Am 6. Mai 2014 purzelte der Vorschlag der Verwaltung aus der Oberbürgermeisterrunde: Die "Förderschule Thonberg" in der Riebeckstraße 50 sollte in die Hainbuchenstraße 13 in Leipzig-Paunsdorf umziehen. Bis heute befindet sich die Schule am Schulstandort Riebeckstraße 50, den sie gemeinsam mit der 77. Schule (Grundschule) nutzt. Protest gab es damals umgehend aus den Reihen der SPD und vom Stadtelternrat. Auch die CDU beschäftigte sich mit dem Vorschlag und brachte einen eigenen Umzugsplan aufs Gelände der Alten Messe auf den Weg.
Eine Menge Aufregung rings um das sensible Thema “Schüler mit geistiger Behinderung”. Nun meldete die Verwaltung: April, April – wir prüfen nun doch den Verbleib am alten Standort.
Formuliert hatte die CDU ihren Vorschlag als Prüfauftrag an die Stadt. So sei es durchaus möglich – wenn denn nun schon ein Umzug ins Auge gefasst würde – einen Umzug auf das Gelände der Alten Messe, hier in die Messehalle 13, zu erwägen. Im Vorschlag heißt es: “Auf dem Alten Messegelände plant ein Projektentwickler, ein Haus für Kinder zu errichten: In der Messehalle 13 sollen eine freie Grundschule, eine Kindertagesstätte und ein Indoorspielplatz entstehen. Dieses Gebäude scheint darüber hinaus geeignet, um auch die Förderschule Thonberg aufzunehmen. Die benötigten Räume könnten im Südteil des Gebäudes und weitgehend nach den Wünschen der Förderschule eingerichtet werden.”
Auch die soziale Durchmischung und somit der Inklusionsgedanke sei hier gegeben. Ein weiterer Punkt: “Die behinderten Schüler können im Stadtteil bleiben, die Nähe zu den Behindertenwerkstätten wäre weiterhin gewährleistet. Die sozialen Kontakte im Stadtteil können weiter gelebt werden”, so die CDU. Der Name könnte zudem bleiben, die Kosten würden gar sinken, da man dann nur noch Miete im privaten Projekt auf dem Messegelände zu entrichten hätte.
Förderschule Thonberg: Geplante Verlegung ins abgelegene Paunsdorf sorgt für Ärger
Am Dienstag, 6. Mai …
Alles in Allem – abgesehen von den oft genauer zu betrachtenden Kostenargumenten – ein guter Vorschlag, wäre da nicht der Rückzieher der Stadtverwaltung, welcher alle weiteren Gedankenspiele obsolet machen könnte. Die Verwaltung empfahl im Vorfeld die Ablehnung der CDU-Initiative zur Prüfung mit einem einfachen Argument: “Die Stadt Leipzig prüft derzeit Möglichkeiten zum Verbleib der Schule Thonberg (Schule für geistig Behinderte) am Schulstandort Riebeckstraße.”
So standen also zwei verschiedene Prüfvorhaben auf der Tagesordnung.
Für den Antrag der CDU-Fraktion sprach Karsten Albrecht. “Rein in die Kartoffeln, raus aus den Kartoffeln, und das, obwohl jeder weiß, dass die Gewöhnungsphasen grade für geistig Behinderte sehr schwierig sind. Viel Arbeit, viele Ideen, viele Leute – alles umsonst. Die heiße Kartoffel wurde wieder aus der Hand gelegt. Deshalb ziehen wir unseren Antrag natürlich wieder zurück.”
Der Umzug entfällt, die Stadt wird also den Standort an der Riebeckstraße 50 weiterentwickeln.
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