Bereits in der ersten Fragerunde des L-IZ - Wahlforums nahm die Energiepolitik Leipzigs einen breiten Raum ein. Verständlich im Angesicht steigender Energiekosten, Wandel in der Energiegewinnung auch im Braunkohleland Sachsen und den Möglichkeiten, welche der Stadt Leipzg selbst in diesen rasanten Entwicklungen zur Verfügung stehen.
Was ist mit dem Strompreis in Leipzig los und warum ist Dresden so viel günstiger?
Ein Grund liegt sicherlich in dem Umstand, dass durch die Gewinne der Stadtwerke die LVB zum Teil mitfinanziert wird. Während meiner Amtszeit will ich mich deshalb darum bemühen, die LVV und die in ihr zusammengefassten Eigenbetriebe der Stadt zu entflechten und transparenter auszugestalten. Wir müssen lokal alles dafür tun, die bundespolitisch- und weltmarktbedingten Energiepreiserhöhungen, die uns in die Häuser stehen, sozialpolitisch abzufedern.
Dazu können auch die Bürgerinnen und Bürger beitragen, indem sie energetisch nachhaltig sanieren bzw. Energie sparen, wo es möglich ist. Hier bedarf es auch weiterhin einer verstärkten Aufklärung. Kennen Sie noch den Spruch aus der ehemaligen DDR: “Gewusst wie, spart Energie.”
Warum schreiben Sie sich Klima auf die Fahne? Ist das für einen OBM nicht ein viel zu großes Thema mit wenig Handlungsspielraum?
Das Thema liegt mir zwar am Herzen, aber direkt “auf die Fahne geschrieben” habe ich es mir nicht. Da müssen Sie schon den Kollegen von den Grünen fragen. Er wirbt schließlich mit der Klimafrage offensiv für seine Wahl. Allerdings hat der altbekannte Spruch “Denke global, handle lokal” seine Berechtigung. Wollen wir eine Stadt mit weniger Lärm und sauberer Luft, dann müssen wir mit dem Umdenken bei uns selbst beginnen und im Kleinen anfangen. Auch kann die Stadtverwaltung hier einiges erreichen, indem beispielsweise der ÖPNV gestärkt wird oder weniger energieintensive Lärmquellen wie etwa Laubbläser von den Mitarbeiter/-innen der Stadtreinigung verwendet werden.
Auch klimafreundlich wäre es, erst einmal die zahlreichen Industrieruinen zu verwerten und neu zu bebauen, bevor wertvolle Waldflächen abgeholzt werden. Es ließen sich noch unzählige kleine Beispiele mehr aufzählen, bei denen die Stadtverwaltung ohne finanziellen Mehraufwand die Umwelt und die Gesundheit ihrer Bürgerinnen und Bürger deutlich mehr schonen könnte. Das ist auch ganz prinzipiell eine Frage des Bewusstseins, das ich aus meinem langjährigen Engagement für Umweltfragen jedenfalls mitbringe.
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