Kassensturz

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Kurzauswertung zur Kommunalen Bürgerumfrage 2020: Ist der wirtschaftliche Aufschwung für die Geringverdiener schon wieder vorbei?

Hat Corona den Leipzigern die Stimmung verhagelt? Eigentlich nicht, liest das Amt für Statistik und Wahlen aus den Befragungsergebnissen der Bürgerumfrage 2020. Laut aktueller Kommunaler Bürgerumfrage für das Jahr 2020 sind 77 Prozent der Bevölkerung mit ihrem Leben (sehr) zufrieden, 65 Prozent schauen optimistisch in die Zukunft. Die Werte sind nur leicht zurückgegangen und liegen weiter auf dem Niveau, das seit 2013 schon abgefragt wird.

Die „größten Probleme aus Sicht der Leipziger“ (Gesamtergebnis). Grafik: Stadt Leipzig, Bürgerumfrage 2020
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Kurzauswertung zur Kommunalen Bürgerumfrage 2020: Wenn „größte Probleme“ die Sicht auf die wirklichen Probleme verstellen

Am Dienstag, 11. Mai, veröffentlichte das Amt für Statistik und Wahlen den mittlerweile zur Tradition gewordenen Kurzbericht zur „Bürgerumfrage 2020“. Dürfen wir den überhaupt besprechen? Den findet doch hier keiner. Wir sind ja nur so was wie „Nachrichten/Wetterbericht“. Was Leute halt im Internet so ansteuern, wenn sie nicht gerade Bankgeschäfte machen. Das ist jetzt kein Spaß.

Anteile der einzelnen Einkommensgruppen am Einkommenssteueraufkommen. Grafik: IW Köln
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Tricksen mit Zahlen: Wie die INSM sich um die vielverdienenden Steuerzahler in Deutschland sorgt

Dafür, dass die INSM und das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) keine unabhängigen Gutachten vorstellen und die Ergebnisse sehr interessengesteuert interpretieren, sind sie bekannt. Am Montag, 10. Mai, bekamen sie tatsächlich den akrobatischen Kopfstand hin mit der Botschaft „Einkommensteuerbelastung der Spitzenverdiener seit 1998 deutlich gestiegen.“ Arme Spitzenverdiener, ist man da geneigt zu sagen. Und sagt auch INSM-Chef Hubertus Pellengahr ziemlich unverblümt.

Entwicklung der Arbeitslosigkeit im April. Grafik: Arbeitsagentur Leipzig
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Leipziger Arbeitsmarkt im April 2021: Einige Branchen leiden, andere suchen Leute

Die Corona-Delle ist noch längst nicht überwunden auf dem Leipziger Arbeitsmarkt. Nach wie vor sind 6.000 Menschen mehr arbeitslos gemeldet als im April 2019. Den April 2020 kann man in dem Vergleich schon vergessen. Da war die offizielle Arbeitslosenzahl schon um 3.500 gestiegen, was eigentlich schon alles erzählt darüber, wie viele Unternehmen in Leipzig ohne jegliche Reserve unterwegs sind und ohne Zeitverlust Personal abwerfen, wenn es hart auf hart kommt.

DGB-Straßenbahn-Kampagne „Die Rente muss reichen ...“. Foto: Ralf Julke
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365-Euro-Ticket: Verwaltungsmitarbeiter/-innen sind nicht wirklich die Bedarfsgruppe für ein preiswertes LVB-Abo

Als die Freibeuterfraktion ihren Änderungsantrag zum SPD-Antrag formulierte, nach dem es wenig Sinn ergibt, den Verwaltungsmitarbeitern ein 365-Euro-Ticket zu geben, stattdessen sollten Senior/-innen, die ihr Auto abmelden, ein solches Abo bekommen, fragten sie auch gleichzeitig an, was Verwaltungsmitarbeiter/-innen in Leipzig eigentlich so verdienen.

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Oxfam-Umfrage: 56 Prozent der Deutschen halten ihr Wirtschaftssystem für ungerecht

Am morgigen 22. April ist World Earth Day. Und zu dieser Gelegenheit analysiert ein neuer Bericht die Gerechtigkeitslücken der europäischen Wirtschaft. Und es erstaunt schon, dass die meisten der Befragten in einer aktuellen Umfrage sehr wohl sehen, wie ungerecht unser Wirtschaftssystem ist. Und diese Ungerechtigkeit hat sehr viel mit der Klimakrise zu tun. Denn nicht die Armen befeuern den Kollaps, sondern die Reichen.

Und jetzt sag mal „Zitrone!“ - „Baba!“. Foto: Marko Hofmann
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Geburtenzahlen in Sachsen 2020: Statistik widerlegt die Lockdown-Märchen einiger Orakel-Medien

Es waren zumindest einige Medien und ihre Schlagzeilenschreiber, die 2020 schon kräftig drauflosorakelten, wie die Geburtenzahl in Deutschland zum Jahresende kräftig ansteigen würde, weil es da im Frühjahr einen harten Lockdown gegeben hatte. Was zumindest eine Menge über das Menschenbild dieser Orakel-Spezialisten sagt, aber nichts über die Wirklichkeit eines Lockdowns, in dem Familien wochenlang in (zu) kleinen Wohnungen aufeinanderhocken müssen. Die Prophezeiungen waren Käse, was jetzt auch das Statistische Landesamt für Sachsen bestätigt.

Erst- und Zweitimpfungen gegen Corona in den EU-Staaten. Grafik: BIAJ
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Wo steht Deutschland wirklich bei Corona-Infektionen und Impfungen?

Paul M. Schröder vom Bremer Institut für Arbeitsmarktforschung und Jugendberufshilfe (BIAJ) liebt Zahlen. Und seit er die monatlichen Zahlenberge der Bundesagentur für Arbeit auswertet, weiß er auch mit den Datenbergen anderer Institutionen umzugehen – etwa denen zur Corona-Pandemie, zu Inzidenzwerten und Impfungen. Was bitter nötig ist, wo Deutschlands Leitmedien sich ja Tag für Tag überbieten in Hysterie und Vorwürfen, Deutschland blamiere sich gerade ganz fürchterlich.

Einwohnerentwicklung in den Ortsteilen 2019/2020. Grafik: Stadt Leipzig / Quartalsbericht 4/2020
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Quartalsbericht 4/2020: Wo ist überhaupt noch Platz für Umzugswillige in Leipzig?

In ihrem Beitrag zur „Bevölkerungsentwicklung in Leipzig und seinen Ortsteilen 2020“ im neuen Quartalsbericht 4/2020 betrachtet Ulrike Hofmann nicht nur das gesamtstädtische Bevölkerungswachstum. Denn Leipzig ist ja auch im Corona-Jahr 2020 weiter gewachsen. Sie schaut sich auch die Ortsteile genauer an. Und da ist das stärkste Wachstum diesmal erstaunlicherweise in den Norden gewandert.

Finanzielle und soziale Aspekte in Leipzig. Grafik: Stadt Leipzig / Quartalsbericht 4/2020
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Quartalsbericht 4/2020: Bezahlbare Wohnungen, Vertrauen in Polizei und Verwaltung

Die EU-Kommission hatte 2019 die Bürger in über 80 europäischen Städten nicht nur nach ihrer Lebenszufriedenheit gefragt, sondern auch konkrete Aussagen zum städtischen Leben abgefragt. Auch das ein Topos, bei dem Leipzigs Statistiker/-innen ein „überwiegend positives Bild von der Stadt“ erkennen können. Und trotzdem sieht man, wo es gewaltig klemmt.

Huhn in der Eierproduktion. Foto: ARIWA
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Fleißige Hühner? Animal Rights Watch fordert das Statistische Bundesamt zur Korrektur auf

Zeiten ändern sich und auch Statistiker/-innen haben nicht wirklich ein Recht, sich dumm zu stellen. Auch nicht zu Weihnachten oder zu Ostern, wenn sie die neuesten Zahlen zum Fest veröffentlichen, aber verpacken, als wären es lauter süße Nettigkeiten. So hat auch das Bundesamt für Statistik seine Oster(eier)zahlen bekannt gegeben. Und bekommt eine deutliche und nur allzu berechtigte Kritik von Animal Rights Watch (ARIWA).

Zufriedenheit mit dem ÖPNV. Grafik: Stadt Leipzig, Quartalsbericht 4/2020
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Quartalsbericht 4/2020: Die sinkende Zufriedenheit mit ÖPNV und medizinischer Versorgung

Leipzigs Statistiker/-innen lieben ja Rankings, genauso wie Politiker und diverse Zeitungen, die jede Meldung veröffentlichen, in der Leipzig irgendwie auftaucht: schönste Parks, freundlichste Leute, netteste Cafés und was der Meldungen mehr sind. So wirklich unterscheiden sich auch die von der EU-Kommission im Oktober 2020 veröffentlichten Ergebnisse der mittlerweile sechsten Umfrage zur Lebensqualität in europäischen Städten und Stadtregionen nicht davon.

EU-Umfrage: Leipzig ist ein guter Ort für ... Grafik: Stadt Leipzig, Quartalsbericht 4/2020
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Quartalsbericht 4/2020: Der fehlende Blick für die Bedürfnisse der jungen Familien

Es ist schon eine komplizierte Sache mit diesen jungen Familien mit Kindern, die ja ganz offensichtlich Leipzig jedes Jahr zu Hunderten verlassen. Zumindest, wenn man eine Politik macht, der das Wohlergehen großer Immobilienkonzerne wichtiger ist als das der Menschen, die eine bezahlbare Wohnung suchen. In Deutschland liegen die Prioritäten schon seit Jahrzehnten falsch. Und da hilft es vielen leider nicht die Bohne, dass Leipzig eigentlich eine familienfreundliche Stadt ist.

Abstand des durchschnittlichen sächsischen Bruttolohns zum Bundesniveau. Grafik: Freistaat Sachsen, Statistisches Landesamt
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Sachsen gehörte im Corona-Jahr 2020 zu den Bundesländern mit steigenden Bruttolöhnen

Es geschehen noch Zeichen und Wunder. Obwohl es wahrscheinlich kein Wunder ist, wenn sich zumindest die Bruttolöhne in Sachsen so langsam dem bundesdeutschen Niveau annähern – selbst in Pandemiejahren wie dem Jahr 2020. Am 31. März legte das Statistische Landesamt Zahlen vor, die zumindest vermuten lassen, dass sich der seit Jahren anhaltende Fachkräftemangel auch positiv auf das Lohnniveau auswirkt.

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Quartalsbericht 4/2020: Hohe Pendlerzahlen sind ein Zeichen, dass etwas gewaltig schiefläuft

Deutschland verändert sich, eigentlich genauso wie Sachsen. Die neuen Arbeitsplätze entstehen vor allem in den Metropolen. Hier wird das Wachstum generiert. Und das Wachstum der Großstädte erzählt davon, wo die Mischung noch einigermaßen stimmt und wo eher nicht. Leipzig hat sich in den letzten Jahren auf Platz 8 der deutschen Großstädte vorgearbeitet.

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Leipziger Arbeitsmarkt im März: Corona-Folgen und Fachkräftebedarf

Ist es die „Robustheit“ des Leipziger Arbeitsmarktes, die Steffen Leonhardi, der Chef der Leipziger Arbeitsagentur, beschwört? Oder überlappen sich da einfach zwei Trends – die Stilllegung publikumsträchtiger Branchen durch die Corona-Allgemeinverfügung einerseits, und der weiter schwelende Fachkräftemangel in technischen Branchen und im öffentliche Dienst andererseits?

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Quartalsbericht 4/2020: Armut und Reichtum in Leipzig

Nein, Armut ist nicht relativ. Aber wie kann man sie statistisch darstellen? Die Statistiker versuchen es mit errechneten Quoten. Denn natürlich wird das Armsein greifbarer, wenn man weiß, was in einer Stadt wie Leipzig das Normaleinkommen ist. Und wenn man das dann noch mit den anderen 14 großen Städten in Deutschland vergleicht, bekommt man zumindest eine Ahnung davon, ob Leipzig nun besonders arm ist oder vielleicht sogar ganz gut dasteht.

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Bürgerumfrage zum Corona-Jahr: Hohe Akzeptanz für Masken und große Sorge um Wirtschaft und Grundrechte

Am 7. November 2020 erlebte ja Leipzig etwas, was mittlerweile mehrere deutsche Städte heimgesucht hat: Eine aggressive und völlig entgleiste Demonstration jener Leute, die meist als Querdenker gebündelt werden und die gern auch so tun, als wären sie das Volk. Und das habe von all den Grundrechtseinschränkungen die Nase voll. Aber stimmt das? Auch die Leipziger Bürgerumfrage bestätigt dieses Bild nicht.

Probleme mit der Mietzahlung nach Einkommensgruppen. Grafik: Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen
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Bürgerumfrage zum Corona-Jahr: Die Einkommensverluste landeten zum größten Teil bei den Geringverdienern

Die Bürgerumfrage 2020 nutzte das Amt für Statistik und Wahlen auch dazu, einen eigenen Fragenkomplex zur Corona-Pandemie und ihren Auswirkungen auf Leipzig unterzubringen. Die Ergebnisse aus diesem speziellen Komplex stellte Dr. Christian Schmitt, Leiter des Amtes für Statistik und Wahlen, am Donnerstag, 25. März, vor. Diese bestätigen so manche Vermutung.

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Ideale Voraussetzungen für eine Pandemie: Auch im Corona-Jahr mussten zehntausende Leipziger pendeln

Eigentlich ist das mit der Ausbreitung eines Virus ganz einfach: Wenn die Wirte nicht ständig mobil sind und andere Gruppen anstecken können, dann läuft sich die Epidemie ziemlich schnell tot. Aber einer der Grundbaufehler der Globalisierung ist: Sie kann nicht stillhalten. Permanent sind Milliarden Menschen unterwegs. Im Nahraum wird das dann als Pendeln verharmlost, obwohl es auch ökologisch eine Katastrophe ist. Und so wurde auch im Corona-Jahr ungebremst weiter gependelt, stellt die IG BAU fest. Auch in Leipzig.

Straßenbau - hier bei der Verlegung der B176. Archivfoto: Matthias Weidemann
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Kommunaler Straßenbau: Droht jetzt wirklich ein Kahlschlag?

Es ist wie ein Duett von FDP und ADAC, wenn es um die Welt des Autofahrens in Sachsen geht. Nicht nur beim Kampf gegen Tempo 30 sind sie sich bis in die Wortwahl hinein einig. Auch bei ihren Forderungen nach mehr Straßenbau in Sachsen, auch wenn das auf den ersten Blick klingt, als plane der Freistaat jetzt einen Kahlschlag bei den Mitteln für den kommunalen Straßenbau. Aber: War da nicht ein ganz ähnliches Theater vor einem Jahr?

Armut erhöht das Risiko, an COIVID-19 zu sterben, deutlich. Grafik: Robert-Koch-Institut
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Robert-Koch-Institut: In sozial benachteiligten Regionen ist auch das Sterberisiko bei Covid-19 deutlich höher

„Ihr habt uns vergessen“. So könnte man es eigentlich – aus der Perspektive von ganz unten – zuspitzen, was das Robert-Koch-Institut da am Dienstag, 16. März, als Faktenblatt veröffentlicht hat. Denn im RKI hat man einmal das gemacht, was längst überfällig war. Man hat die Sterbezahlen aus der COVID-19-Statistik mit dem Armutsrisiko in den betroffenen Regionen Deutschlands verglichen. Und das Ergebnis ist eindeutig: Armut erhöht das Sterberisiko deutlich.

Im Frühjahr waren diese Grüße vor den Seniorenheimen zu sehen. Foto: Ralf Julke
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Corona-Pandemie: Die sächsische Sterbezahl war im Februar endlich wieder rückläufig

Während die erste Welle der COVID-19-Pandemie für Sachsen noch relativ glimpflich verlief, hat die zweite Welle deutliche Folgen in der Sterbestatistik nach sich gezogen. In der vergangenen Woche veröffentlichte das sächsische Landesamt für Statistik die jüngsten Zahlen zur Übersterblichkeit im Freistaat. Übersterblichkeit – das sind rechnerisch jene Menschen, die in diesem Fall wahrscheinlich direkt als Folge einer Corona-Infektion starben.

Verkehr am Wilhelm-Leuschner-Platz. Foto: Ralf Julke
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Tolle Hitlisten aus Kirkland: Wie man mit Big Data Leipzig zur Stau-Stadt machen kann

Bei manchen Meldungen im Medienwald fragt man sich schon: Können die Leute nicht rechnen? Haben die allesamt Mathematik in der 7. Klasse abgewählt? Oder reicht es schon, ihnen irgendwelche scheinbar großen Zahlen vor die Nase zu setzen und schon glauben sie, dass das eine schlagende Schlagzeile wert wäre? So geschehen am 9. März z. B. bei „Spiegel“ und anderswo.

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Neue sächsische Kriminalitätsstatistik: Auch bei häuslicher Gewalt zeigt sie nur die Spitze des Eisbergs

Am Dienstag, 9. März, stellte Innenminister Roland Wöller die sächsische Kriminalitätsstatistik für das Jahr 2020 vor, das Corona-Jahr, von dem man eigentlich hätte erwarten dürfen, dass die Zahl der Straftaten deutlich zurückgehen würde. Entsprechend gespannt haben nicht nur die Landtagsfraktionen auf die neue Statistik gewartet.

Erwerbsquote der Frauen im Ländervergleich. Grafik: Arbeitsagentur Sachsen
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Sachsens Frauentag in Zahlen: Systemrelevant im Niedriglohn-Land

Es ist erstaunlich, wie viele Institutionen in diesem Jahr den Tag der Frau für sich entdeckt haben, den International Women’s Day , der seit 1921 jährlich am 8. März begangen wird. Aber das Thema Gleichberechtigung kommt augenscheinlich auch immer stärker in männerbesetzten Leitungsgremien an. Selbst die sächsische Arbeitsagentur hat extra aus aktuellem Anlass eine entsprechende Statistik vorgelegt. Denn ohne Frauen läuft auch in Sachsen nichts. Gar nichts.

Die Polizei passt auf in Grünau. Foto: L-IZ.de
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Noch klafft bei der Leipziger Polizei eine Lücke von 332 unbesetzten Stellen

Vielleicht 2024, vielleicht auch erst 2025 wird es so weit sein, dass Leipzig so viele Polizeibeamte im Dienst hat, wie die wachsende Großstadt tatsächlich braucht. Die Langzeitfolgen der 2011 verzapften „Polizeireform 2020“ werden länger nachwirken als anfangs noch gedacht, als die wieder in die Regierung aufgerückte SPD-Fraktion den Kurswechsel in der sächsischen Polizeipolitik erwirkte.

Ein bisschen Wind für die Europa-Flagge. Foto: Ralf Julke
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Eurobarometer-Umfrage: Die Coronakrise lässt die Europäer zusammenrücken

Es geht Seltsames vor in Europa. Und das hat eher wenig mit dem Agieren der EU-Kommission in der Corona-Pandemie und ihrer Impfstoffstrategie zu tun. Aber viel mit großen Medien, die seit Wochen die „zögerliche“ Impfstoffbeschaffung kritisieren und den Leser/-innen ein Bild vermitteln, als wäre die EU praktisch unfähig, so eine Pandemie zu meistern. Eine europaweite Umfrage zeigt, dass die meisten Europäer diese Sichtweise überhaupt nicht teilen.

Arbeitsagentur im Dunkeln, beleuchtete Fenster.
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Hire and fire: Leiharbeiter, marginal Beschäftigte und Soloselbstständige waren die ersten Opfer der Coronakrise

Am 26. Januar zogen die sächsischen Statistiker ihre Bilanz für das abgelaufene Corona-Jahr 2020 und die Schäden auf dem Arbeitsmarkt. „Durchschnittlich 2,048 Millionen Erwerbstätige hatten im Jahr 2020 ihren Arbeitsplatz im Freistaat Sachsen – rund 24.000 Personen bzw. 1,2 Prozent weniger als 2019“, stellten sie fest. Aber was bedeutet diese Zahl?

Die größten Probleme im Leipziger Verkehr (offene Frage). Grafik: Stadt Leipzig, Bürgerumfrage 2019
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Bürgerumfrage 2019: Die ausgebremste Mobilitätswende in der Wahrnehmung der Leipziger

In der Bürgerumfrage 2019 wollten Leipzigs Statistiker/-innen nicht einfach nur die Rangfolge der Probleme nach ihrem gewohnten Schema abfragen. Sie wollten auch wissen, ob das Schema so irgendwie stimmt. Das taten sie, indem sie einen Teil der Befragten offene Antworten geben ließen. Erstaunlich: die Ergebnisse stimmten so ziemlich überein. Auch beim Thema Verkehr.

Entwicklung der Arbeitslosenzahlen im Jahresvergleich. Grafik: Arbeitsagentur Leipzig
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Leipzigs Arbeitsmarkt im Januar 2021: 1.731 Arbeitslose mehr als im Dezember

Die einen sagen „robust“, die anderen meinen „Sächsischer Arbeitsmarkt hält dem Lockdown stand“ (Sächsische Arbeitsagentur). Aber die Zahlen sagen eigentlich: So langsam gehen die Allgemeinverfügungen an die Substanz gerade der Kulturbetriebe, der Gastronomie, der Dienstleister .... In den Zahlen stecken garantiert schon die ersten Unternehmen, die aufgegeben haben.

Lärmbelastung aus Sicht ber Leipziger/-innen 2019. Grafik: Stadt Leipzig, Bürgerumfrage 2019
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Bürgerumfrage 2019: Lärmbelastung will nach Einschätzung der Leipziger einfach nicht sinken

Lärm ist ein Dauerthema in Leipzig. Und seit ein paar Jahren findet das Thema auch regelmäßig Eingang in die Leipziger Bürgerumfrage. Das war auch 2019 so. Und wenn man bedenkt, wie lange sich Leipzig nun mit Lärmschutz und Lärmminderungsplänen herumschlägt, verblüfft es schon, dass sich vom Gefühl her bei den betroffenen Leipziger/-innen nicht viel geändert hat.

Nutzung der „social media“-Kanäle der Stadt Leipzig. Grafik: Stadt Leipzig, Bürgerumfrage 2019
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Bürgerumfrage 2019: Internet und Radio sind inzwischen die wichtigsten Informationsquellen zur Lokalpolitik

Herzlich willkommen im Neuland. So könnte man das kleine Kapitel betiteln, in dem Leipzigs Statistiker 2019 einmal wieder nachgefragt haben, wo sich die Bürger/-innen der Stadt eigentlich über Stadtpolitik informieren. Das tun die Statistiker nämlich nur sporadisch. So wie 2012, als sie noch gemütlich vermeldeten, die Tageszeitung sei das favorisierte Informationsmedium der Leipziger. Das ist inzwischen vorbei.

Defizite bei den Verkehrsmitteln aus Bürgersicht. Grafik: Stadt Leipzig, Bürgerumfrage 2019
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Bürgerumfrage 2019: Selbst Leipzigs Autofahrer sehen den größten Nachholbedarf im ÖPNV

In der Leipziger Verkehrspolitik wird ja auch um begrenzte Budgets gekämpft. Und die vergangenen zehn Jahre erscheinen Radfahrer/-innen und ÖPNV-Nutzer/-innen auch deshalb als verlorene Jahre, weil praktisch nichts passiert ist in ihrem Netz. Das sehen die Stadtplaner zwar bestimmt etwas anders. Aber die Bürgerumfrage zeigt eine drastische Veränderung: Auch Autofahrer denken um.

Verbesserungsbedarf im ÖPNV. Grafik: Stadt Leipzig, Bürgerumfrage 2019
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Bürgerumfrage 2019: 365-Euro-Ticket oder doch lieber mehr Bahnen, kürzere Takte und mehr Gleise?

In einer ersten Auswertung 2020 haben Leipzigs Statistiker/-innen ja schon publik gemacht, dass die Bereitschaft, sich ein 365-Euro-Jahresticket für den ÖPNV zu kaufen, wenn es denn mal kommt, sehr durchmischt ist in der Stadt. Und dass gerade eingefleischte Autofahrer eher nicht daran denken, deshalb das Fahrzeug zu wechseln. Was auch mit allerhand seltsamen Sichtweisen auf den Preis fürs Ticket zu tun hat.

Am Ende geht es immer um den Menschen. Foto: Ralf Julke
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Bürgerumfrage 2019: 30 Prozent der Leipziger können von einer privaten Altersvorsorge nicht mal träumen

Zu den großen Selbst-Täuschungen der Bundespolitik zählt das Märchen von der Altersvorsorge. Kaum ein Thema macht deutlicher, dass hochbezahlte Menschen, deren Altersvorsorge durch den Staat gesichert ist, darüber entscheiden, wie die Nicht-Gesicherten für ihr Alter vorsorgen sollen. Ein Thema, mit dem sich auch die „Bürgerumfrage 2019“ erstmals beschäftigte.

Verkehrsmittelwahl zum Einkauf in den Ortsteilen. Grafik: Stadt Leipzig, Bürgerumfrage 2019
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Bürgerumfrage 2019: Warum der Verzicht aufs Auto für so viele Leipziger undenkbar ist

Auch die Sache mit dem Mobilitätsverhalten der Leipziger wird zunehmend zu einem immer größeren Auswertungsfeld in den jährlichen Bürgerumfragen des Amtes für Statistik und Wahlen. Denn während der Stadtrat seit Jahren mahnt, endlich die umweltfreundlichen Verkehrsarten auszubauen, wundert sich die Verwaltung ganz offensichtlich immer noch darüber, dass die Leipziger auf ihr Auto gar nicht verzichten wollen.

Die Armutsgefährdungsquoten in den Leipziger Ortsteilen. Grafik: Stadt Leipzig., Bürgerumfrage 2019
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Bürgerumfrage 2019: Wie auch in Leipzig ganze Menschengruppen beim Einkommen systematisch benachteiligt werden

Auch die ausgewertete Bürgerumfrage von 2019 hat es endlich ans Licht der Öffentlichkeit geschafft. Sie zeigt, mit welcher Akribie Leipzigs Statistiker/-innen mittlerweile versuchen herauszubekommen, wie Armut in der Messestadt eigentlich aussieht, wen sie betrifft und welche Folgen sie hat. Denn 17,2 Prozent der Leipziger sind arm, nach Bundesrechnung sogar 22,7 Prozent. Aber diese Zahlen haben ihre Tücken.

Polizeieinsatz auf der Jahnallee. Symbolbild. Foto: L-IZ.de
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Der Versuch im Quartalsbericht, die Arbeit einer unterbesetzten Polizei zu entschlüsseln

Im am Mittwoch, 20. Januar, vorgestellten Quartalsbericht 2/3 für 2020 bemüht sich Lars Kreymann, auch eine Zahl zu knacken, die man nicht wirklich knacken kann, wenn man die interne Zählstatistik der Polizei nicht kennt. Denn wenige Statistiken sehen seriöser aus als die jährlichen Kriminalitätsstatistiken der Polizei. Doch sie ist es nicht ganz wie erwartet.

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Nach dem Ausfall der Ausgabe 2019: Das Jahrbuch 2020 der Stadt Leipzig ist jetzt auch online zu finden

Eigentlich wäre diese Party schon 2020 dran gewesen, gern auch mit Sekt am Monitor oder einem frischen Zahlensalat mit Gurke. Aber die Party fiel aus, genauso wie das Jahrbuch 2019 der Stadt Leipzig. So wurde das Jahrbuch 2020 jetzt die Jubiläumsausgabe – das offiziell 50. Jahrbuch. Kurz vorgestellt in einer Video-Pressekonferenz am Mittwoch, 20. Januar.

Restabfälle und Sperrmüllaufkommen pro Kopf nach Landkreisen 2019. Grafik: Freistaat Sachsen / LfULG
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Sachsen sind immer noch Meister im Trennen von Abfällen und der Freistaat geht endlich Schritte in Richtung Zero Waste

Zu Müll und Abfall gibt es ja oft genug regelrechte Unfugmeldungen. Selbst dann, wenn die Ursprungsmeldung wie hier aus dem Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) ganz nüchtern und simpel war: „Ende vergangener Woche wurde die Abfallbilanz für den Freistaat Sachsen vom Sächsischen Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) in Dresden veröffentlicht. Die Zahlen zeigen einen leichten Anstieg beim Haushaltsmüllaufkommen pro Kopf im Freistaat.“

Auch 2020 gab es in Leipzig einen deutlichen Bevölkerungszuwachs. Foto: LZ
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Leipzig wuchs auch 2020 weiter und hat jetzt 605.407 Einwohner

Einige Monate lang sah es so aus, als würde die Corona-Pandemie das Leipziger Bevölkerungswachstum komplett ausbremsen. Aber zum Jahresende gab es dann doch noch einen deutlichen Aufwärtstrend in der Bevölkerungsentwicklung. Zum 31. Dezember verzeichnete das Leipziger Melderegister 605.407 Menschen in Leipzig. Das sind 3.739 Einwohnerinnen und Einwohner mehr als zum Stichtag 31. Dezember 2019.

Entwicklung der Leipziger Arbeitslosenzahl. Grafik: Arbeitsagentur Leipzig
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Kurzarbeit dämpft auch zum Jahreswechsel die Leipziger Arbeitslosenzahlen

Zum Jahreswechsel hat die Arbeitsagentur Leipzig jetzt Bilanz gezogen, wie sich die Corona-Pandemie mit all ihren Einschränkungen auf den Leipziger Arbeitsmarkt ausgewirkt hat. Mit Einschränkung formuliert, denn ein wirklich modernes Werkzeug zur Steuerung des Arbeitsmarktes ist die Arbeitsagentur ja wirklich nicht. Das wäre sie erst an dem Tag, an dem man hinkommt, nach einem Job fragt und sofort vermittelt wird. Und zwar nicht in einen schlecht bezahlten Aushilfsjob.

Entwicklung der Durchschnittstemperaturen in Sachsen bis 2019. Grafik: Freistaat Sachsen, LfULG
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Auch in Sachsen war es 2020 wieder um 2,2 Grad zu warm

Da genügt ein Blick auf die Folie, die Dr. Johannes Franke im Januar gezeigt hat, als er Bilanz zog für das Klima in Sachsen 2019: Das Jahr 2020 unterscheidet sich nicht wirklich viel von diesem Hitzejahr in der sächsischen Klimabilanz seit 1881. Es war 2,2 Grad zu warm gegenüber dem Referenzwert der Jahre 1961 bis 1990, lag damit nur 0,1 Grad unter dem Spitzenwert von 2019.

Veränderung der Erwerbstätigenzahl 2020 in Sachsen. Grafik: Freistaat Sachsen, Statistisches Landesamt
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Knapp 30.000 Sächsinnen und Sachsen haben durch Corona ihren Broterwerb verloren

Für einige Sachsen wurde dieses Weihnachtsfest ein wirklich belämmertes, denn die Folgen der Coronakrise haben ihre Arbeitsplätze gekostet. Das Landesamt für Statistik veröffentlichte noch vorm Fest die Zahlen für das dritte Quartal 2020. Danach gab es im September rund 2,05 Millionen Erwerbstätige in Sachsen. Im Vergleich zum Vorjahresquartal lag deren Zahl um 1,4 Prozent bzw. knapp 30.000 Personen darunter.

Hab diesmal gar nichts mitgebracht ... Foto: L-IZ
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Was uns zum Weihnachtsfest alles fehlt: Fakten, Fakten, Fakten

Kommentar„Focus“-Chef Helmut Markwort konnte ja gut fordern im historischen „Focus“-Werbeclip: „Fakten! Fakten! Fakten!“ Wenn die, die auf den Fakten hocken, die Fakten nicht rausrücken, hat man auch als Journalist ein Problem. Erst recht, wenn es Institutionen wie das Leipziger Amt für Statistik und Wahlen sind, bei denen man 28 Jahre lang vorbildhaft erleben konnte, wie die informativen Berichte zur Stadtentwicklung pünktlich geliefert wurden.

Erwerbstätigenentwicklung 2019 in Sachsen. Grafik: Freistaat Sachsen, Statistisches Landesamt
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Warum die sächsischen Corona-Probleme mehr mit einer fatalen demografischen Entwicklung zu tun haben als mit der AfD

Reihenweise fragten ja deutsche Medien – so wie der „Spiegel“ – „Warum Sachsen?“. Warum sind ausgerechnet sächsische Landkreise jetzt die absoluten Hotspots bei Corona-Infizierten in Deutschland? Könnte es sein, dass das etwas mit den AfD-Wahlergebnissen zu tun hat? Auf die Idee kann man schon kommen, wenn man die Nähe von AfD und „Querdenkern“ betrachtet. Aber kann es nicht auch sein, dass ein ganz sachlicher Grund dahintersteckt? Einer, der etwas mit den Wanderungsbewegungen der jungen Ostdeutschen zu tun hat?

Adipositas in Connewitz. Foto: Ralf Julke
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255 zugeparkte Fußballfelder oder: Gibt es einen Ersatz für „Blechlawine“?

KommentarDa Leser „Sebastian“ ja im Kommentar zu unserer Meldung zur geplanten Ampel an der Hans-Driesch-Straße darauf hinwies, dass es recht polemisch ist, wenn ich ab und zu mal das Wort „Blechlawine“ benutze, hier einfach mal ein kleiner Ausflug ins Statistische. Und natürlich in die Frage, ob derartige Zuspitzungen eigentlich notwendig sind. Ich bin da – ehrlich gesagt – selbst im Zwiespalt. Aber.

Provokation. Foto: Marko Hofmann
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Klimaschutz: Oxfam-Bericht zu ungleichen CO2-Emissionen in Europa

Eigentlich ist überhaupt nicht überraschend, was der jetzt von Oxfam vorgestellte Bericht „Confronting Carbon Inequality in the European Union“ feststellt: Die gesamte CO2-Einsparleistung in der EU zwischen 1990 und 2015 ist Bürger/-innen mit niedrigem oder mittlerem Einkommen zuzuordnen. Die reichsten zehn Prozent der Europäer/-innen hingegen haben ihren C02-Ausstoß gesteigert.

Arbeitslosenzahlen im November 2020. Grafik: Arbeitsagentur Leipzig
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Arbeitslosigkeit sinkt leicht, Leiharbeit wird zur neuen Arbeitsvermittlung

Es wird nicht lange dauern, da werden es auch die ersten Manager und Wirtschaftsinstitute begreifen, dass das Jahr 2020 ein Jahr der Chancen war und die Corona-Pandemie geradezu eine Steilvorlage, endlich die Weichen zu stellen zu einer nachhaltigen, klimaverträglichen und robusten Zukunftswirtschaft. Denn dass Wirtschaft künftig anders funktionieren muss, war auch vor Corona schon klar. Selbst die Arbeitsmarktzahlen erzählen davon.

Leipzig im innerdeutschen Großstadtvergleich: 14-Tage-Inzidenz vom 24. Oktober bis 7. November. Grafik: BIAJ
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Warum es bei den 7-Tage-Inzidenzen im RKI-Meldesystem wohl etwas klemmt

Ab 50 Fälle müssen stärkere Maßnahmen ergriffen werden, ab 100 Fällen wird ein Kreis oder eine Stadt zum Risikogebiet. Die „7-Tage-Inzidenzen“ spielen im aktuellen Corona-Geschehen immer wieder eine Rolle. Auch wenn sie tatsächlich nur der Versuch sind, aus gemeldeten Zahlen eine Art belastbaren Messwert zu machen. Dumm nur, wenn dann die elektronischen Übertragungssysteme die Zahlen schlucken. Da muss man schon rechnen, um einem Fehler auf die Schliche zu kommen, der wohl auch Leipzig betrifft.

COVID-19-Fälle und -Todesfälle in Deutschland. Grafik: BIAJ
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Corona-Zahlen: Zweite Welle trifft auf falsch reformiertes Gesundheitssystem

Kleiner Lockdown, heftige Kritik. Auch Kritik am ganzen Zahlensalat, bei dem kaum noch einer durchblickt: positiv Getestete (oder auch Erkrankte?), Todesfälle, 7-Tage-Inzidenz, freie Intensivbetten oder doch nicht. Und die nur zu berechtigte Frage: Wie gefährlich ist all das wirklich? Und dann auch noch dieser irritierende Bundesgesundheitsminister Jens Spahn, der die Deutschen auf „Monate der Einschränkungen“ einschwört.

Zu Fotografieren gibt es in Leipzig immer was. Foto: Ralf Julke
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Vor der US-Wahl: Statistiker zählen die Amerikaner in Leipzig – völlig unterschiedlich

Zumindest schrumpft Leipzig nicht, auch wenn die Corona-Pandemie seit März das Bevölkerungswachstum erst einmal komplett ausgebremst hat. Wenn Menschen nicht umziehen, weil das Studium noch nicht beginnt oder eine neue Arbeitsstelle nicht zu finden ist, stockt die Wanderungsbewegung erst einmal. Und Leipzig lebt nun einmal vom Zuzug aus allen Himmelsrichtungen.

Plakat aus der Frühzeit von Corona in Leipzig. Foto: Ralf Julke
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Ein paar kleine Korrekturen zu ein paar großen Zahlen aus einem Leser-Kommentar

Zu unserem am 20. September veröffentlichten Beitrag „Petition freundlich abgelehnt: Es ist noch nicht Zeit für ein Renaissance-Stadtfest aus Dank zur Errettung vor der großen Corona-Seuche“ gab es im Nachhinein eine kleine Diskussion, in der vor allem Leser „Igor“ sehr emotional wurde und auch einige Zahlen ins Gespräch brachte, mit denen er die Auswirkungen des Coronavirus versuchte einzuordnen oder zu relativieren. Ganz so klar wurde das nicht.

Gemeldete Arbeitslose in Leipzig. Grafik: Arbeitsagentur Leipzig
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Kurzarbeit dämpft auch im Oktober die Arbeitslosenzahl und das Stellenangebot ist auf Vorjahresniveau

Was die ganzen Folgen der Corona-Panemie am Ende tatsächlich in der Wirtschaft anrichten, weiß noch niemand. Selbst die Diskussionen, ob die ab dem 2. November geplanten Einschränkungen überhaupt Sinn machen, beginnen erst. Denn wir sind längst an dem Punkt angekommen, da wir lernen müssen, das Leben am Laufen zu halten, obwohl das Corona-Virus weiterhin unterwegs ist. Auch in Leipzig ging im Oktober die offizielle Arbeitslosigkeit wieder zurück.

Entwicklung der Erwerbstätigenzahl in Sachsen. Grafik: Freistaat Sachsen, Statistisches Landesamt
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Corona-Folgen trafen Soloselbstständige und marginal Beschäftigte sofort

Krisen machen sichtbar, wer in einer Gesellschaft eigentlich besonders bedroht ist und besonders schnell sein Einkommen und seine Existenz verliert. Und es sind nicht die Beschäftigten im Öffentlichen Dienst, auch wenn der Streik dort für höhere Einkommen partiell berechtigt ist. Obwohl völlig andere Streikthemen dran wären, denn nicht die Löhne sind das Schlimmste, sondern die zusammengesparten Personalausstattungen. Aber andere wurden vom Corona-Shutdown noch heftiger getroffen.

Bericht „Absatz an Pflanzenschutzmitteln in der Bundesrepublik Deutschland“. Cover: Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL)
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Ein Richtungswechsel beim Pestizideinsatz in der deutschen Landwirtschaft ist noch nicht zu sehen

Es ist ja nicht nur Südtirol, wo über den massenhaften Einsatz von Pflanzenschutzmitteln diskutiert wird und wo jetzt die Agrarlobby versucht, den Autor des Buches „Das Wunder von Mals“ wegen Rufmord ins Gefängnis zu bringen. Das Thema betrifft die komplette europäische Landwirtschaft, die von riesigen Monokulturen dominiert wird, die ohne den Einsatz von Pestiziden gar nicht mehr funktionieren würden. Da hätten wir schon gern erfahren, wie viele Tonnen Pflanzenschutzmittel zum Beispiel auch in Sachsen jedes Jahr ausgebracht werden.

Schuldenstand der Gemeinden in Sachsen. Karte: Freistaat Sachsen, Statistisches Landesamt
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Leipzig als Wirtschaftsmotor, Gutverdienerstadt und Schuldenhauptstadt in Sachsen

Mehrere Karten in der neuen Veröffentlichung des Statistischen Landesamtes „Sachsen in Karten“ zeigen die Stadt Leipzig so ganz nebenbei in ihrer Funktion als Metropole. Die sie nicht ganz ausfüllt, weshalb meist der Begriff Metropole für die kleine große Stadt an der Pleiße vermieden wird. Aber sie erfüllt dennoch wichtige zentrale Aufgaben, die mit den Finanzzuweisungen in Sachsen nicht wirklich abgebildet sind.

Soziale Mindestsicherung in Sachsen. Karte: Freistaat Sachsen / Statistisches Landesamt
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Kürzungspläne des sächsischen Finanzministers zielen zuallererst auf die Niedriglöhner-Stadt Leipzig

Am 20. Oktober feierten auch Sachsens Statistiker den Weltstatistikertag auf ihre Weise. Sie veröffentlichten ein Sonderheft mit dem schönen Titel „Sachsen in Karten“. Denn im Geografie-Unterricht dereinst in der Schule waren die angehenden Statistiker/-innen jene Kinder, die beim Aufschlagen der bunten Karten im Lehrbuch glänzende Augen bekamen. Denn Karten können eine Wirklichkeit zeigen, gegen die das politische Geplänkel regelrecht albern wirkt.

Erwartete Beschäftigungsentwicklung für 2021. Grafik: IAB
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IAB prognostiziert Sachsen das Erreichen des Vorkrisenniveaus auf dem Arbeitsmarkt schon 2021

Alles ändert sich. Auch in der Wirtschaft. Krisen machen nur sichtbar, was alles nicht mehr funktioniert. Dann greifen konservative Politiker zwar gern in den Milliardenschatz, um Krisenunternehmen zu retten. Aber das verzögert nur die überfälligen Veränderungen. In diesem Fall hin zu einer Wirtschaft, die endlich rauskommt aus dem fossilen Denken. Und die Zukunft nach Corona deutet sich schon ein bisschen an, meldet die Arbeitsagentur Sachsen.

Entwicklung der neu festgestellten Sanktionen in den deutschen Jobcentern. Grafik: BIAJ
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Urteil des Bundesverfassungsgerichts ließ die Zahl der Sanktionen in den deutschen Jobcentern schon zu Jahresbeginn deutlich zurückgehen

In der Corona-Zeit sind viele Debatten einfach abgebrochen, die vorher die Republik beschäftigt haben. Auf eines dieser Themen machte jüngst Paul M. Schröder vom Bremer Institut für Arbeitsmarktforschung und Jugendberufshilfe (BIAJ) aufmerksam. Denn im Corona-Shutdown wurde auch die Arbeitslosmeldung vereinfacht und die Zahl der verhängten Sanktionen rauschte in den Keller.

Entwicklung von Schulden und Steuereinnahmen der Stadt Leipzig. Grafik: Stadt Leipzig,Amt für Statistik und Wahlen
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Deindustrialisierung, Geburtenabsturz und ein überstiegener Schuldenberg

Der am Freitag, 2. Oktober, von Verwaltungsbürgermeister Ulrich Hörning vorgelegte Trendbericht „30 Jahre Wiedervereinigung“ zeigt auch, wie hart die ersten zehn Jahre für die Leipziger/-innen waren. Nicht nur, dass die Stadt 1990 völlig ramponiert war und der zerrüttete Wohnungsbestand erst aufwendig saniert werden musste. Die meisten Leipziger/-innen erlebten heftige Umbrüche in ihrem Arbeitsleben.

Temperatur und Niederschläge in Leipzig seit 1990. Grafik: Stadt Leipzig / Amt für Statistik und Wahlen
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Die Bimmel verliert an Zuspruch, Autos verstopfen die Straßen und das Wetter ist schon ab 1990 viel zu warm

Die 30 Jahre seit 1990 waren auch die Suche nach einer zukunftsfähigen Verkehrspolitik in Leipzig. Und 1990 glaubte auch noch der größte Teil des Leipziger Stadtrates daran, dass die Zukunft im Individualverkehr liegen würde. Hatten einige denn nicht montags genau dafür demonstriert? „Freie Fahrt für freie Bürger“!? Ergebnis war eine vom Auto geradezu berauschte Verkehrspolitik.

Bis 2010 stagnierten die Nettoeinkommen in Leipzig. Erst seitdem wachsen sie wieder. Grafik: Stadt Leipzig / Amt für Statistik und Wahlen
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Die Leipziger Depression, die Porsche-Euphorie und der späte Beginn des Einkommenwachstums

Glatt lief in den vergangenen 30 Jahren in Leipzig nicht alles. Und es gab viele Momente, in denen ganz und gar nicht abzusehen war, dass es der Stadt an Pleiße und Weißer Elster einmal leidlich gutgehen könnte. Und so mancher ist natürlich auch im Jahr 2020 noch skeptisch. Denn auch in einer Stadt geht es immer um Psychologie. Die Bürger brauchen das kleine Quäntchen Hoffnung, dass es besser wird. Sonst hält man nämlich nicht durch – so wie in den harten ersten 15 Jahren.

Die Entwicklung der offiziellen Leipziger Einwohnerzahlen seit 1990. Grafik: Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen
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Der Aufstieg der Stadt L. aus Sicht der Leipziger Statistiker/-innen

Das Leipziger Amt für Statistik und Wahlen hat den 30. Jahrestag der Deutschen Einheit zum Anlass genommen, auch die letzten 30 Jahre in der Leipziger Statistik einmal in neuen Grafiken anschaulich zu machen. Mit einigen überraschenden Wendungen und Haken, die erst so richtig sichtbar werden, wenn man sie bildlich vor Augen hat.

Entwicklung der Arbeitslosigkeit August zu September 2020. Grafik: Arbeitsagentur Leipzig
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Der Herbstauftakt bringt eine erste leichte Entspannung für den Leipziger Arbeitsmarkt

Insgesamt waren Ende September in der Stadt Leipzig 26.111 Menschen bei der Arbeitsagentur und dem Jobcenter arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosigkeit sank also gegenüber August wieder um 613 Menschen. Im Vergleich zum September 2019 lag die Arbeitslosigkeit freilich noch immer um 6.541 Personen oder 33,4 Prozent höher. So viele Arbeitslose hatte Leipzig zuletzt im Jahr 2015.

Die unterschiedliche Wahrnehmung von Verkehrsproblemen nach Altersgruppen. Grafik: Stadt Leipzig / Quartalsbericht 1 / 2020
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Wie bekommt man wirklich heraus, welches die „größten Probleme“ aus Bürgersicht sind?

Was haben sie uns ins Bockshorn gejagt all die Jahre mit ihrem scheinbaren Superproblem „Straßenzustand“. Jahrelang stand der „Straßenzustand“ bei Leipziger Bürgerumfragen fett und breit auf Platz zwei der „größten Probleme aus Bürgersicht“. 2019 hat das Amt für Statistik und Wahlen sein Frageschema zu den „Problemen“ gründlich überarbeitet. Im neuen Quartalsbericht versucht Martin Waschipky zu analysieren, was das gebracht hat. Sind die Probleme jetzt realistischer dargestellt?

Die Leipziger Wählergruppen nach Einkommen. Grafik: Stadt Leipzig / Quartalsbericht 1 / 2020
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Gut verdienende Akademiker haben die Leipziger OBM-Wahl 2020 überproportional beeinflusst

„Wer ging wählen und wer nicht?“, fragt Falk Abel in seinem Beitrag zur Auswertung der beiden Befragungen zur Leipziger Oberbürgermeisterwahl am 2. Februar und 1. März. Mit denen wollte das Amt für Statistik und Wahlen tatsächlich herausbekommen, welche Bevölkerungsgruppen in Leipzig eigentlich OBM-Wahlen besonders stark beeinflussen. Die sind ja nicht ganz unwichtig, auch wenn sie nur alle sieben Jahre stattfinden.

Bevölkerungsvorausberechnung für die sächsischen Kreise. Grafik: Stadt Leipzig / Quartalsbericht 1 / 2020
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Wo man mit deterministischen Bevölkerungsvorausberechnungen herauskommt, wenn man die Störfaktoren einfach ignoriert

Statistiker sind kühle Rechner, aber keine Hellseher. Sie wissen nicht, wie sich die Welt in den nächsten Jahren verändert. Aber trotzdem wünscht sich die Politik immer neue, möglichst belastbare Prognosen für die Zukunft. Obwohl diese Prognosen tückisch sind. Sie suggerieren eine Aussage über die Zukunft, die aber nur aus Daten der Vergangenheit geschlussfolgert wird unter der seltsamen Annahme: Es geht immer so weiter.

Das Projekt „LZ TV“ (LZ Television) der LZ Medien GmbH wird gefördert durch die Sächsische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien. Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.

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