"Alle Leistungen zum Freiheits- und Einheitsdenkmal werden entsprechend dem Vergaberecht vergeben", sagte Kulturbürgermeister Michael Faber heute auf Bürgeranfrage im Stadtrat. Gudrun Neumann hatte die Anfrage gestellt: "Weder der Ort der möglichen Aufstellung auf dem Wilhelm-Leuschner-Platz zur Platzgestaltung, der keine Rolle zur Wendezeit spielte, noch einer der bisher vorgestellten Entwürfe würdigt unser aller Gedenken."
“Trifft es zu, dass Sie als Oberbürgermeister mit den Geldgebern Bund und Freistaat eine Verpflichtung eingegangen sind, nur einen der drei prämierten Entwürfe für das Denkmal ausführen zu dürfen, ansonsten verfallen die im Haushalt eingestellten Mittel, wenn zum Beispiel der Stadtrat eine andere Entscheidung trifft?” Und Neumann fragte nach, ob der Stadtrat informiert war. “Es war eine öffentliche Ausschreibung, insofern war der Prozess nachvollziehbar”, so Faber. Neumann wünschte sich, zeitnäher informiert zu werden, nicht nur aus den großen Medien, und sagte, dass es in der Bevölkerung große Vorbehalte gegen die Entwürfe gebe. “Woher nehmen Sie den Plural?”, fragte Faber zurück.
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Leserzuschriften der Leipziger Volkszeitung sowie Rückmeldungen von Zeitzeugen entnehme er eine positive Bewertung des Denkmals. “In allen rechtlichen Fragen haben wir lauter gehandelt. Ihre Vorbehalte sind eher ästhetisch. Dass die Ästhetik die öffentliche Meinung spaltet, ist meiner Meinung nach normal bei einem solchen Projekt”, sagte Faber.
Ein CDU-Stadtrat prangerte an, dass die Stadträte erst auf Nachfrage erfahren hätten, dass es Klagen gegen das Vergabeverfahren gibt: “Wann fangen Sie an, mit offenen Karten zu spielen, wenn es um dieses Denkmal geht?” Faber dazu: “Es ist normal, dass erst geprüft werden muss, ob diese Klagen zulässig sind.” Eine verfrühte Veröffentlichung halte er für nicht förderlich. Auf Nachfrage, ob die zuständigen Stadträte im Kulturausschuss informiert worden seien, sagte Faber, dass dies dort diskutiert worden sei. “Ich erlebe die Stadträte dort als sehr wach”, so Faber.
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