Krise am Bau: Deutliche Umsatzeinbrüche auf dem Leipziger Immobilienmarkt im 1. Halbjahr

Normalerweise meldet sich der Gutachterausschuss der Stadt nur einmal im Jahr zu Wort, um über die Entwicklungen am Leipziger Immobilienmarkt zu berichten. Aber die Flaute am Baumarkt und das deutlich gesunkene Interesse an Wohnungsbau in Deutschland aufgrund der gestiegenen Baupreise haben auch in Leipzig Folgen: Auf dem Leipziger Immobilienmarkt sind im ersten Halbjahr des Jahres deutliche Umsatzeinbrüche sowie ein Rückgang der Kauffallzahlen erkennbar.

Wie aus dem aktuellen Halbjahresbericht zum Grundstücksmarktbericht des Gutachterausschusses in der Stadt Leipzig hervorgeht, sind allein die Umsatzzahlen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 64 Prozent eingebrochen: Diese lagen von Januar bis Juni 2023 bei insgesamt 548 Millionen Euro, im Vorjahreszeitraum waren es noch 1,528 Milliarden Euro gewesen. Die Anzahl der Kaufverträge ging im ersten Halbjahr dieses Jahres um etwa die Hälfte auf 1.590 zurück. 2022 wurden in den ersten sechs Monaten 3.056 Verträge registriert.

Aktuelles Sorgenkind: der Wohnungsbau

Die Preisentwicklung stellt sich in den einzelnen Teilmärkten unterschiedlich dar, so der Gutachterausschuss: Den größten Preisrückgang (-15 Prozent) im Vergleich zum Vorjahr verzeichneten unbebaute Grundstücke für Mehrfamilienhäuser. Hier konnten im Schnitt Quadratmeterpreise von 813 Euro erzielt werden.

Bei den Teilmärkten für bebaute Grundstücke gingen die Preise um etwa 10 Prozent zurück, für Mehrfamilienhäuser auf 2.065 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche und bei den freistehenden Einfamilienhäusern auf 3.382 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche.

Geringere Rückgänge gab es bei den Wiederverkäufen bei Eigentumswohnungen (-5 Prozent) sowie dem Erstverkauf von Eigentumswohnungen im sanierten Altbau (-1 Prozent). Einzig die Preise für Eigentumswohnungen im Neubau legten minimal zu (+1 Prozent) und wurden im Schnitt für 5.425 Euro pro Quadratmeter veräußert.

Der Gutachterausschuss in der Stadt Leipzig ist eine unabhängige Behörde, deren Geschäftsstelle beim Amt für Geoinformation und Bodenordnung angesiedelt ist. Die Auswertung zum ersten Halbjahr 2023 ebenso wie der Grundstücksmarktbericht als PDF sind im Internet abrufbar.