Bereits im Januar hatte die Fraktion der Linken mit einer Anfrage an den Oberbürgermeister ihr Interesse an den Skate-Anlagen in Leipzig signalisiert. Die zirka 20 Skate-Anlagen (Heizhaus in Grünau, Anlage im Stadtteilpark Reudnitz, am Richard-Wagner-Platz, Robert-Koch-Platz und am Conne Island) der Stadt seien zum Teil in marodem Zustand und müssen dringend saniert werden.
16 Anlagen befinden sich in kommunaler, vier in privater Trägerschaft. Die Linke will in ihrem Antrag den Stadtrat beauftragen “die bestehenden städtischen Skate-Anlagen im öffentlichen Raum nutzungsfähig zu erhalten und für eine regelmäßige Wartung zu sorgen.” Dazu müssen notwendige Reparaturen und gegebenenfalls bauliche Veränderungen vorgenommen werden, heißt es im Antrag der Linken. Des Weiteren soll die Einrichtung eines Skate-Parks im Stadtgebiet geprüft werden. Dieser soll mindestens 1.500 qm umfassen und innenstadtnah gelegen sein. In Leipzig existiert bisher jedoch kein großräumiger Skate-Park wie beispielsweise in Halle (1.500 qm), Dresden (900 qm) und Plauen (1.700 qm), so die Begründung des Antragstellers.
Keine öffentliche Anlage in Leipzig ermögliche eine gleichzeitige Nutzung von mehr als 20 Personen. Der Bedarf nach einer solchen Anlage sei unverkennbar und lasse sich an den rege genutzten Anlagen sowie an der wachsenden Zahl von Kindern und Jugendlichen ablesen. Skaten sei, so die Begründung, aufgrund seiner Niedrigschwelligkeit und der Möglichkeit, dies zwanglos im öffentlichen Raum auszuüben, eine unter jungen Menschen sehr beliebte Freizeitbeta”tigung. Bei beiden Vorhaben, der Sanierung bestehender Anlagen und dem Bau eines Skate-Parks, soll auf die Kompetenz von Vereinen und Initiativen zurückgegriffen werden.
Im Verwaltungsstandpunkt vom 15. Juli eingereicht vom Dezernat für Umwelt und Ordnung wird der ersten Beschlussvorlage zugestimmt. Rahmen der zur Verfügung gestellten Haushaltsmittel sollen die bestehenden städtischen Skate-Anlagen im öffentlichen Raum weiterhin nutzungsfähig erhalten und regelmäßig gewartet werden. Von den 10 Skate-Anlagen in Verantwortung des Amtes für Stadtgrün und Gewässer wurden in den letzten Jahren die Geräte im Reudnitzer Park und im Clara-Zetkin-Park saniert. Der stark frequentiere Skater-Park in Gru”nau soll in diesem Jahr saniert werden. Auch die Anlagen auf dem Richard-Wagner-Platz und im Outdoorpark des Conne Island e.V. wurden erneuert. Am Indoorangebot der Urban Souls e.V. im Heizhaus in Gru”nau wurde ein ergänzendes Angebot im Freien geschaffen.
Bezüglich der Schaffung eines großräumigen Skate-Parks gibt es allerdings Einwände. Die Stadt Leipzig soll zwar beauftragt werden, im Rahmen der Erarbeitung des neuen “Sportprogramms 2016 – 2024 für die Stadt Leipzig” die Sinnfälligkeit der Erweiterung der Skate-Angebote einschließlich möglicher Standorte zu prüfen. Doch sieht man im Erhalt und der lokalen Weiterentwicklung des in Leipzig bestehenden Netz dezentraler Angebote zum Skaten als Herausforderung, zu der sich die Stadt bekenne. Die Angebote im WK 2 in Grünau und im Conne Island seinen zwei sachsenweit einzigartige. Für die Sanierung der städtischen Fläche im Skaterpark in Grünau sollen 2014 “erhebliche Mittel” zum Einsatz kommen.
Der großräumige Skate-Park in innenstadtnaher Lage sei gegenwärtig weder bezüglich der finanziellen Investition, noch der Unterhaltungskosten, durch die Stadt realisierbar. Auch die Auswahl eines zentral gelegenen Grundstückes, das den bauordnungsrechtlichen Anforderungen gerecht wird, sei problematisch. Die Suche nach Alternativen für die Anlage am Richard-Wagner-Platz habe das bereits gezeigt. Sofern sich neue Standort- und Finanzierungsoptionen ergeben, soll eine detaillierte Prüfung erfolgen. “Sollte sich ein privater Investor und Betreiber finden, welcher ein Angebot dieser Art realisieren möchte, steht die Stadtverwaltung dem aufgeschlossen gegenüber.”
Juliane Nagel (Linke) kritisiert in ihrer Rede, dass die Verwaltung eher Schadensbegrenzung betreibe als eine Aufwertung der Anlagen herzustellen. Der Verwaltungsausschuss sei demnach nicht zufriedenstellend und man erwarte von Seiten der Linken eine ernstgemeinte Prüfung, bei der auch Experten aus der Skaterszene mit eingebunden werden. Die Forderung nach einem großräumigen Skat-Park sei aufgrund des schwindenden Freiraums und des wachsenden Bedarfs keine unbegründete, so Nagel. Der große Andrang in Städten wie Halle oder Dresden verdeutliche das.
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Isabel Siebert (FDP) beantragte eine punktweise Abstimmung. Dem ersten Punkt (Sanierung der vorhandene Anlagen) könne man von Seiten der FPD zustimmen. Punkt zwei (Schaffung eines Skate-Parks) sei aufgrund anderer Dringlichkeiten im Kinder- und Jugendbereich nicht zustimmungsfähig.
Katharina Krefft (Grüne) unterstützt ebenfalls den Antrag der Linken. Die Stadt habe Sorge zu tragen für den Erhalt der Kinder- und Jugendangebote. Krefft kritisierte das “Fahren auf Verschleiß”, das die Situation nur verschlimmere.
Dr. Sabine Heymann (CDU) kündigte an, dass sich ihre Fraktion bei der Abstimmung enthalten werde, merkte aber an, dass es mit der Niedrigschwelligkeit nicht so weit her sei und ein erheblicher Aufwand in solche Projekte gesteckt werden müsse.
Beide Beschlussvorlagen in der Fassung des Verwaltungsstandpunktes wurden mit wenigen Gegenstimmen und Enthaltungen angenommen.
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