Der angekündigte Zwischenabschluss der Intendanz von Sebastian Hartmann zum Stichtag 31. Juli 2013 liegt vor, teilt die Leipziger Stadtverwaltung am heutigen Donnerstag, 5. Dezember, mit. Die Prüfung durch die städtische Beratungsgesellschaft bbvl bestätigt grundsätzlich das bereits seitens des Schauspiels mündlich vorgetragene Defizit von mehr als 400.000 Euro. Und auch die Ursache kann sehr konkret benannt werden.

Ursächlich seien – so die bbvl – vor allem Mehraufwendungen für die “Leipziger Festspiele” und der Umbau des Schauspielhauses zur “Arena”, beides Aktionen aus dem letzten Jahr der Intendanz von Sebastian Hartmann. Die Leipziger Linksfraktion hatte schon im März nachgefragt, was Hartmanns opulenter “letzter Akt” denn kosten würde. Die Prüfung habe ferner ergeben, dass die “Weiße Nacht” auf Schloss Beesenstedt nicht Bestandteil der Wirtschaftsplanung des Schauspiels gewesen war. Auch das unter der Ägide von Sebastian Hartmann.

Der Prüfung zugrunde lagen die Daten der einzelnen Quartale, die zum Intendantenwechsel am 31. Juli/1. August abgegrenzt wurden, sowie vertiefende Stichproben. Auch das für den neuen Intendanten vorgegebene, bereits vor dem 31. Juli bereitgestellte Budget zur Vorbereitung der Spielzeit 2013/14, wurde herausgerechnet.

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Die verantwortliche Betriebsleitung hatte am Mittwoch Gelegenheit, sich zu den Ergebnissen im zuständigen Gremium zu äußern, so die Stadtverwaltung zu dem Thema. Sie hat dort ihre – abweichende – Sicht, insbesondere zum künstlerischen Budget, vorgetragen. Der ehemaligen Betriebsleitung wird in den nächsten Tagen ein Fragenkatalog mit der Bitte um Beantwortung zugesandt werden.

Unabhängig von dem Ergebnis wird sich der Stadtrat mit einem Nachtragswirtschaftsplan für das Schauspiel befassen.

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