Anlässlich der Wahl zum/r Leipziger OberbürgermeisterIn hatte der BUND Leipzig am 12. November zu einer öffentlichen Podiumsdiskussion mit den KandidatInnen ins Werk 2 geladen. Dabei hatten sich alle Kandidaten in ihren Antworten gegen eine Beteiligung an Profen ausgesprochen. Alle schriftlichen Antworten der KandidatInnen sind zudem auf der BUND-Website unter der Rubrik Wahlprüfsteine nachzulesen.

Der BUND begrüßt die ablehnende Haltung der KandidatInnen zu dem von der MIBRAG geplanten Kohlekraftwerk und Tagebauaufschluss in Profen/Lützen. “Damit fallen die Stadtwerke Leipzig als Investor praktisch aus”, so Martin Hilbrecht, Vorsitzender des BUND Leipzig. Und weiter: “Wir werden den kommenden Oberbürgermeister auch nach der Wahl daran erinnern, diesen Worten auch Taten folgen zu lassen.”

Der BUND hält Investitionen in neue Kohlekraftwerke ökologisch wie wirtschaftlich für eine massive Fehlentscheidung. Zum einen gibt es keine klimaschädlichere und ineffizientere Art der Stromerzeugung als die Verbrennung von Kohle. Zum anderen passen sie technisch als träge Grundlastkraftwerke nicht zum schnell wachsenden Anteil an erneuerbaren Energien.

“Es ist uns vollkommen unverständlich, warum es in Sachsen keine nachhaltige Energiestrategie gibt und nach wie vor einseitig auf Kohle gesetzt wird. Sachsen verschläft die Energiewende komplett. Egal wer Bürgermeister wird, muss sich dazu und zur Energiestrategie der Stadt verhalten. Denn nur die Beteiligung der Stadt auszuschließen ist noch keine umfassende Strategie und gerade die Antworten der Kandidaten zur Frage, welche Impulse sie im Bereich Energie geben wollen, waren viel zu verhalten und unklar”, so auch Jürgen Kasek, Co-Vorsitzender des BUND Leipzig.

Demgegenüber möchte der BUND eine Versorgung aus 100 Prozent Erneuerbaren Energien erreichen. Deshalb werden im kommenden Jahr die “Energiewende von unten”, die Unterstützung für Bürgerkraftwerke und die faire Verteilung der Lasten und Nutzen der Energiewende zentrale Themen des BUND sein.

Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) hat gerade eben erst den Bau neuer Braunkohlekraftwerke aus betriebswirtschaftlicher Perspektive aufgrund hoher Investitionskosten, abnehmender Volllaststunden sowie dem Ende der kostenlosen Zuteilung von CO2-Zertifikaten als nicht rentabel bezeichnet.

Im November hatte bereits die Eon AG ihre Steinkohlekraftwerksprojekte Staudinger 6 im hessischen Großkrotzenburg und im September im niedersächsischen Stade aufgrund der “energiewirtschaftlichen Situation” aufgegeben.

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