Mit großer Mehrheit hat der Stadtrat heute den Antrag der SPD-Fraktion angenommen, sich zur Unterstützung der Ziele des EBI zu bekennen. Dieser steht für die Europäische Bürgerinitiative "Wasser ist Menschenrecht" und setzte sich zum Ziel, die Privatisierung der Wasserwirtschaft zu verhindern, sowie den Zugang zu Wasser und sanitären Einrichtungen zu verbessern.
“Überall dort, wo Wasser privatisiert wurde, gibt es katastrophale Folgen”, so Stadträtin Heike Böhm (SPD). Sie nannte die Wasserkriege in Bolivien, wo sich der Wasserpreis verdreifacht hat. Auch in Griechenland werde nun auf dem Rücken des Spardrucks die Privatisierung vorangetrieben. Und die Preise haben sich um 400 Prozent gesteigert. Analysten schätzen den Wassermarkt auf eine dreistellige Milliardensumme.
Auch der Stadtrat hatte im Februar bereits den Verkauf des Wassergutes Canitz diskutiert und abgelehnt. Auch Oberbürgermeister Burkhard Jung hatte im Wahlkampf verlauten lassen, ein Verkauf sei mit ihm nicht zu machen. “Das Recht auf Wasser ist gleichbedeutend mit dem Recht auf Leben”, so Stadträtin Böhm, die ihre Kollegen bat, dem Antrag zu folgen. Der Stadtrat stimmte mit großer Mehrheit dafür. Leipzig unterstützt damit offen das Anliegen der Europäischen Bürgerinitiative.
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