Die Stadtverwaltung Leipzig wird die Einrichtung eines Clearinghauses für unbegleitete minderjährige Geflüchtete prüfen. Dies hat der Stadtrat heute mit großer Mehrheit beschlossen. Darin sollen Bildungs- und Beratungsmöglichkeiten gebündelt und die Bewohner kindgerecht versorgt und betreut werden

Die Unterbringung von Geflüchteten stellt die Stadt Leipzig insbesondere in diesem Jahr vor große Herausforderungen. Die Plätze sind – zumindest nach Ansicht der Stadtverwaltung – Mangelware. Besonders schwierig gestaltet sich die Unterbringung von unbegleiteten Minderjährigen. Ab dem 1. Januar 2016 soll auch diese nach dem sogenannten Königsteiner Schlüssel erfolgen; jedem Bundesland werden dann gemäß einer Quote Personen zugewiesen.

Juliane Nagel von der Linksfraktion begründete den Antrag ihrer Fraktion, eine “Clearingstelle” für unbegleitete Minderjährige einzurichten. 435 von ihnen gebe es derzeit in Leipzig. Im Clearinghaus könnten alle Angebote zentral gebündelt werden. Auch William Rambow befürwortete eine solche Einrichtung im Namen des Jugendparlamentes Leipzig. “Gerade junge Menschen, die ohne Begleitung hierher kommen, haben Schreckliches erlebt und sollten die beste Unterstützung erhalten.”

Enrico Böhm (NPD) stimmte gegen diesen Antrag; die vier AfD-Stadträte enthielten sich ihrer Stimme. Der Rest folgte dem Vorschlag.

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