Die Petrischule, Oberschule der Stadt Leipzig in der Südvorstadt, beklagt seit nunmehr drei Jahren eine defekte Heizungsanlage. Diese lässt sich seit Auftreten des Defektes lediglich im Havariemodus auf Volllast fahren oder jedoch komplett abschalten. Hintergrund ist eine defekte Reglertechnik von Anfang der 90er Jahre eines nicht mehr am Markt agierenden Herstellers und für die keine Ersatzteile mehr erhältlich sind, was letztlich eine Kompletterneuerung der Heizungsanlage notwendig macht.
Der Defekt hat zur Folge, dass es im Schulgebäude und den Klassenräumen entweder zu kalt oder zu heiß ist. Begegnet wurde diesem Problem vor allem in den kälteren Monaten mit einem Öffnen der Schulfenster bei gleichzeitigem Heizungsbetrieb oder eben mit der Inkaufnahme von Temperaturen unter 18 Grad Celsius. In Folge des Heizungsdefektes ist es nach Angaben der Schule zu einem deutlichen Anstieg der Krankheitsfälle in der Schülerschaft gekommen. Aber diese Art des Heizens treibt auch die Heizkosten in die Höhe. Das Geld wird regelrecht zum Fenster hinausgeblasen.
Da die Stadt Leipzig als zuständiger Schulträger trotz Kenntnis des Problems seit drei Jahren untätig die Situation in Kauf nimmt, hat nunmehr die Schulleitung angekündigt, nicht mehr länger die Gesundheit der Kinder leichtfertig aufs Spiel zu setzen, sondern ab sofort bei Zimmertemperaturen unter 19 Grad den Schulunterricht zu beenden.
“Das Handeln bzw. Nichthandeln der Stadt der letzten drei Jahre passt sich nahtlos in das Bild ein, welches meine Fraktion seit jeher scharf kritisiert, dass sich die Mittel für die bauliche Unterhaltung ungenügend im Haushalt der Stadt wiederfinden”, kommentiert Katharina Krefft, Vorsitzende und schulpolitische Sprecherin der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, diesen Vorgang. “So werden statt der mindestens benötigten 13 Millionen Euro lediglich 9 Millionen Euro jährlich zur Verfügung gestellt. Dies ist einerseits nicht ausreichend, dem bestehenden Sanierungsstau zu begegnen und diesen abzubauen, geschweige denn die dringlichsten baulichen Probleme an den Schulen zu lösen.”
Das hat in den letzten Jahren vermehrt zu Problemen geführt – von desolaten Fenstern und Toiletten bis hin zu akuten Problemen auch mit Technik, die “erst” vor 20 Jahren installiert worden ist. Von einem planmäßigen Sanierungszyklus für Leipzigs Schulen kann nicht einmal ansatzweise die Rede sein.
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Katharina Krefft: “Die seit drei Jahren ausgesessene Havarie an der Petrischule mündet nun in der Ankündigung der Schulleiterin, bei unzumutbaren Temperaturen ‘kältefrei’ zu geben. Diese demonstrative Maßnahme unterstützt meine Fraktion sehr, da es nicht hinnehmbar ist, die Verantwortung für das gesundheitliche Wohl der Schülerinnen und Schüler auf die Lehrkräfte und die Schulleitung abzuschieben.”
Aber das zuständige Amt hat zumindest schon mal angekündigt, sich das Problem vor Ort ansehen zu wollen.
“Ich begrüße die Ankündigung der Verwaltung, sich in der kommenden Woche bei einem Ortstermin ein Bild vom aktuellen Stand zu machen und dieses Problem möglichst schnell zu beheben, indem die dringend benötigten finanziellen Mittel zur Erneuerung der Heizungsanlage zur Verfügung gestellt werden”, lobt Krefft. “Wir hoffen, dass somit kurzfristig wieder ein reibungsloser Schulbetrieb gewährleistet werden kann! Da nach Angaben der Verwaltung an weiteren drei Schulen in Leipzig solche Heizungsanlagen verbaut sind und dort ebenso Havarien drohen, erwarte ich eine entsprechend konsequente Berücksichtigung bei der Erstellung des anstehenden Haushaltsplanentwurfes.”
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