Bereits am 1. Dezember verwies die Fraktion Die Linke im Leipziger Stadtrat auf die gefährliche Vermischung mehrerer soziokultureller Baustellen in Leipzig. Die Situation habe sich seitdem nicht verändert, sondern eher verschärft, stellen Dr. Skadi Jennicke, Dr. Ilse Lauter und Sören Pellmann aus der Linksfraktion gemeinsam fest.

“Es fehlt ein soziokulturelles Konzept für den Stadtteil Grünau, das sich am ebenfalls ausstehenden integrierten Stadtteilkonzept orientierten sollte. Seit Monaten arbeitet man in der Verwaltung an einem Betreiberkonzept für den Offenen Treff Völkerfreundschaft, an einem Plan für das Bildungszentrum Grünau mit Stadtbibliothek und VHS – bislang ohne Ergebnis, zumindest ist keines davon öffentlich”, kritisieren die drei Linke-Stadträte. “Unterdessen wird offenkundig versucht, das Grünauer KOMM-Haus per Dauer-Evaluation ausbluten zu lassen und seit dem Sommer gibt es keinen Betreiber des Gohliser Buddehauses. Das sind eine Menge Lücken und Leerstellen. Und die drohen jetzt gefährlich miteinander vermengt zu werden.”

So langsam wird die Lage für den verantwortlichen Bürgermeister Michael Faber (Die Linke) recht ungemütlich. Er hat jetzt zwar die Hochkultur wieder in seiner Regie. Dafür fehlt augenscheinlich jede strategische Vorarbeit für die Soziokultur in der Stadt.

Die Fraktion Die Linke erneuert deshalb ihre Forderung nach einer zeitnahen integrierten und nachhaltigen Lösung für die Soziokultur in Grünau, die auf die sich verändernden soziodemographischen Bedingungen in diesem Stadtteil zugeschnitten ist und alle Partner auf Augenhöhe einbezieht. Dazu gehöre auch eine ämterübergreifende Zusammenarbeit, die diesen Namen verdient und nicht darin mündet, sich wechselseitig Kosten zuschieben zu wollen.
Die Anfrage für die Ratsversammlung am 21. Januar als PDF zum download.

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