Die Verwaltung der Stadt Leipzig hat im Grunde ihre heutige Struktur Anfang der 1990er Jahre erhalten. Seitdem haben sich die Aufgaben und Anforderungen an die Verwaltung teilweise geändert. 2013 stehen Wahlen für vier Dezernate an.
Halten Sie strukturelle Veränderungen der Stadtverwaltung für notwendig, um eine integrierte Stadt-, Verkehrs- und Umweltplanung durchzuführen sowie deren Umsetzung zu gewährleisten? Halten Sie die Zuschnitte der Dezernate aktuell für sinnvoll und zweckmäßig oder wollen Sie die Chance für eine Reform der Dezernate und Ämter nutzen? Wenn ja, wo sollte es Veränderungen geben?
Eine Stadt zu entwickeln ist eine integrierte Aufgabe aller Bereiche – nicht nur der Stadt-, Verkehrs- und Umweltplanung. Mein Ziel ist nicht nur den Weg der Planung zu gehen, sondern gemeinsam mit den Leipzigerinnen und Leipzigern Ideen auch umzusetzen. Aus meiner Arbeit im Stadtrat weiß ich: Wir brauchen mehr Kraft für die Umsetzung als für das Planen von Ideen.
Dringenden Handlungsbedarf sehe ich beim Amt für Jugend, Familie und Bildung. Ich halte die Fusion des Jugendamtes mit dem Schulverwaltungsamt für gescheitert. Aufgabenfülle und Größe sind nicht mehr überschaubar. Rund ein Drittel aller städtischen Mitarbeiter gehören zum AfJFB. Ich habe bereits vorgeschlagen, das Amt in ein Amt für Familienhilfe und in ein Amt für Schule und Kita aufzuteilen.
Alles weitere werde ich mir in den ersten Monaten meiner Amtszeit ansehen. Erst in Gesprächen mit den Dezernats- und Amtsleitungen aber auch in Gesprächen mit Mitarbeitern außerhalb der Leitungsebene erhält man einen realistischen Eindruck. Darüber hinaus werde ich eine Verwaltungsstrukturreform forcieren. Was muss eine Verwaltung leisten, in welchem Umfang muss sie dies und wie können wir IT dafür nutzen? Diese zentrale Frage werde ich stellen. Alleine werde ich dies nicht beantworten können. Daher will ich externen Sachverstand aus anderen Städten oder von Hochschulen dafür nutzen. Ein Das-war-schon-immer-so oder ein Dashaben-wir-vor-Jahren-schon-erfolglos-versucht werde ich als Antworten nicht akzeptieren.
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