vielleicht gar nicht so schlecht zu erfahren.

Die komplette Antwort des OBM.

So kรถnnen Sie die Berichterstattung der Leipziger Zeitung unterstรผtzen:

Ralf Julke รผber einen freien Fรถrderbetrag senden.
oder

Es gibt 6 Kommentare

Sie sollten froh sein, dass ich das nicht gemacht habe. Oder gefรคllt es Ihnen, sich wiederholt bis auf die Knochen zu blamieren? Sie scheinen richtig gierig darauf zu sein. Das muss Ursachen haben.

Ende,

Mit Interesse habe ich auf eine sachliche Antwort von Ihnen gewartet.

Danke schรถn.

Traurig, was Sie hier schreiben.

Gerade Sie sollten doch รผber Mindestkenntnisse zur Arbeit von Verwaltungen und Parlamenten verfรผgen. Zumindest kรถnnten diejenigen das annehmen, welche ihre Kommentare lesen. Ich konnte mich ja ausreichend vom Gegenteil รผberzeugen. Dieser Kommentar ist das Sahnehรคubchen, was noch fehlte. Nein, kein Sahnehรคubchen, das ist schon eine Konditorei.

Mit Beleidigung hat das nichts zu tun, denn wie sollte man sonst diesen mehr als peinlichen Kommentar umschreiben. Ich hรคtte natรผrlich auch das schreiben kรถnnen, was er ist.

>Das sind innere Angelegenheiten der Verwaltung, in die sich auch die Grรผnen nicht einzumischen haben.

Nicht einzumischen haben alsoโ€ฆ

Und warum wollen Sie dann aber eine Finanzkontrolle der Steuergelder? Das wรคre auch eine Einmischung in innere Angelegenheiten der Verwaltung.

โ€œWas natรผrlich die Frage mit sich bringt: Und in was investieren diese Rentenfonds? Das wรคre vielleicht gar nicht so schlecht zu erfahren.โ€

Und was wรคre die Schlussfolgerung aus dieser Antwort โ€“ z.B. fรผr die Grรผnen?

Das sind innere Angelegenheiten der Verwaltung, in die sich auch die Grรผnen nicht einzumischen haben. Auch deshalb nicht, weil sie davon nicht die Bohne verstehen.

Es dรผrfte รผbrigens auch fรผr die Abgeordneten der Grรผnen nicht schwer sein, sich diese Geldanlagen ausdrucken zu lassen. Die Zusammensetzung der Fonds kann man dann leicht im Internet recherchieren. Aber das ist so, wenn man sich mit der Buchfรผhrung von Verwaltungen nicht beschรคftigen mรถchte.

Schreiben Sie einen Kommentar