Bereits zum Internationalen Frauentag und zum Equal Pay Day waren die StadtratskandidatInnen der Leipziger SPD Katharina Schenk, Tino Bucksch und Björn Bloss auf Leipzigs Straßen unterwegs, um die Meinung der Leipzigerinnen und Leipziger zu konkreten kommunalen Fragen einzuholen. Diesmal befassen sich die Infostände, die in drei verschiedenen Stadtteilen veranstaltet werden, mit dem Thema Kultureuro.

“Wir wollen uns auf der Straße umhören und erfahren, was die Leipzigerinnen und Leipziger von einer festen Abgabe pro Hotelbettenübernachtung halten. Die meisten kennen das Verfahren ja aus dem Urlaub an der Ostsee. Aber es gibt auch immer mehr Städte fernab des Meeres, die eine solche Abgabe einführen, zum Beispiel Dresden. Eine feste Abgabe könnte helfen, die Kulturlandschaft Leipzigs mitzufinanzieren. Schließlich wird sie nicht nur von LeipzigerInnen genutzt”, erklären Bucksch, Bloss und Schenk ihre Motivation.

Vorgeprescht war im Februar die Linksfraktion im Stadtrat, die – nach dem Vorbild der Landeshauptstadt Dresden – auch in Leipzig die Einführung einer Kurtaxe gefordert hatte. Auch wenn man nach Leipzig eher nicht zur Kur kommt, sondern eher, um hier was zu erleben. Kultur zum Beispiel, die sich die Stadt auch jedes Jahr über 100 Millionen Euro kosten lässt für Oper, Gewandhaus, Schauspiel, den Zoo nicht zu vergessen und auch nicht die reiche Museenlandschaft. All das zusammen ist Teil der steigenden Attraktivität der Stadt Leipzig, die gerade bei Städte- und Kulturreisenden immer stärker nachgefragt ist. 2,7 Millionen Übernachtungen wurden 2013 gezählt. Leipzigs Tourismuschef Volker Bremer geht von einem Potenzial von über 3 Millionen aus.

Nur finanziert die Stadt ihr großes Angebot an Kultur zum größten Teil eben auch aus ihrem eigenen Haushalt. Und die Diskussion um das Actori-Gutachten hat gezeigt, wie eng die finanziellen Spielräume mittlerweile sind.

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“Ich liebe die breite Kulturlandschaft Leipzigs und nutze sie gern. Gleichzeitig sehe ich, wie stark die Kultur unter ungewisser oder sinkender Finanzierung leidet”, erklärt Katharina Schenk, die die Überprüfung der Einführung eines Kultureuros auch auf ihrer Website fordert. “Deswegen fände ich es angemessen, das Modell eines Kultureuros auch für Leipzig in Erwägung zu ziehen. So würden auch die TouristInnen an der Finanzierung der breiten Kulturangebote beteiligt.”

“Der Gedanke ist doch zunächst erst einmal einleuchtend: Wer die Kultur Leipzigs genießt, beteiligt sich mit einem festen Betrag. Ich kann mir nicht vorstellen, dass deswegen weniger TouristInnen nach Leipzig kommen”, findet Tino Bucksch. “Ich habe zumindest noch nie gehört, dass jemand seinen Urlaub an der Ostsee fallen ließ, nur weil dort eine Kurtaxe erhoben wird. Schließlich ist genau das breite Kulturangebot in Leipzig der große Anreiz, einen Besuch der Stadt zu planen.”

Und nicht nur die Hochkultur ist ja auf finanzielle Unterstützung durch die Stadt angewiesen. Ein “Kultureuro” sollte auch der freien Szene zugute kommen, findet Björn Bloss: “In meinem Wahlkreis blüht das kulturelle Leben. Wenn der Kultureuro eine Abgabe wäre, die zweckgebunden direkt an freie und städtische Träger fließt, wäre das eine tolle Unterstützung. Ich bin auf das Feedback an den Ständen gespannt.”

Die Infostände der drei finden am Donnerstag, 10. April, statt. Auftakt bildet der Stand in der Elisabethstraße, Ecke Dornberger Straße in Vokmarsdorf zwischen 10:00 und 12:00 Uhr. Die zweite Aktion findet von 12:30 Uhr bis 14:30 Uhr am Konsum Grassistraße/Haydnstraße im Musikviertel statt. Den Abschluss bildet die Aktion auf dem Lindenauer Markt von 15:00 Uhr bis 17:00 Uhr.

Die Websites der drei SPD-KandidatInnen:

www.katharinaschenk.de

www.tino-bucksch.de

www.bjoern-bloss.eu

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