Auf den Fluren des Jugendamtes der Stadt Leipzig verbreitete sich diese Nachricht wie ein Lauffeuer: Der Leiter der Behörde Siegfried Haller ist zurückgetreten, ist nicht mehr Chef des Amtes für Jugend, Familie und Bildung. Am Mittwochmorgen wurde der 57-jährige Haller von allen seinen Aufgaben entbunden.
Wie das Dezernat Jugend, Soziales, Gesundheit und Schule mitteilte wird Haller ab 1. März 2013 von seinen Aufgaben entbunden und bis zur abschließenden Klärung über einen anderweitigen Einsatz freigestellt. Diese Entscheidung der Verwaltungsspitze erfolgte auf Vorschlag des Beigeordneten für Jugend, Soziales, Gesundheit und Schule, Thomas Fabian. Sie wurde im Einvernehmen mit Herrn Haller getroffen. Zu den Gründen wurde Vertraulichkeit vereinbart.
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Bis zur Neubesetzung der Leitungsfunktion werden die Geschäfte vom stellvertretenden Amtsleiter, Thomas Schmidt, wahrgenommen. Die laufende Weiterentwicklung der Organisationsstruktur des Amtes und der Prozessabläufe wird fortgesetzt.
Im Jugendamt hatten die Angelegenheiten um seinen aberkannten Doktortitel sowie die Vorgänge um die tote Mutter und deren Sohn in Gohlis sowie der Prozess gegen eine Leipziger Kinderbande für Autoritätsverlust in der Behörde gesorgt. Dazu kamen heftige Kritik und Rücktrittsforderungen aus verschiedenen politischen Lagern. Offenbar war der Druck von außen so groß geworden, dass Haller von Seiten seiner Vorgesetzten zum Rücktritt aufgefordert wurde.
Insider im Rathaus wollen auch wissen, dass der Rücktritt möglicherweise mit dem Sieg von Burkhard Jung bei der Oberbürgermeisterwahl zu tun hat. Offenbar wolle man mit diesem Schritt reinen Tisch machen und nicht mit Altlasten in eine neue Amtszeit gehen. Siegfried Haller war 13 Jahre lang in der Position des Amtsleiters. Gegen die Aberkennung seines Doktortitels hatte er Klage eingereicht. Ein Ergebnis diesbezüglich steht noch aus.
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