Für ihren Einsatz in der Connewitzer Silvesternacht plant die Polizei eine Deeskalationsstrategie. Dies verriet Einsatzleiter Lutz Rodig L-IZ.de am Mittwoch. "Wir werden uns zurückhalten, solange es die Lage zulässt." Kam es am Connewitzer Kreuz in den Silvesternächten bis 2008/09 immer wieder zu gewalttätigen Auseinandersetzungen, blieb die Lage seitdem entspannt. Dies honorierte die Polizei, indem sie sich seitdem - statt martialisch aufzutreten - dezent im Hintergrund hielt.
Trotz der Randale während einer Spontandemo vergangenen Sonntag und nach einer Schneeballschlacht am Wochenende zuvor, scheint die Polizei auch dieses Jahr nicht den Konflikt suchen zu wollen.
“Wir sind auf alle Eventualitäten vorbereitet”, so Einsatzleiter Rodig. Doch der Stellvertreter von Polizeichef Bernd Merbitz stellte klar: “Wir wollen eine friedliche Silvesternacht.” Falls einige Partygänger anderer Meinung sein sollten, haben die Beamten vorgesorgt. Vier Hundertschaften werden im Einsatz sein. Wer am Kreuz feiert, wird von dem 600-Mann-starken Aufgebot zunächst nichts mitbekommen. Die Polizei möchte zunächst nur mit wenigen Beamten die Lage beobachten. “Sollte es zu Gewalttaten kommen, werden wir gegen die Strafttäter vorgehen”, versprach Rodig. “Wir würden unsere Präsenz langsam erhöhen.” Sollten alle Stricke reißen, kämen sogar Wasserwerfer zum Einsatz.
“Wir hoffen, dass es friedlich verläuft”, ergänzte Bernd Merbitz, der ebenfalls vor Ort sein wird. “Diese Gewalttäter sind für mich erlebnisorientierte Jugendliche, die Straftaten begehen.” Erst am Mittwoch waren Beamte in Connewitz unterwegs, um sich mit Betroffenen auszutauschen. “Ich glaube, die Sinnlosigkeit der Zerstörung nervt gewaltig.”
Anwohner müssen sich wie jedes Jahr auf Einschränkungen einstellen. Im Umfeld des Connewitzer Kreuzes wird es vorübergehend Parkverbote geben. Alkohol darf nur in Gaststätten zum sofortigen Verzehr verkauft werden. Über Details möchten Polizei und Stadtverwaltung nach den Weihnachtstagen informieren.
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