Stück für Stück bekommt auch bei der Oberbürgermeisterwahl 2013 ein unabhängiger Kandidat Konturen, der sich im Bewerberfeld der Parteien gut platzieren kann. Diesmal heißt er Dirk Feiertag (33). Am 6. September gab er seine Kandidatur als unabhängiger Kandidat bekannt. Mittlerweile hat er die Unterstützung von zwei etablierten Leipziger Gruppierungen - dem Neuen Forum und der Wählervereinigung Leipzig. Und heute stellt er sich auch den Piraten zur Wahl.

Dem Neuen Forum stellte sich der junge Rechtsanwalt, der in Braunschweig aufwuchs und 2001 zum Studium der Rechtswissenschaften nach Leipzig kam, am 14. September vor. Er bat das Neue Forum, das bislang keinen eigenen OB-Kandidaten gekürt hatte, um die Unterstützung seiner Kandidatur.

“Die Anwesenden entschieden einstimmig: Das Neue Forum Leipzig unterstützt den unabhängigen Bürgerkandidaten Dirk Feiertag”, teilte die Partei mit, die sich im Herbst 1989 gründete, danach mit.
Carl Jesche kommentiert das Votum der Mitglieder des Neuen Forums so: “Wenn man einen Kandidaten hat, dessen Wahlprogramm so sehr mit unseren Anliegen übereinstimmt, müssen wir nicht noch eine Konkurrenz aufstellen. Kein Wunder, dass Dirk Feiertag alle auf Anhieb überzeugt hat!”

Dirk Feiertag schlug freilich das Angebot aus, als Kandidat des Neuen Forum anzutreten. Er will ein unabhängiger Bürgerkandidat bleiben und sich nicht an eine einzelne Partei binden. Er wolle dafür werben, dass möglichst viele Leipzigerinnen und Leipziger – ob nun Parteien, Vereine, Initiativen oder Einzelpersonen – seine Kandidatur unterstützen. Nur gemeinsam könne man das Ziel erreichen, die Stadtverwaltung demokratischer, bürgerfreundlicher, sozialer und transparenter zu gestalten, erklärte er den Mitgliedern des Neuen Forum.

Am 26. September stellte sich Feiertag dann auch der Wählervereinigung Leipzig vor. Und auch dort rannte er mit seinem Wahlprogramm offene Türen ein.

Einig war man sich zum Beispiel darin, dass die Stadtverwaltung stärker kontrolliert werden und in Zukunft näher an den Bürgern arbeiten müsse, wenn man es in Leipzig mit der Bürgerbeteiligung wirklich ernst meinen will. Der amtierende OBM rede zwar ständig darüber, passieren würde dagegen nichts.

Große Übereinstimmung herrschte auch in Bezug auf das aktuelle Schattendasein der Ortschafts- und Stadtbezirksbeiräte. Mit der Aufwertung dieser direkt in den Stadtteilen arbeitenden Delegierten müsse eine Erweiterung der Rede- und Vorschlagsrechte im Stadtrat einhergehen, forderten einige Mitglieder. Dem pflichtete Dirk Feiertag bei und versprach: “Auch das Neue Forum drängt hier ja auf Veränderungen. Die Ortschafts- und Stadtbezirksbeiräte haben einen kurzen Weg zu den Problemen vor Ort und den Bedürfnissen der Bürgerschaft. Im Stadtrat können sie deshalb einen wichtigen Gegenpol zur Betriebsblindheit der Parteien bilden. Ich und mein Team, wir werden uns intensiv mit dem Thema beschäftigen, und dahingehend verschiedene Vorschläge und Konzepte prüfen.”

Sehr interessiert zeigten sich die Mitglieder der Wählervereinigung auch daran, was Feiertag für die Senioren der Stadt konkret verbessern wolle. Es gebe hier zwar schon einige gute Ideen, so Dirk Feiertag, aber er hoffe auch, dass die Mitglieder der Wählervereinigung für diesen Themenbereich weitere Vorschläge einbringen könnten.

Diese offenherzige Einladung wurde dankend aufgenommen und schließlich entschieden die Mitglieder einstimmig, den parteilosen Bürgerkandidaten sachlich und auch finanziell im Wahlkampf zu unterstützen.

Karsten Kietz, Vorsitzender der Wählervereinigung Leipzig, äußerte sich erfreut über die Entscheidung: “Wenn wir alle konstruktiv zusammenarbeiten und Dirk Feiertags Kandidatur gemeinsam unterstützen, schaffen wir eine breite Front gegen die etablierte Politik im Rathaus und eine echte Wahlalternative für die Leipziger. Die Parteien glauben immer noch, sie können diese OBM-Wahl im Vorübergehen mitnehmen, ohne sich auf Inhalte und die Bedürfnisse der Bürgerschaft wirklich einzulassen. Da werden wir dagegenhalten!”

Dirk Feiertag: “In Markranstädt hat am Wochenende Jens Spiske die Chance, als Parteiloser die Wahl gegen die amtierende Bürgermeisterin von der CDU zu gewinnen. Und auch in Halle wurde im Sommer ein unabhängiger Kandidat zum Oberbürgermeister gewählt. Die Bürgerinnen und Bürger vertrauen den Parteien bei der Kontrolle der Verwaltung zu wenig. Sie wollen einen Bürgermeister, der sich mit ihnen und für sie einsetzt. Mein Ziel ist es deshalb, dieses verspielte Vertrauen zurückzugewinnen und Kommunalpolitik in Zukunft bürgernäher zu gestalten. Hierzu lade ich alle Leipzigerinnen und Leipziger ein.”

www.dirk-feiertag.de

Die Einschätzung der Wählervereinigung Leipzig.

Die Einschätzung des Neuen Forum.

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