Der Leipziger Norden verändert sich. Und auch das Interesse weiterer Unternehmen, sich in direkter Nähe zum BMW-Werk anzusiedeln, wächst, was jetzt die Notwendigkeit mit sich bringt, ein Baufeld westlich des BMW-Werks von Stromleitungen frei zu machen. Die stehen zwar erst seit 2002 da. Aber sie gehen schräg übers Gelände und lassen eine vernünftige Erschließung nicht zu. Die Landesdirektion Leipzig hat jetzt Fördergelder zugesagt.

2,7 Millionen Euro soll die Verlegung der Stromtrasse kosten. Die entsprechende Vorlage dazu hatte der Leipziger Stadtrat schon im April bekommen. Jetzt hat die Landesdirektion Sachsen der Stadt Leipzig eine Zuwendung für die Erschließung des Industrieparks Nord, Leipzig-Plaußig, bewilligt. Konkret wird die Baufeldfreimachung im westlichen Bereich des Industrieparks an der BMW-Allee (Flächen GE 11-13) gefördert.

Den größten Teil der Kosten für diese wirtschaftliche Förderung braucht die Stadt Leipzig nicht zu tragen. Sie bekommt den größten Teil durch Bund und Land gefördert.

Das Vorhaben wird mit einem Zuschuss in Höhe von 2.045.788,50 Euro durch den Bund und den Freistaat Sachsen aus dem Programm der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ unterstützt. Dies entspricht einer Förderung in Höhe von 75 Prozent der zuwendungsfähigen Kosten. Die Gesamtkosten betragen 2.727.718 Euro.

Mit der geplanten Baumaßnahme wird die Umverlegung der dort befindlichen 110 kV-Freileitungstrasse Taucha–Plaußig-Seehausen auf etwa 1 Kilometer Trassenlänge als Erdkabel und die Aufhebung von drei Maststandorten vorgenommen. Mit der Maßnahme geschieht hier die Baufeldfreimachung. Es ergeben sich damit nutzungsfähige Baugrundstücke, die den aktuellen Investorennachfragen entsprechen. Die Umsetzung der Maßnahme soll bis 2016 abgeschlossen sein.

Exkursion aufs BMW-Gelände

Und weil es so schön passt, lädt der BUND Leipzig auf ein benachbartes Gelände zur Exkursion ein. Denn das BMW Group Werk Leipzig unterhält auf seinem Gelände großindustrielle Freiflächen, auf denen die Natur Rückzugsräume gefunden hat.

“Um den Bürgern aus der Region nahe zu bringen, wie Natur und Industrie zum beiderseitigen Nutzen gedeihen können, führen wir zusammen mit dem BMW Group Werk Leipzig am 12. Juni eine naturkundliche Exkursion auf den Freiflächen des Werksgeländes durch”, lädt der BUND Leipzig zu dieser Exkursion ein.

Diese zum Teil recht großen Freiflächen bieten häufig einen idealen Rückzugsort für Tierarten, die vor allem in Großstädten oder auf landwirtschaftlich genutzten Flächen keinen idealen Lebensraum finden können. Das Leipziger BMW Group Werk stellt auf diese Weise der Natur einen großen Teil seiner Freiflächen zur Verfügung.

„Mit der dauerhaften Nicht-Nutzung seiner Freiflächen garantiert BMW sogar geschützten Tierarten einen stadtnahen Lebensraum. Bei anderen Firmen beobachten wir hingegen oft, dass Flächen naturfrei gehalten werden, um spätere Bebauung zu ermöglichen“, so Leonhard Kasek vom BUND Leipzig. Bei der gemeinschaftlichen Exkursion möchte der BUND auch die interessierten Mitarbeiter des Unternehmens einbeziehen, die sich für eine artenreiche Natur einsetzen und sie mit fachlicher Aufklärung und Engagement stärken.

Die Exkursion wird am Freitag, 12. Juni, um 15 Uhr, am Eingang des Zentralgebäudes (Besucher) des BMW Group Werk Leipzig in der BMW-Allee stattfinden. Das Werk ist mit dem Bus der Linie 86 oder 82 zu erreichen, Haltestelle BMW-Zentralgebäude. Bei schlechtem Wetter findet eine Alternativ-Tour im Bus statt.

Anmeldung: presse@bund-leipzig.de bzw. Tel. (0341) 3065395. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt.
Spendenempfehlung: 4 Euro, BUND-Mitglieder 2 Euro, mit Leipzig-Pass kostenfrei.

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