Nicht erst im Jahr 2012 traten immer wieder Fragen zu Bauten in Leipzig auf. Sinnvoll oder nicht? Zu teuer oder durch die Stadt leistbar? Der ewige Konflikt zwischen Neubau und Erhaltung inklusive. Dabei stellen sich diese Fragen quer durch alle Bereiche - von Kulturhäusern über große Verkehrsprojekte bis hin zu neuen Malls im Zentrum der Stadt.
Weshalb sind geschichtträchtige und einzigartige Bauwerke in Leipzig dem Verfall preisgegeben (Eckhaus an der Angerbrücke, Musikalische Komödie)?
Das Capa-Haus war bekanntlich nie in städtischem Besitz. Aus diesem Grund sind die kommunalen Einflussmöglichkeiten ziemlich gering. Lediglich über denkmalschutzrechtliche Auflagen kann der Eigentümer angehalten werden, den Verfall des Hauses aufzuhalten. Nichtsdestoweniger ist es skandalös, dass dieses geschichtsträchtige Haus, in dem der Magnum-Fotograf Robert Capa am 17. April 1945 sein weltbekanntes Bild vom “letzten Toten des Krieges” aufgenommen hat, derart vor sich hin verfällt.
Ich werde als Oberbürgermeisterin die Initiative Capa-Haus aktiv unterstützen, um eine Sanierung des Hauses durch den neuen Eigentümer L+S Denkmal Immobilien GmbH erfolgt und ein angemessenes Gedenken an die historischen Ereignisse möglich wird. Die Musikalische Komödie wird mit mir als Oberbürgermeisterin umgehend saniert (siehe Wahlprogramm www.obm2013.de)
Wie können Sie Leipzig vor weiteren überdimensionierten, unzureichend durchdachten Bauwerken wie “Höfe am Brühl”, “City-Tunnel”, “Museum der bildenden Künste” usw. schützen?
Zum Museum der Bildenden Künste als Bauwerk stehe ich. Allerdings sind die Betriebskosten exorbitant, hier hat die Bauplanungsbehörde versagt. Solche Fehler dürfen in Zukunft nicht mehr passieren. Den City-Tunnel hätte es mit mir nicht gegeben.
Lässt sich die städtische Immobilie Weißdornstraße 102, in irgendeiner Weise als Raum für die “Obdachlosen Künstler” aus Plagwitz nutzbar machen?
Das ist ein sehr bedenkenswerter Vorschlag! Ich werde mich nach Amtsantritt umgehend darum kümmern und würde gern dazu mit Ihnen ins Gespräch kommen. Schreiben Sie mir: obm-wahl@barbara-hoell.de
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