Die Weiterentwicklung der Entwürfe für das Leipziger Freiheits- und Einheitsdenkmal ist abgeschlossen. Am Montag, 1. Juli, tagte das Bewertungsgremium - dieses hatte die Stadt einbezogen, um die Weiterentwicklung der drei Preisträgerentwürfe auch auf Grundlage hunderter Bürgerhinweise und -anregungen zu bewerten. Zuvor hatten die Preisträger die Gelegenheit, innerhalb von sechs Wochen ihre Entwürfe im Wesentlichen nach den Hinweisen aus der Juryentscheidung von 2012 zu qualifizieren.

Im Ergebnis der Präsentation der weiterentwickelten Entwürfe durch die Preisträger vor dem Gremium und der anschließenden zweistündigen Debatte liegen nunmehr alle drei Entwürfe in Bezug auf die Beurteilung ihrer Qualität nahezu gleichauf, teilt das federführende Kulturamt mit. Einen leichten Vorsprung verzeichnet der 3. Preisträger mit dem Entwurf “Keine Gewalt – Herbstgarten” von Anna Dilengite, Tina Bara, Alba D’Urbano aus Leipzig.

Es folgen mit knappem Abstand der 2. Preisträger “Eine Stiftung an die Zukunft” von realities:united, Studio for Art and Architecture aus Berlin und der 1. Preisträger ‘Siebzigtausend’ von M+M, Marc Weis, Martin de Mattia, München / ANNABAU und Landschaft, Sofia Peterson, Moritz Schloten, Berlin.
Die weiterentwickelten Entwürfe werden vom 4. bis 17. Juli in der Unteren Wandelhalle des Neuen Rathauses Leipzig öffentlich ausgestellt. Des Weiteren können die aktuellen Entwürfe auf der Internetseite der Stadt Leipzig ab Donnerstag, 4. Juli, unter www.leipzig.de/denkmal eingesehen werden.

Dem Bewertungsgremium gehörten Oberbürgermeister Burkhard Jung, der Bürgermeister für Kultur, Michael Faber, Stadtplanungsamtschef Jochem Lunebach und Stadtrat Roland Quester von Seiten der Stadt Leipzig an; ferner Dr. Michael Roik als Vertreter des Bundes, Dr. Monika Zimmermann als Vertreterin des Freistaates Sachsen, Christine D. Hölzig vom Sachverständigenforum “Kunst am Bau und im öffentlichen Raum”, Prof. Dr. Rainer Eckert vom Zeitgenössischen Forum Leipzig, sowie Prof. Dr. Stefanie Endlich und Prof. Dr. Dieter Daniels als Kunstwissenschaftler. Außerdem waren Vertreter des Bundes, der Sächsischen Staatskanzlei, des Staatsbetriebes Sächsisches Immobilien- und Baumanagement, des VOF-Vergabegremiums der Stadt Leipzig, der Architektenkammer Sachsen, dem Bund bildende Künste Sachsen und weitere Vertreter der Stadtverwaltung Leipzig als Beisitzer anwesend.

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Der Wettbewerb war im Rahmen eines sogenannten Verhandlungsverfahrens organisiert. Nach den Ausschreibungsbedingungen ist die Stadt Leipzig, sofern sie den Auftrag vergibt, daran gebunden, einen der Preisträger des Wettbewerbs zu beauftragen, betont das Kulturamt noch einmal die Unausweichlichkeit aller Schritte, die nun folgen. Laut geltender damaliger Ausschreibung fließen die Ergebnisse des Wettbewerbs mit 60 Prozent in die Vergabeentscheidung ein; sie ergeben sich aus Preisgerichtsentscheid und Weiterentwicklung. Mit der Bewertung vom 1. Juli liegen diese nun vor.

Im Oktober 2013 soll der Stadtrat entscheiden, ob die Verwaltung in Vertragsverhandlungen zur Planung des Denkmals mit den drei Preisträgern treten darf. Hierbei wird es um den Ablauf der Maßnahme, deren Umsetzung und die konkreten Honorare gehen, erläutert das Kulturamt. Diese Kriterien fließen zu 40 Prozent in die Vergabeentscheidung ein. Den Planungsauftrag soll der Preisträger erhalten, der am ehesten die sachgerechte, qualitätsvolle Leistungserfüllung erwarten lässt.

Aber das Rechtsgutachten, das OBM Burkhard Jung eingeholt hat, lässt dem Stadtrat im Oktober auch die Entscheidung darüber offen, ob einer der Entwürfe verwirklicht werden soll. Auch die Presse bekommt erst am Mittwoch zu sehen, was bei der Überarbeitung herausgekommen ist.

www.leipzig.de/denkmal

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