Leipzig ist in Sachsen ein trauriger Rekordhalter: 8.741 Haushalten wurde im vergangenen Jahr der Strom abgeklemmt, weil sie nicht bezahlt hatten. "Wie diese Zahl zustande kommt, können wir nicht nachvollziehen", sagte Sozialbürgermeister Thomas Fabian heute in der Stadtratssitzung. Das Problem ist, dass es in Leipzig zwei Netzbetreiber und eine Vielzahl an Stromanbietern gibt. Die Zahl 8.741 ist die von der Netz Leipzig GmbH gemeldete."
Fabian vermutet, dass es der gesamtwirtschaftlichen Situation geschuldet ist, dass die Zahl weit höher liegt als in Dresden. Dort liegt sie bei nur rund 3.000. Auf die Frage, wie die Stadt zu helfen gedenkt, führte Fabian aus, dass man vor allem Beratung anbiete, wie Stromverbrauch und damit die Kosten zu senken seien. “Der Stromsparcheck der Caritas kommt für so etwas sogar ins Haus”, fügte er an. Zwischen 800 und 900 Haushalten gewährte die Stadt einen Kredit für ausstehende Stromrechnungen, so dass erst ein Mal die Stromversorgung wieder aufgenommen werden konnte.
Nicht mit dieser Antwort zufrieden gab sich Stadträtin Naomi-Pia Witte von der Fraktion Die Linke. “Ist es richtig, dass in Leipzig mehr Menschen der Strom abgeklemmt wurde als in Dresden und Chemnitz zusammen?” Darauf antwortete Fabian mit Ja. Warum das so ist und warum Leipzig über dem Bundesdurchschnitt liegt – normal wäre ein Prozent aller Haushalte, doch Leipzig liegt bei drei Prozent – darauf hatte der Sozialbürgermeister keine Antwort.
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“Dazu liegt mir nichts vor”, sagte er. “Mich hat es fast vom Hocker gehauen, als ich die Zahl gelesen habe”, antwortete Witte. “Finden Sie das nicht dramatisch?” Fabian sagte darauf, es gehe nicht um die Dramatik, sondern im ersten Schritt darum zu klären, was die Zahl 8.741 genau bezeichne. “Wir wissen nicht, wie lange diese Abschaltungen waren. Ich denke, dass es nicht so schlimm ist, wenn dies für ein paar Tage passiert, wie eine längerfristige Abschaltung.” Fabian und Witte einigten sich zunächst darauf, dies im Fachausschuss zu besprechen.
Oberbürgermeister Burkhard Jung verwies am Ende der Diskussion darauf, dass es keine endgültigen Zahlen gibt. “Es wird nicht genau definiert, was eine Stromabschaltung ist und es gibt sehr unterschiedliche Angaben dazu. Uns liegen keine definitiven Zahlen vor.” Auf Nachfrage der Fraktion Die Linke versprach er, bei den Stadtwerken eruieren zu wollen, wie diese Zahl zustande kam.
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