Es muss weiter gehen. Hier. In diesem schönen Haus in der Gottschedstraße 16. Noch klebt die Beschriftung "Skala" an den Schaufenstern. Doch seit März 2013 ist hier Ruhe im Spielbetrieb. Aus Kostengründen stellte damals Schauspiel-Intendant Sebastian Hartmann den Betrieb in der kleinen Studio-Bühne ein. Linke und Grüne aber möchten den kleinen Theater-Standort in der Gottschedstraße gern erhalten.
Die Fraktionen Bündnis 90/Die Grünen und Die Linke haben dazu einen gemeinsamen Antrag eingereicht, der den Erhalt der ehemaligen Spielstätte Neue Szene/Skala als Standort für eine kulturelle Nutzung fordert.
Denkbar ist aus ihrer Sicht hier der Verkauf der Liegenschaft Gottschedstraße 16 an einen gemeinnützigen Träger oder die langfristige Überlassung, etwa durch einen Erbbaupachtvertrag. Hintergrund für dieses Ansinnen sind die Bestrebungen der Cinémathèque, das ehemalige Theater zu einem Kino und Zentrum für gemeinnützige und kommerzielle Filmdienstleister zu entwickeln.
Bis heute bespielt die Cinémathèque Leipzig die naTo mit vier bis fünf Spieltagen in der Woche und zeichnet für das Kinoprogramm des Hauses in der Karl-Liebknecht-Straße verantwortlich. Die Stadt fördert das Programm der Cinémathèque im Rahmen Institutioneller Förderung anteilig. Andere öffentliche Träger geben Projektmittel. Der Verein versucht aber auch, seinen Spielbetrieb auszuweiten, um das Angebot eines anspruchsvollen, nichtgewerblichen Programms aufrechterhalten zu können.Hauptziel ist nun schon seit Jahren eine eigene Spielstätte, die ein tägliches Abspiel, freie Disposition und damit die bestmögliche Auswertung einzelner Filme und Filmreihen ermöglicht.
Das letzte mit großem Aufwand voran getriebene Projekt für eine solche eigene Abspielstätte mit zwei Sälen im “Kunst- und Gewerbehof Feinkost” (2004-2006) scheiterte. Ist nur die Frage, ob sich der Schritt in die Westvorstadt finanzieren lässt und die Stadt ein offenes Ohr für das Anliegen hat.
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“Ein solches Modell einer Mischnutzung hätte den Vorteil, dass die Stadt als Fördermittelgeber fristig sogar entlastet werden könnte”, erläutern die Linke-Stadträtin Dr. Skadi Jennicke und Grünen-Stadtrat Wolfram Leuze ihr Anliegen.
Aktuell sei zu erwarten, dass die Stadtverwaltung die Gottschedstraße mit maximalem Gewinn veräußern wird, um damit den Ausbau der ehemaligen Diskothek Schauhaus zu einer Zweitspielstätte des Schauspiels zu finanzieren.
“Ziel sollte jedoch nicht in erster Linie ein rein finanzieller Maximalprofit sein, sondern die ausgewogene Balance zwischen ökonomischen und kulturellen Interessen. Für Leipzig als Medienstandort wäre ein solches Film- und Medienzentrum ein weiterer Attraktionszuwachs”, betonen die beiden.
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