Actori? War da was? - 2013 ging die Arbeitsgruppe des Leipziger Stadtrates recht ratlos auseinander. Es hatte zwar aus jeder Fraktion diverse Anträge gegeben, die zunehmende Finanzierungslücke bei den Leipziger Kulturbetrieben zu schließen. Doch auf keinen hatte man sich einigen können. Doch es kommt genauso, wie es das Actori-Gutachten beschrieben hat: Die Millionenlücke klafft auf. Eine Lösung ist fällig.

Darauf drängt jetzt die CDU-Fraktion, die Oberbürgermeister Burkhard Jung mit einem sehr umfangreichen Antrag daran erinnert, dass er 2015 eigentlich einen Vorschlag vorlegen wollte, wie er mit dem Thema der steigenden Hochkultur-Ausgaben umgehen will. Denn die Vertröstung, die Häuser würden ihre Kosten durch eigene Konsolidierungsmaßnahmen in den Griff bekommen, ist eindeutig nicht eingetreten. Schauspiel und Theater der Jungen Welt haben ihre Kosten zwar unter Kontrolle, doch gerade die beiden teuersten Brocken – Oper und Gewandhaus – haben wieder Wirtschaftspläne vorgelegt, in denen eine Eindämmung der Kosten nicht zu schaffen ist.

Die CDU-Fraktion hat schon in den vergangenen Monaten entsprechend reagiert und diesen Wirtschaftsplänen im Stadtrat nicht zugestimmt.

In ihrem Antrag “Strukturreform für die Theater der Stadt Leipzig”, mit dem sie ihren ursprünglichen Antrag aus dem Jahr 2010 neu formulieren, listet die Fraktion auch die komplette Diskussion der letzten Jahre noch einmal auf.

Die Analyse all dessen, was in den vergangenen vier Jahren diskutiert, errechnet, abgelehnt und offen gelassen wurde, ergibt am Ende 10 Seiten Text. Der Unmut der CDU-Fraktion ist unübersehbar. Auch weil das Actori-Gutachten mehr als deutlich beschrieben hatte, welche finanziellen Löcher aufreißen (6,5 Millionen Euro), wenn die Stadt nicht den Mumm findet, irgendwo eine ordentliche Strukturreform anzusetzen.

Die Strukturreform der Kulturbetriebe ist überfällig

“Eine Strukturreform für die städtischen Bühnen ist seit langem überfällig. Dies haben gerade erst wieder die vor wenigen Wochen von den Eigenbetrieben für das Jahr 2015 vorgelegten – und vom Stadtrat gegen die Stimmen der CDU-Fraktion beschlossenen – Wirtschaftspläne gezeigt”, heißt es im Antrag der CDU-Fraktion. Die auch gnadenlos aufrechnet, wie die Kosten (wie erwartet) aus dem Ruder laufen – und zwar vor allem bei den beiden Vorzeigeeinrichtungen am Augustusplatz.

“Die städtischen Zuweisungen an die Eigenbetriebe Kultur betrugen 2014 knapp 82 Millionen Euro; für die Jahre 2015 und 2016 sind im Haushaltsplan Zuweisungen in Höhe von knapp 84 Millionen und knapp 87 Millionen Euro ausgewiesen. Mehr als die Hälfte dieses Betrages – 2014 waren es gut 43 Millionen Euro – fließt in den Eigenbetrieb Oper. Insgesamt gibt Leipzig jährlich gut 100 Millionen Euro für seine Kultur aus. Auf jeden einzelnen Leipziger entfielen 2011 Nettokulturausgaben in Höhe von 214 Euro. Von 10 deutschen Städten der Größenklasse über 500 Tausend Einwohner steht Leipzig damit nach Frankfurt am Main – hier waren es 222 Euro für jeden Einwohner jährlich – an zweiter Stelle.”

Wobei man dabei immer wieder auch anmerken muss, dass Städte wie Dresden, Stuttgart oder München in ähnlichen Regionen landen. Doch da es Landeshauptstädte sind, übernehmen dort die Landeshaushalte den kompletten Etat der Landesbühnen und Landesorchester und entlasten damit den Kulturetat der Städte um hohe zweistellige Millionenbeträge. Leipzig hält praktisch ein Kulturangebot vergleichbar dem Dresdner bereit, bekommt aber nur einen kleinen Teil davon durch Kulturraummittel des Landes finanziert.

Oper und Gewandhaus mit wachsenden Kosten

Der Ärger der Leipziger CDU-Fraktion aber wird jetzt besonders geschürt durch die Wirtschaftspläne der großen Häuser, die jedes Jahr um Millionenbeträge größer werden. 2015 ist für die Christdemokraten die Grenze der Geduld erreicht.

“In dieser Situation legte die Verwaltung zu Beginn dieses Jahres Wirtschaftspläne für die Eigenbetriebe Oper und Gewandhaus vor, in denen im Jahr 2015 mit Jahresfehlbeträgen in erheblicher Höhe geplant wird”, stellen sie fest. “Mittelfristig erhöhen sich diese Fehlbeträge für die Oper auf gut zwei Millionen Euro und für das Gewandhaus auf eine knappe Million Euro im Jahr 2018. Unter Zugrundelegung dieser Planung sind spätestens im Finanzplanungsjahr 2018 durch den städtischen Haushalt ca. 3,5 Millionen Euro auszugleichen – immer vorausgesetzt, alle anderen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen bleiben gleich.”

Aber auch bei den beiden “Kleinen” sieht es nach Ansicht der CDU nicht nur rosig aus: “Die Eigenbetriebe Schauspiel und Theater der jungen Welt planen zwar 2015 mit ausgeglichenen Jahresergebnissen; aus den im März vom Stadtrat gegen die Stimmen der CDU-Fraktion beschlossenen Wirtschaftsplänen ergibt sich jedoch, dass in der Mittelfristperspektive auch in diesen Eigenbetrieben Jahresfehlbeträge zu erwarten sind. Zudem gehen die Pläne auch z. T. von falschen oder jedenfalls unsicheren  Voraussetzungen aus, wie etwa davon, dass Tarifsteigerungen von der Stadt Leipzig vollständig übernommen werden, oder auch davon, dass die Mittel aus dem Sächsischen Kulturraumgesetz weiter fließen wie bisher.”

Das Ergebnis: Die Kosten in den Eigenbetrieben Kultur laufen – allein schon durch tarifbedingte Kostensteigerungen – immer mehr aus dem Ruder. Und die Stadt muss, wenn sie die Häuser nicht gefährden will, jedes Jahr ein paar Millionen mehr zugeben.

Das Fazit der CDU-Fraktion: “Erstens lassen sich die Eigenbetriebe Gewandhaus, Oper, Schauspiel und Theater der  Jungen Welt mit dem finanziellen Einsatz der vergangenen Jahre in ihrem Bestand nicht sichern – dazu sind erhebliche weitere Zuwendungen aus dem städtischen Haushalt erforderlich. Und zweitens scheuen Oberbürgermeister und Kulturbürgermeister hier eine klare Entscheidung. Sie lassen es zu, dass die Häuser ungeachtet der finanziellen Rahmenbedingungen weitergeführt werden wie bisher und so in ihrem Bestand gefährdet werden.”

Schon 2007 waren die Strukturprobleme erkennbar

Dass man die großen Eigenbetriebe Kultur nicht einfach so fortführen konnte, war Verwaltung und Stadtrat schon vor 2007 klar. Bis dahin waren für diverse Gutachten schon 300.049,52 Euro aufgewendet worden, mit denen Fragen der Organisation und Organisationsstruktur der kommunalen Eigenbetriebe Theater und Gewandhaus geklärt werden sollten. Seit 2011 liegt auch das Gutachten der Actori-GmbH  “Zukunftsszenarien für die Oper, das Schauspiel, das Theater der Jungen Welt” vor. Und weil die Vorschläge seiner Umsetzung so auseinander gingen, gründete sich eine Arbeitsgruppe des Stadtrates, die sich insgesamt sieben Mal traf und 2013 ergebnislos auseinander ging. Nur an den OBM erging der Auftrag, bis 2015 einen Vorschlag zur Neuorganisation der Eigenbetriebe vorzulegen.

Der Vorwurf der CDU-Fraktion: “Bis heute hat der OBM diesen Beschluss nicht umgesetzt; insbesondere ist eine ‘Umsetzung einer neuen Verwaltungsorganisation und die Betriebsaufnahme der neuen Struktur’ weder zum 1. August 2015 noch auf längere Sicht hin absehbar.”

Und so legt die CDU-Frakion jetzt ihren eigenen Beschlussvorschlag vor, der eine Zusammenlegung der Verwaltung von Oper, Muko, Schauspiel und Theater der Jungen Welt in den “Städtischen Bühnen der Stadt Leipzig” nach dem Vorbild von Frankfurt am Main vorsieht. Und das Gewandhaus soll mittelfristig in eine GmbH oder eine Stiftung umgewandelt werden.

Der Beschlussvorschlag der CDU-Fraktion im Wortlaut:

I. Der Oberbürgermeister wird beauftragt, die Eigenbetriebe Oper Leipzig (einschließlich der Musikalischen Komödie), Schauspiel Leipzig und Theater der jungen Welt Leipzig bis zum Ende des IV. Quartals 2016 zu einem Eigenbetrieb “Städtische Bühnen der Stadt Leipzig” zu verschmelzen.

II. Die Fusion der unter I. genannten Eigenbetriebe soll dabei in der Weise erfolgen, dass eine gemeinsame Verwaltungsstruktur geschaffen wird, die künstlerische Autonomie der einzelnen Einrichtungen jedoch weitgehend gewahrt bleibt.

Es sind bei der Fusion daher folgende Eckpunkte zu berücksichtigen:

Die Oper und die Musikalische Komödie, das Schauspiel und das Theater der Jungen Welt haben jeweils einen Intendanten/eine Intendantin, die den künstlerischen Bereich ihrer Häuser verantworten.

Der Betriebsleitung des Eigenbetriebes “Städtische Bühnen der Stadt Leipzig” gehören die für den künstlerischen Bereich der Häuser verantwortlichen vier Intendanten/Intendantinnen sowie ein für die Verwaltung und den kaufmännischen Bereich verantwortlicher Geschäftsführender Direktor bzw. eine Geschäftsführende Direktorin an.

Die Geschäftsführende Direktorin/der Geschäftsführende Direktor hat bei Entscheidungen der Betriebsleitung in Fragen der wirtschaftlichen Führung der Bühnen ein Vetorecht.

III. Die Ratsversammlung bekennt sich zum “Gewandhaus zu Leipzig” als eigenständige kulturelle Einrichtung der Stadt Leipzig. Dieses soll zunächst neben den “Städtischen Bühnen der Stadt Leipzig” in der rechtlich unselbstständigen Form eines Eigenbetriebes der Stadt weitergeführt werden. Der Oberbürgermeister wird jedoch beauftragt, bis zum Ende des IV. Quartals des Jahres 2016 zu prüfen bzw. prüfen zu lassen, ob und inwieweit eine rechtliche Verselbständigung des Gewandhauses (Umwandlung in eine GmbH oder Stiftung) strukturelle und wirtschaftliche Verbesserungen bewirken kann.

Der komplette CDU-Antrag.

Empfohlen auf LZ

So können Sie die Berichterstattung der Leipziger Zeitung unterstützen:

Ralf Julke über einen freien Förderbetrag senden.
oder

Es gibt 10 Kommentare

Aber, werter Klaus, der Herr Tiefensee hält jetzt nicht die Fäden in der Hand, oder?^^

Was Herrn Tiefensee angeht, hat er viel, viel mehr aus Leipzig gemacht und diese Metropole zum Leuchten gebracht. Allein schon, dass Deutschland sich mit Leipzig für Olympia beworben hat. Ich denke immer noch an die super Kampagne “Leipzig kommt!”. Ohne Tiefensee wäre der Citytunnel nicht zustandegekommen, für den die Leipziger sich bitte mal tief bedanken möchten – was für ein Quantensprung im öffentlichen Personenverkehr!

Ich bedauere es sehr, eine zweite Amtszeit unter einem glanzlosen OBM leiden zu müssen (ich habe ihn nicht gewählt!). Ich finde, bei einer Großstadt, die in Europa durchaus so bekannt ist wie Heidelberg oder Köln und natürlich Dresden, kann ein OBM sehr wohl mal etwas “reißen”, etwas “auf die Beine stellen” oder “zustandebringen”.

Der Stadthafen wäre so ein OBM-Projekt gewesen, was aber “nur” von einem Dezernenten “gerissen” wird (den ich übrigens für den besten Kandidaten bei der nächsten OBM-Wahl halten würde). Kann aber sein, dass da wassertouristische Partikularinteressen immer wieder an der Anzugsjacke des OBM herumzupfen und dass dieser lieber im Stillen “agiert”.

Was die Fachkompetenz der Stadträte angeht, bin ich in der Tat erstaunt über die regelmäßige Verständnisbefreitheit. Das kann ich so behaupten in puncto Öffentlicher Nahverkehr und Stadtverkehr, dafür lehne ich mich auch aus dem Fenster.

Hallo Heinrich, was wollen Sie uns mit ihren Beitrag vermitteln? Nach meiner Ansicht, dass diese Aufwendungen nicht angetastet werden dürfen bzw. sollten, um diese Hochkultur auf diesem Niveau zu erhalten, und damit die immer höheren Aufwendungen zu akzeptieren. Eine durchaus vertretbare Ansicht, Das bedeuten dann aber auch, finanzielle Engpässe (z.B. beim Bau von Kindereinrichtungen, Instandsetzung von Straßen) als “normal für Leipzig” anzusehen. Das ist aber das eigentliche Problem, weil von der Mehrheit der Einwohner so nicht gewollt.

Ich habe kein Problem zu behaupten, dass die Ideen/Initiativen aller bisherigen Parteien im Stadtparlament zur wirtschaftlichen und sparsamen Betreibung von Schauspiel, Gewandhaus und Oper nicht der Rede waren. Es war normal, diese Thematik immer weiter zu verschieben. Das kann doch in der nächsten Wahlperiode in Angriff genommen werden! Ein schwerwiegender Fehler, der nie hätte passieren dürfen. Eine der politisch unterirdischsten Leistungen des Leipziger Stadtrates – aller Parteien. Sie haben die Verwaltung nie zum Handeln gezwungen, was ihre Pflicht gewesen wäre.

Eine entscheidende Rolle, dass dieses Thematik nicht angegangen wurde, hat der “Sonnenkönig” Tiefensee gespielt. Er hat sich sehr gern im Glanz der Leipziger Hochkultur – besonders natürlich des Gewandhauses zu Leipzig – präsentiert. Koste es, was es wolle! Nun haben wir den Salat. Es ist sehr schwer, aus dieser Nummer heraus zu kommen. Dazu ist u.a. die Fachkompetenz der Mitglieder des Stadtrates wahrscheinlich vollkommen unzureichend. Leider.

“Wobei man dabei immer wieder auch anmerken muss, dass Städte wie Dresden, Stuttgart oder München in ähnlichen Regionen landen. Doch da es Landeshauptstädte sind, übernehmen dort die Landeshaushalte den kompletten Etat der Landesbühnen und Landesorchester und entlasten damit den Kulturetat der Städte um hohe zweistellige Millionenbeträge.”

Das ist der erste Artikel der diesen Fakt wenigstens einmal erwähnt und nicht irreführend suggeriert, Leipzig leiste sich einfach so einen höheren Kulturetat als die o.g. Städte. Die Stadt muss Tarifsteigerungen im öffentlichen Dienst natürlich in voller Höhe ausgleichen. Warum soll das (allein) für Kulturbetriebe nicht gelten? Diese Frage wird und wurde in dieser Debatte seltsamerweise nie gestellt. Das Actori-Gutachten hat meines Wissens ergeben, dass ohne Zuschusserhöhung (steigende Personalkosten) das bisherige Niveau der Leipziger Kultur nicht zu halten ist. Also ergibt sich allein folgende Frage: Möchte sich Leipzig kulturell mittelfristig in Richtung Provinz begeben? Oder möchte man die unglaublich reiche Tradition und Ausstrahlung als Kulturstadt halten? Leipzig hat nun mal gemessen an seiner Größe ein überdurchschnittlich reiches Angebot. Dass die CDU dies anscheinend nur als Last empfindet ist sehr kurzsichtig.

>Wie war das möglich? Weshalb hat man es nie geschafft, eine Zentralverwaltung unter einheitlicher Leitung und einheitlicher Software für mindestens Oper, Gewandhaus und Schauspiel zu bilden? Welche Kräfte haben dagegen gewirkt? Weshalb wurde das vom Stadtrat nicht aufgegriffen bzw. weshalb gab es nie intensive Bemühungen sich diesbezüglich politisch durchzusetzen? Kommen Sie selbst hinter meine angeblichen Geheimnisse! Einfach logisch denken!

Werter Klaus, wie soll man “logisch” denken, wenn man als interessierter Bürger kaum mehr weiß als das, was in öffentlichen Medien zu lesen ist, einschließlich aufschlussreicher Kommentare? Logisches Denken verlangt nämlich zuvor, dass man überhaupt Tatsachen zur Verfügung hat, die man eben logisch kombinieren kann.

Wenn eine solche Zentralverwaltung nicht zustandekam, muss sie rein logisch noch nicht einmal “verhindert” worden sein, es könnte auch purer Defätismus der Stadtverwaltung vorgelegen haben. Meine politische Lebenserfahrung würde als Minimalvariante sagen, dass die Leute in den diversen Verwaltungen der einzelnen Eigenbetriebe einfach in den Sesseln kleben bleiben und möglicherweise auch gar nicht entlassen werden können.
Wenn ich anfange, mir die von Ihnen benannten Partikularinteressen auszuspinnen, frage ich mich schon, was für Leute das überhaupt sein könnten. Ich meine, was brächte es mir als Investor oder sonstwie “reichem” Mann, Einfluss auf Oper und Gewandhaus zu nehmen? Bei Stadtpolitikern würde ich lieber versuchen, auf Immobilienprojekte/Baulandplanungen Einfluss zu nehmen, da würde mehr Geld herausspringen. (Aber gut, dass ich für sowas viel zu harmlos bin und wegen meinetwegen vieler Euros trotzdem nicht meine Lebenszeit verschwenden möchte, für mich habe ich echt Besseres zu tun.)

Wenn man mit Partikularinteressen das übermäßige Bestreben einiger Kreise in Leipzig und größerer Umgebung zur Durchsetzung eigener wirtschaftlicher, kultureller und politischer Interessen definiert, dann ist diese Auslegung gar nicht einmal so schlecht.

Meine Kenntnisse als Geheimnisse zu bezeichnen, sind mehrere Nummern zu groß. Auch wenn ich viele Insiderkenntnisse besitze.

Es war beispielsweise vorhersehbar, was mit der Wahl des Herrn Hartmann als Chef des Schauspiels auf Leipzig zu kommt. Trotzdem wurde er vom Stadtrat bestätigt. Wie war das möglich? Weshalb hat man es nie geschafft, eine Zentralverwaltung unter einheitlicher Leitung und einheitlicher Software für mindestens Oper, Gewandhaus und Schauspiel zu bilden? Welche Kräfte haben dagegen gewirkt? Weshalb wurde das vom Stadtrat nicht aufgegriffen bzw. weshalb gab es nie intensive Bemühungen sich diesbezüglich politisch durchzusetzen? Kommen Sie selbst hinter meine angeblichen Geheimnisse! Einfach logisch denken!

Sie scheinen “investigativen Journalismus” damit gleich zu setzen, dass derartige hochgejubelte Journalisten dahin gehen, wo es weh tut. Das hatte ich auch einmal gedacht. In der Zwischenzeit habe ich begriffen bzw. schmerzlich begreifen müssen, dass die meisten davon die hochtrabende Bezeichnung “investigativer Journalist” nicht verdienen. Sie kratzen bei (durchaus) brisanten Themen genauso an der Oberfläche wie alle anderen auch. Sie formulieren es nur anders.

Schon längere Zeit bin ich beispielsweise auf der Suche nach wenigsten einen dieser sogenannten investigativen Journalisten, der mit meiner Unterstützung – einschließlich meines (Fach)Buches “Finanzrevisor Pfiffig aus der DDR” – sachlich aber knallhart aufzeigt, dass beim Flughafen Berlin/Brandenburg die zuständigen Rechnungshöfe (Bundesrechnungshof, Berliner Rechnungshof, Brandenburger Rechnungshof) nicht eine Rechnung, geschweige denn eine Vergabe oder Schlussrechnung, neutral geprüft haben, weil das u.a. politisch nicht gewollt ist. Alle bisher von mir informierten bzw. darum gebetenen investigativen Journalisten haben bei diesen politischen Skandal weiche – sehr weiche – Knie und mehr als zittrige Hände bekommen!! Das ist bzw, war dann doch zuviel des Brisanten!!!!!!!!

Ich arbeite mit Hochdruck an der Thematik. Wenn alles so abläuft, wie es sich seit heute abzeichnet, dann bin ich nicht auf diese angeblichen investigativen Journalisten angewiesen. Werde jedoch auch keinen abweisen, der sich doch ins bzw. wenigstens ans Feuer wagt.

> wer in Leipzig die Fäden bezüglich der “Hochkultur” in der Hand hat, Das ist weder das Stadtparlament, noch Herr Faber und auch nicht der OBM.

Interessant. Also werden die hochkultuellen Eigenbetriebe von Partikularinteressen gesteuert? Liegen mithin Einflussnahme und Korruption vor?

Kann schon sein, Klaus, dass Sie Ihr Geheimnis womöglich mit ins Grab nehmen wollen. Aber dann ist es einfach uninteressant, dass Sie etwas wissen (könnten).

Hoffen wir also auf investigativen Journalismus in Leipzig. Lizzy und LZ kommen aber hier wohl noch nicht ganz in die Puschen…

Ich habe es heute gewagt, in der Geschäftsstelle der CDU Fraktion anzurufen. Mein Hinweis, dass doch die CDU nie etwas Konstruktives zu dieser Problematik beigetragen hat, wurde abgewürgt. Die jetzigen Abgeordneten der CDU wären alle neu im Parlament und greifen das nun wieder auf. Nun soll das Spiel wieder von vorn beginnen. Die Idiotie kennt in Leipzig keine Grenzen mehr. Auch nicht (oder besonders?) bei der CDU.

Sir betrachten hier aber fast ausschließlich die Personalkosten, die ein sehr großer Teil der Aufwendungen sind. Das war bzw. ist jedoch nicht die Wurzel dieser Problematik!!

“Die Kosten in den Eigenbetrieben Kultur laufen – allein schon durch tarifbedingte Kostensteigerungen – immer mehr aus dem Ruder. Und die Stadt muss, wenn sie die Häuser nicht gefährden will, jedes Jahr ein paar Millionen mehr zugeben.”

Das (steigende Personalkosten) ist aber kein Zeichen für Mißwirtschaft oder Fehlplanung, sondern ein Fakt, mit dem auch alle Unternehmen und sonstigen Einrichtungen umgehen müssen. Üblicherweise versucht man das zum einen durch Preissteigerungen und andere Maßnahmen zur Erhöhung des Umsatzes/Ertrages zu kompensieren, und wenn das nicht hilft, kommen Einsparungen, meistens am Personal, zur Anwendung. Wenn es nicht gelingt, die Einnahmen der Häuser entsprechend zu erhöhen (was zum einen durch die Kapazitäten und zum anderen durch die Nachfrage wie auch soziale Gesichtspunkte (Teilhabemöglichkeiten) limitiert wird), Kosteneinsparungen durch Personalabbau andererseits wegen der negativen Auswirkungen auf die Qualität des Angebotes auch nicht gewollt sind, bleibt ja gar nichts anderes übrig, als die Zuschüsse aus dem Haushalt der Stadt zu erhöhen…

Dass Dresden Leipzig gerne am ausgestreckten Arm verhungern lassen würde, ist kein Geheimnis, aber den Stolz sollte Leipzig schon haben, den Dresdnern diesen Triumph nicht zu gönnen – auf keinem Gebiet…

Der Ärger der Leipziger CDU-Fraktion aber wird jetzt besonders geschürt durch die Wirtschaftspläne der großen Häuser, die jedes Jahr um Millionenbeträge größer werden. 2015 ist für die Christdemokraten die Grenze der Geduld erreicht.

Was hat denn die Leipziger CDU bisher diesbezüglich an Reformvorschlägen unterbreitet? Nichts von Bedeutung! Genauso wie alle bisherigen Parteien im Stadtrat. Auch wenn ich mich wiederhole. Der ideale Zeitpunkt für umfassende Umstrukturierungen war der Abgang des ehemaligen langjährigen hervorragenden Verwaltungsdirektors des Gewandhauses in den Ruhestand. Doch auch die CDU hat das nicht erkennt. Das ist nun einmal so, wenn man zu viel Fett auf der Brille hat.

Dieses Gutachten war vollkommen überflüssig.

Scheinbar hat auch die CDU immer noch nicht begriffen, wer in Leipzig die Fäden bezüglich der “Hochkultur” in der Hand hat, Das ist weder das Stadtparlament, noch Herr Faber und auch nicht der OBM. Nun werden viele rätseln, wer es dann sein kann bzw. ist? Ich bitte um Verzeihung, aber bezüglich der Beantwortung lasse ich sie im Regen stehen,

Wünsche einen angenehmen Tag

Schreiben Sie einen Kommentar